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Gewerbegebiete: Bestandsnutzung und übergemeindliche Areale

Bebaubare Flächen sind in Südtirol ein äußerst knappes Gut, zumal für Gewerbegebiete. Deshalb setzen das Ressort von Landesrat Thomas Widmann und die Standortmarketing-Agentur Business Location Südtirol (BLS) auf eine bessere Nutzung bestehender Gewerbegebiete und - wo dies nicht ausreicht - die gemeindeübergreifende Ausweisung von Gewerbeflächen, etwa über das STEP-Programm.

1125 Gewerbegebiete gibt's in Südtirol. Sie nehmen eine Fläche von 1820 Hektar ein, was einem Anteil von 0,25 Prozent an der Gesamtfläche des Landes entspricht. 975, also rund 87 Prozent der Gewerbegebiete sind kleiner als drei Hektar, 130 drei bis 12,5 Hektar groß, 20 größer. "Die Herausforderung besteht darin, so wenig wie möglich und nur so viel wie unbedingt nötig Grün- und Kulturlandschaft anzutasten", so Widmann. Dieser Gedanke liege dem Standortentwicklungs-Projekt (kurz: STEP) zugrunde, in dem man mit den Gemeinden darauf hinarbeite, übergemeindliche Gewerbegebiete anzudenken. "Künftig sollen mehrere Gemeinden ein einziges Gewerbegebiet gemeinsam ausweisen, verwalten und vermarkten", so der Landesrat, der daran erinnert, dass die Gewerbegebiete von Landesinteresse nur rund 320 Hektar umfassten, der Rest aber Zuständigkeit der Gemeinden sei. 

STEP, von Widmanns Ressort und dem Gemeindenverband initiiert und von der BLS betreut, wirke aber nicht nur der Zersiedlung entgegen, sondern verschaffe den einzelnen Gemeinden auch Wettbewerbsvorteile: "Wenn wir im immer härteren Wettbewerb der Wirtschaftsstandorte bestehen wollen, müssen wir auf Zusammenarbeit und Zusammenschlüsse setzen", so der Landesrat. "In Sachen Gewerbebauland heißt das, dass die Gemeinden über ihren Tellerrand hinausschauen und in größeren Räumen planen müssen."

Dazu seien auch die 20 "STEP-Standorträume" gedacht, in die Südtirol eingeteilt worden sei und in denen nun in Workshops darüber nachgedacht werde, ob und wo übergemeindliche Gewerbegebiete ausgewiesen werden könnten. "Treffen gab es bereits im Oberpustertal und im Tauferer Ahrntal, im unteren Eisacktal und im südlichen Etschtal - mit überwiegend positiven Reaktionen der Teilnehmer", so BLS-Direktor Ulrich Stofner. Sind die Workshops einmal abgeschlossen, geht's in einem zweiten Schritt um die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen.

STEP ist indes nicht das einzige Projekt, mit dem einer Zersiedlung entgegengewirkt werden soll. Vielmehr sei die BLS von der Landesregierung beauftragt worden, Maßnahmen zu erarbeiten, um Gewerbeflächen besser zu nutzen. "Unsere Maxime lautet: 'Bestandsnutzung vor Neuausweisung'", so Stofner. Bestehende Liegenschaften müssten intelligent genutzt werden, um Raum zu sparen und Leerstände zu verringern. Dazu trage auch die Liegenschaftsdatenbank der BLS bei, weil sie Übersicht im Angebot schaffe. "Unternehmen müssen zudem zur optimalen Nutzung bestehender Ressourcen motiviert werden – etwa mit gezielten Förderungen", betont Widmann. Derzeit arbeite man an der Umsetzung entsprechender Vorschläge. Durch die anstehende Reform des Landesraumordnungsgesetzes würden Ansiedlungen zudem künftig beschleunigt und vereinfacht, neue, erst kürzlich ausgearbeitete Standards für Gewerbegebiete würden für hohe Qualität in der Planung und Umsetzung von Gewerbegebieten sorgen.

chr

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