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LR Widmann zum Wirtschaftsbarometer: Weichen für Zeit nach der Krise stellen

Das Wirtschaftsbarometer des Wirtschaftsforschungsinstituts der Handelskammer konstatiert der Südtiroler Wirtschaft eine Abflachung der Konjunkturkurve, aber keinen Einbruch. Wirtschaftslandesrat Thomas Widmann sieht für Südtirol durch diese Prognose jetzt den richtigen Zeitpunkt gekommen, sich für die Zeit nach der Krise zu rüsten - durch Investitionen, Forschung und Weiterbildung.

Die aktuellen Zahlen des Wirtschaftsbarometers des Wifo deuten für die Südtiroler Wirtschaft in Richtung „soft landing", also einen schrittweise Rückgang der Konjunktur ohne drastischen Einbruch. Auch Thomas Widmann, der in der Landesregierung den Bereich Wirtschaft verantwortet, bewertet die Situation ähnlich und glaubt, dass jetzt der falsche Zeitpunkt sei, „durchzuschnaufen und sich auszuruhen. Vielmehr müssen wir uns jetzt für die Zeit nach der Krise rüsten, vor allem durch Investitionen, Forschung und Weiterbildung. Die daraus resultierenden Produkte und Dienstleistungen können dazu beitragen, schneller den Weg aus der Krise zu finden und sorgen in der Zeit nach der Krise für einen Wettbewerbsvorteil."

Positiv bewertet Widmann den Anstieg des Beschäftigungsstandes auch im ersten Halbjahr 2012. Die Arbeitslosenrate blieb darüber hinaus im ersten Quartal 2012 mit 3,6 Prozent auf vergleichbar niedrigem Niveau. Diese Zahl betrachtet der Landesrat aber durchaus kritisch: „International betrachtet, stehen wir gut da. Auf Südtirol bezogen etwas weniger gut, weil Branchen wie der Bausektor oder der Transportsektor sich in einer schwierigen Situation befinden. Der Bausektor deshalb, weil die öffentliche Hand in den letzten Jahren viel gebaut hat und nun einfach weniger Aufträge vergibt. Außerdem überlegen es sich viele Private zwei Mal, in einen Neubau oder Umbau zu investieren. Der Transportsektor hingegen hat mit den hohen Treibstoffpreisen und der schwachen Inlandsnachfrage nach Produkten zu kämpfen - wie auch der rückläufige Verkehr auf der Brennerautobahn impliziert."

Grundsätzlich glaubt Widmann, dass sich Südtirols Unternehmen in der Krise nach neuen Wegen umgesehen haben: „Ein altes Sprichwort sagt: Not macht erfinderisch. Und dies ist auch bei den Südtiroler Unternehmen zu beobachten, die sich zunehmend um Kooperation mit anderen Unternehmen bemühen und versuchen, auch fremde Märkte zu bedienen. So hat der Export im Vergleich zum selben Quartal des Vorjahres leicht zugenommen, eine Tendenz, die auch durch die EOS unterstützt wird. Gerade in Zeiten der Krise ist es enorm wichtig, das Risiko zu verringern und sich deshalb ein zweites Standbein im Export bzw. an neuen Märkten aufzubauen. Damit können die inländischen Konjunkturellen Schwankungen viel besser absorbiert werden. Wer hier das Gefühl hat, zu klein zu sein, der irrt - man muss eine solche Herausforderung nicht allein in Angriff nehmen, sondern kann beispielsweise durch Kooperationen Ressourcen freisetzen, die dann für die Exporttätigkeit verwendet werden können."

Dass die momentane Situation trotz einiger positiver Anzeichen keine einfache ist, zeigen für Landesrat Widmann alle vier Indikatoren, die für die Berechnung des Konsumentenklimas in Südtirol herangezogen werden. Einen besonders starken Rückgang verzeichnen dabei jene Indikatoren, die das wirtschaftliche Umfeld beschreiben, sprich die erwartete Entwicklung des eigenen Landes und die erwartete Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den nächsten zwölf Monaten. „Hier spielen sich nationale und internationale Erwartungen eine Rolle", so Widmann. „Südtirol ist eine Region, die mit vielen anderen europäischen Regionen konkurriert, dabei aber das Problem der politischen Unsicherheit für die Ära nach Monti hat. Dies ist ein weiterer Grund für mich, weitere Kompetenzen von Rom zu verlangen, allen voran die finanzielle Autonomie - dies ist die einzige Möglichkeit, unser Risiko in Zusammenhang mit zukünftigen politischen Entscheidungsträgern in Italien zu verringern."

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