News / Archiv

News

Museum Ladin Ciastel de Tor: Kunstkritiker Sgarbi entdeckt Künstler Noflaner

LPA - Am Freitag (10. August) hat Vittorio Sgarbi die Ausstellung "Franz J. Noflaner. Wünschen, blicken, staunen" im Museum Ladin Ciastel de Tor in St. Martin in Thurn besucht. Einige Werke möchte der bekannte Kunstkritiker für seine Ausstellung "La follia nell'arte" in Matera ausleihen.

Blick in die Ausstellung "Franz J. Noflaner. Wünschen, blicken, staunen" im Museum Ladin Ciastel de Tor.

Bei seinem Besuch zeigte sich der ebenso renommierte wie umstrittene Kunstkritiker, Politiker und Talk-Show-Aktivist Vittorio Sgarbi von der Ausstellung und von der Intensität dieses Werkes ganz besonders beeindruckt. Zudem erkundigte er sich über die Möglichkeiten, einige Werke als Leihgabe für eine Ausstellung zu erhalten, die er derzeit für das "Museo della Follia" in Matera in der Basilicata vorbereitet. Die Ausstellung mit dem Titel "La follia nell'arte" (Der Wahnsinn ind er Kunst) thematisiert den Stellenwert, den psychisch Kranke und ehemalige Nervenheilanstalten in Italien in der Kunst und Kreativität gehabt haben. Ein zentraler Aspekt soll dabei der Ausgrenzung und Einsperrung des Fremden und Wahnhaften gewidmet werden. Die Ausstellung soll nach Matera auch in Trapani, Mailand und Berlin gezeigt werden.

Die große Retrospektive zum Werk von Franz J. Noflaner ist erst am Freitag, dem 10. August, eröffnet worden und wird inzwischen als eine kulturelle Sensation gewertet; sie zeigt neben dem literarischen vor allem das malerische Werk des Grödner Künstlers, das seit über zwanzig Jahren nicht mehr zu sehen war und das nun eine von verschiedenen Seiten gefeierte Wiederbelebung erlebt. Bedingt durch seine Position außerhalb der etablierten "modernen" Strömungen in den 1970er- und 1980er-Jahren wurde es völlig missverstanden und fand kaum öffentliche Anerkennung.

Das Museum Ladin zeigt sich darüber erfreut, dass "die eigene Aktivität und das Werk von Franz J. Noflaner eine internationale Aufmerksamkeit erfährt". Allerdings müsse man mit Vorbehalt auf die Gefahr reagieren, Noflaner in den Kontext von Kunst und Psychiatrie oder Krankheit zu stellen. Sein schriftstellerisches und künstlerisches Werk versteht sich als eine imaginative Gegenwelt zur geistlosen Normalität des Alltags, und es enthält ein hohes Maß an kritischem Potential. Diese Malerei und diese Zeichnungen sind heute als Denkbilder anzusehen, zumal sie gerade durch das Flechtwerk zwischen Mensch, Natur, Berg und Tier ein ganz aktuelles und zugleich zeitloses Bild des Menschen und der Natur aufzeigen, parallel zu Theorien in interdisziplinären wissenschaftlichen und philosophischen Forschungen. Jedenfalls nicht eine Kunst als Flucht aus der Wirklichkeit und keine wahnhaften Visionen des Abgrunds.

Die Ausstellung "Franz J. Noflaner. Wünschen, blicken, staunen" ist von Dienstag bis Samstag von 10.00 bis 18.00 Uhr und sonntags von 14.00 bis 18.00 Uhr zugänglich.

Das Museum Ladin Ciastel de Tor hat seinen Sitz im Schloss Thurn in der Torstraße 65 in St. Martin in Thurn, 0474 524020, E-Mail: info@museumladin.it, Web www.museumladin.it

mac

Bildergalerie

Andere Mitteilungen dieser Kategorie

Tag der Autonomie 2014

Tag der Autonomie 2015

Tag der Autonomie 2016

Tag der Autonomie 2017

Tag der Autonomie 2018

Tag der Autonomie 2019

Tag der Autonomie 2020

Pariser Vertrag

Historiker-Tagung Schloss Sigmundskron – die Referate

 Sitemap