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EU-Kommissar Ciolos in Südtirol: Berglandwirtschaft und Agrarforschung

Seinen Urlaub in Südtirol hat EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos dazu genutzt, sich einen Eindruck von der Landwirtschaft zu machen. Sein Interesse galt vor allem der Berglandwirtschaft und der Agrarforschung, die ihm Landeshauptmann Luis Durnwalder im Versuchszentrum Laimburg näher gebracht hat.

Überblick über den Stand der Agrarforschung: EU-Kommissar Ciolos mit LH Durnwalder und den Vertretern von Laimburg sowie Landwirtschaft (Foto: Pertl)

4,5 Milliarden Euro stellt die EU 2014 bis 2020 für die Forschung in der Landwirtschaft bereit, Gelder, die natürlich auch beim landwirtschaftlichen Versuchszentrum Laimburg Interesse wecken. "Wir sind gut aufgestellt, weil die Laimburg im engen Austausch mit den Bauern, den Beratungseinrichtungen und Erzeugerorganisationen angewandte Forschung betreibt, was den Kommissar beeindruckt hat", so Durnwalder nach dem Treffen. Ciolos selbst wollte vor allem in Erfahrung bringen, wie der Wissenstransfer von den Forschern zu den Bauern stattfinde und die Laimburger Forschungsergebnisse so ihren Niederschlag in der Praxis fänden.

Bei einem Rundgang durch das Versuchszentrum konnte sich der EU-Kommissar ein Bild vom Stand der Agrarforschung in Südtirol machen: von den Züchtungsprogrammen im Obstbau über moderne Techniken der Obstlagerung bis zu aktuellen Themen im Pflanzenschutz. "Der Kommissar war erfreut darüber, wie breit angelegt hier geforscht wird, gleichzeitig hat er uns ans Herz gelegt, noch stärker auf die internationale Vernetzung zu setzen, indem wir etwa mit Instituten in Deutschland und Frankreich, aber auch in Polen oder Rumänien zusammenarbeiten", erklärte der Landeshauptmann.

Die Agrarforschung war nicht der einzige Bereich, für den sich Ciolos im Laufe seines Südtirol-Aufenthalts interessiert hat. Vielmehr konnte er bei Lokalaugenscheinen im Vinschgau auch die Berglandwirtschaft unter die Lupe nehmen. So wurde ihm erläutert, wie etwa Nutzungsrechte oder Gemeinschaftsalmen gehandhabt werden. "Mit letzteren haben wir beitragsrechtliche Sorgen, weil sie - beim derzeitigen Stand der Dinge - nicht in die Berechnung der Betriebsprämie einfließen würden, die einer der Grundpfeiler der neuen Agrarpolitik nach 2014 sein wird", erklärt Landesrat Hans Berger, in der Landesregierung zuständig für die Landwirtschaft.

Ans Herz gelegt haben die Südtiroler Agrarpolitiker (darunter auch EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann) dem Kommissar auch, bei der Zuweisung von Betriebsprämien die ersten 10, 20 Hektar mit einer höheren Prämie zu bedenken. "Dies käme einer indirekten Förderung der kleinen Betriebe gleich", so Berger, der zudem vorschlägt, einen Arbeitszeitbezug in die Berechnung der Prämien einfließen zu lassen. "Schließlich ist es ein Unterschied, ob man einen Hektar im Berggebiet oder in der Ebene bearbeitet", so der Agrarlandesrat. 

Nach seinem Südtirol-Besuch scheint Ciolos indes einen positiven Eindruck von der Landwirtschaft bekommen zu haben. "Südtirol ist ein gutes Beispiel für die Multifunktionalität der Landwirtschaft", so das Fazit des Kommissars. Im Mittelpunkt stehe zwar immer noch die Produktion von Nahrungsmitteln, gerade im Berggebiet sei die Landwirtschaft aber auch Garant dafür, dass die Landschaft erhalten werde. "Und schon allein deshalb ist es notwendig, die Menschen im Berggebiet zu halten", so Ciolos.

chr

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