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Wein- und Rebentag: VZ Laimburg hält Kirschessigfliege unter Beobachtung

LPA - Aktuelle Forschungsergebnisse zur Kirschessigfliege, ein Klonenvergleich der Sorte Weißer Sauvignon sowie eine vollautomatische Methode zur Sortierung der Beeren wurden heute (22. August) von Fachleuten des Versuchzentrums Laimburg im Rahmen des Tages des Weines und der Rebe vorgestellt. Über 100 Besuchende waren in der Weinkellerei Tramin mit dabei.

Aufmerksam folgen die Zuhörer den Ausführungen von Roland Zelger vom Versuchszentrum Laimburg zur Kirschessigfliege

Eines der Hauptthemen der Tagung waren die aktuellen Forschungen zur Kirschessigfliege. 2010 erstmals in Südtirol entdeckt, wird der aus Japan stammende Schädling am Versuchszentrum Laimburg seither intensiv erforscht. "Wir haben eine eigene Schädlingszucht, die es uns ermöglicht, die Entwicklung und Vermehrung der Fliege zu erforschen. Auch wollen wir wissen, welche Früchte wann befallen werden", so Roland Zelger vom Versuchszentrum Laimburg. "Zudem erheben die Sektionen Kellerwirtschaft und Weinbau des Versuchzentrums Laimburg zusammen mit dem Beratungsring in rund 65 Fallen landesweit die Verbreitung der Fliege und untersuchen täglich rund 1.000 Früchte auf Befall", so der Fachmann weiter. Tatsächlich sei eine steigende Zahl an Kirschessigfliegen beobachtet worden, die aber im Vergleich noch deutlich unter der des Vorjahres liege, auch weil heuer die Entwicklung insgesamt später begonnen habe, erklärt Roland Zelger. Er verweist darauf, dass das Versuchszentrum Beobachtungen und Auswertungen verstärkt habe und bei Bedarf reagieren könne. Wichtig sei die Hygiene in den Weinbergen: Beschädigte und befallene Beeren sollten möglichst aus den Anlagen entfernt werden, um die Fliege nicht anzuziehen, betont der Experte.

Ein weiteres Schwerpunktthema auf dem heutigen Tag des Weines und der Rebe im Urbansaal der Kellerei Tramin war der Klonenvergleich der Sorte Weißer Sauvignon. Der Einfluss des Standorts auf Anbau und Weinqualität der Sorte Weißer Sauvignon wurde in einem mehrjährigen Versuch an der Laimburg gezielt erforscht. Insgesamt sieben Klone des Weißen Sauvignon, darunter eher früh reifende französische, sowie spät reifende italienische und Laimburger Klone wurden in zwei extremen Höhenlagen getestet: auf 220 Metern Höhe in Piglon und auf 750 Metern Höhe in Buchholz bei Salurn. "Die Weine der getesteten Klone unterscheiden sich in der sensorischen Bewertung unwesentlich voneinander; deutlicher wirkt sich dagegen der Standort, also die Höhenlage, auf die weinbauliche Seite aus: In der extremen Höhe ist die Erntemenge deutlich geringer und der Reifeverlauf geht sehr langsam voran", erläutert Josef Terleth vom Versuchszentrum Laimburg. Der Einfluss auf die Qualität sei stärker von Standort und Jahrgang geprägt als vom einzelnen Klon.

Was das vollautomatisches Sortieren von Beeren verschiedener Qualität angeht, so sind in einigen europäischen Ländern bereits vollautomatische optische Sortieranlagen im Einsatz, die Traubenbeeren aufgrund ihrer Farbe sortieren können. Ausgestattet mit Kameras oder Lasern werden die Beeren von der Maschine erfasst und nach Qualität sortiert. Dadurch ist es etwa möglich, unreife Beeren von reifen zu trennen oder auch faule Beeren auszusortieren und die unterschiedlichen Qualitäten getrennt zu verarbeiten. Jakob Feltes vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel (Deutschland) berichtete in seinem Vortrag über Praxiserfahrungen mit der solchen Maschinen.

Gezeichnet wurde heute auch ein Bild der Südtiroler Weinwirtschaft in Zahlen: Demnach hat die Rebfläche seit dem Jahr 2000 in Südtirol um 278 Hektar zugenommen. Laut Weinbaukartei 2011 sind in Südtirol 5.319 Hektar mit Reben bepflanzt, davon entfallen 3.037 Hektar auf Weißweinsorten und 2.282 Hektar auf Rotweinsorten. Bei den Weißweinsorten führt der Ruländer mit 597 Hektar Anbaufläche, gefolgt von der Sorte Gewürztraminer mit 542 und dem Chardonnay mit 512 Hektar Anbaufläche. Nach dem Weißburgunder nimmt die Weißweinsorte Sauvignon mit 349 Hektar den fünften Platz ein. Die flächenmäßig nach wie vor wichtigste Rotweinsorte ist der Vernatsch mit 1.028 Hektar Anbaufläche, gefolgt vom Lagrein mit 429 Hektar und dem Blauburgunder (375 ha).

jw

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