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Laimburg stellt Versuche zum ökologischen Landbau vor

LPA - Im Zeichen des biologischen Anbaus stand heute (10. August) die Tagung über aktuelle Versuche aus Obst- und Weinbau des Versuchszentrums Laimburg in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Ökologische Landwirtschaft der Stiftung Edmund Mach am Agrarinstitut in St. Michael an der Etsch.

Ausdünnungsversuche mit mineralischen Ölen: Auch daran zeigten sich die rund 80 Besucherinnen und Besucher interessiert.

Das Versuchszentrum Laimburg beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit dem ökologischen Landbau. Nur wenn man langfristig und flexibel denke, könne man Lösungen für Probleme des biologischen Landbaus finden, erklärt Markus Kelderer, Leiter der Sektion Obstbau an der Laimburg. Er und seine Mitarbeiter untersuchen bereits seit Jahren die in Südtirol vorhandenen Kulturen und zeigen, wie man trotz Einschränkung der Betriebsmittel optimal wirtschaften kann. Derzeit arbeitet die Sektion Ökologischer Anbau an 26 verschiedenen Tätigkeiten und Projekten.

Heuer wurde mit dem Projekt "Co-free" mit dem Ziel begonnen, sinnvolle Alternativen zu Kupfer in Obst- und Weinbau zu finden. Denn Kupferpräparate werden zwar aufgrund ihrer guten Wirkung gegen Pilzkrankheiten auch im biologischen Anbau eingesetzt, doch reichert sich das Kupfer im Boden an und beeinträchtigt die langfristige Bodenfruchtbarkeit. Koordiniert vom Julius Kühn-Institut, arbeiten 21 europäische Forschungsinstitute - darunter auch das Versuchszentrum Laimburg - zusammen und testen Alternativprodukte zu Kupfer auf verschiedenen Kulturen im Labor, Glashaus und Freiland.

Gerade im Apfelanbau sind Fruchtwechsel in spezialisierten Anbaugebieten wie in Südtirol unwirtschaftlich. Dies macht die Böden jedoch anfällig für Probleme wie Bodenmüdigkeit. Müde Böden können je nach Anbaugebiet verschiedene Ursachen, von Pilzen, Bakterien bis hin zu einer Anreicherung mit pflanzlichen Giftstoffen – haben. "Die Bodenmüdigkeit", erklärt Markus Kelderer, "wollen wir mit dem dreijährigen Projekt BioIncrop erforschen. Im Gewächshaus testen wir am Versuchszentrum Laimburg mit marktüblichen Pflanzen verschiedene Böden und setzen Bodenverbesserer wie Komposte und Präparate auf Basis von Mikroorganismen ein. Mit dem Wachstumsindex der Pflanzen können wir den Zustand des Bodens bewerten."

Eine gute Qualität der Äpfel hängt wesentlich davon ab, dass der einzelne Baum nicht zu viele Früchte trägt. Neben einem natürlichen Fruchtfall durch die Pflanzen selbst versucht man daher, den Fruchtfall gezielt zu verstärken, um eine optimale Anzahl von Früchten je Baum und damit eine hohe Qualität zu gewährleisten. Im biologischen Anbau sind seit längerer Zeit Versuche mit öligen Substanzen durchgeführt worden, welche die Photosynthese der Pflanzen eingeschränkt und dadurch den natürlichen Fruchtfall verstärkt haben. In weiteren Versuchen ist nun erforscht worden, ob die öligen Substanzen allein den Fruchtfall verstärken oder ob weitere Faktoren wie etwa Hagelnetze mitverantwortlich für diesen Effekt sind. Aktuelle Auswertungen zeigen im Vergleich zu unbedeckten und unbehandelten Pflanzen, dass sowohl die Hagelnetze als auch die Behandlungen mit Spritzmitteln den Fruchtfall verstärken.

Der ökologische Landbau gewinnt in Südtirol zunehmend an Bedeutung. In den vergangenen Jahren sind sowohl die gesamte ökologische bewirtschaftete Fläche als auch die Anzahl der Betriebe kontinuierlich angestiegen. In Südtirol gibt es bereits 619 ökologisch wirtschaftende landwirtschaftliche Betriebe. Im Kernobstbau werden 1.386 Hektar von insgesamt 18.730 Hektar biologisch bewirtschaftet. Im Weinbau hingegen bewirtschaften die Betriebe 255 ha von 5.319 Hektar nach den Kriterien des biologischen Landbaus.

mac

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