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Laimburg untersucht neue Methoden zur Sicherung der Fruchtqualität

LPA - Zur diesjährigen Lagerungstagung haben sich heute (8. August) im Vortragssaal des Versuchszentrums Laimburg 80 Teilnehmende eingefunden. Lagerungsexperten stellten ihnen die Ergebnisse neuer Methoden zur Messung des Reifefensters und der Qualität der Früchte vor: Erörtert wurden Probleme aus der Praxis wie etwa der Nachlagerung von Früchten.

Verena Pedrotti stellt die Ergebnisse ihrer Messungen mit dem DA-Meter vor.

Dass der Wirtschaftssektor Landwirtschaft und besonders auch die Obstwirtschaft in Südtirol eine starke Rolle spielen, belegen folgene Zahlen: In Südtirol wird auf rund 18.700 Hektar Obstanbau betrieben und 2011 betrug die Erntemenge 1.181.000 Tonnen Äpfel. Das entspricht rund 55 Prozent der italienischen und elf Prozent der EU-Produktion. 

Demnach ist es nicht verblüffend, dass der Anteil innovativer Lagerungstechnologien in Südtirol besonders hoch ist. Bereits 40 Prozent der gelagerten Früchte werden mit modernsten Technologien gelagert, die unter anderem am Versuchszentrum Laimburg entwickelt worden sind.

Wesentliche Faktoren für die Lagerung werden bereits bei Anbau und Ernte der Früchte festgelegt. "Die optimale Lagerung hängt nicht nur von einer ausgewogenen Fruchtentwicklung ab, sondern besonders auch davon, dass das optimale Erntefenster eingehalten wird", erläuterte heute Angelo Zanella, Amtsdirektor und Lagerexperte der Laimburg. Bei der Lagerung kann besonders darauf geachtet werden, dass unterschiedliche Qualitäten getrennt gelagert werden. Zudem sollte sich die Lagerstrategie nach den Erfordernissen der Vermarktung richten. Es gelte zu berücksichtigen, wie lange die Früchte gelagert werden müssen, bis sie verkauft werden, so Zanella.

Ein Schwerpunkt und langfristiges Ziel der Forschung an der Laimburg ist es, die Qualität und Reife der Äpfel messen zu können, ohne die Früchte dabei zu beschädigen. Dafür wurden zwei verschiedene Methoden auf der Tagung vorgestellt: Das an der Universität Bologna entwickelte DA-Meter ist ein Gerät, das ohne Beschädigung der Äpfel die Fruchtreife bestimmen kann. Das Gerät wird dabei auf die Oberfläche der Frucht gehalten, misst den Gehalt an Blattgrün der Äpfel und kann so die Reife bestimmen. Die ersten praktischen Erfahrungen mit dem Gerät sind in einer Masterarbeit an der Universität Bologna erhoben und zusammengefasst worden.

Die Methode des Unternehmens "NSure" ist dagegen ein erster Versuch, molekularbiologische Methoden für die Bestimmung der Fruchtreife einzusetzen und wurde im Rahmen eines informellen Netzwerks europäischer Forschungsinstitute auch an der Laimburg getestet. Dabei werden Fruchtschnitten mit einer Lösung vermischt und auf ein Trägerpapier aufgetragen, so dass die Genexpression untersucht werden kann. "Molekularbiologische Methoden für die Reifebestimmung besitzen ein großes Potenzial für die Zukunft, sind aber momentan in der Praxis noch nicht einsatzfähig", so das Fazit des Lagerexperten Angelo Zanella.

Ein praktisches Problem der Obstvermarktung, dem sich eine neue Versuchsreihe der Laimburg widmet, ist die Lagerung von Früchten, die bereits aus der Lagerung entnommen und für den Verkauf vorbereitet wurden, letztlich aber doch nicht verkauft werden konnten. Die ersten Ergebnisse dieser Versuchsreihe zeigen, dass die Nachlagerung in dynamisch kontrollierter Atmosphäre (DCA) oder die Lagerung unter sehr niedrigen Sauerstoffgehalt (ultra low oxygen, ULO) gut möglich ist. Als nicht empfehlenswert stellte sich dagegen die Nachlagerung im Kühllager heraus, also in einer "normalen" Kühlzelle, da diese zu hohen Ausfällen bei den Früchten führt.

Ein weiteres praktisches Problem bei der Fruchtlagerung, das insbesondere bei Äpfeln der Sorte Fuji auftritt, ist das Phänomen der Glasigkeit. Dabei handelt es sich um glasige Stellen im Fruchtfleisch, die zuckerhaltige Lösung enthalten. Da sich diese Stellen bei der Lagerung braun verfärben können, stellen sie ein großes Problem für die Vermarktung dar. Versuche von Dr. Dominikus Kittemann am Kompetenz-Zentrum für Obstbau und Lagerung in Ravensburg (Baden-Württemberg) haben gezeigt, dass man die Glasigkeit der Früchte reduzieren kann, indem die Früchte im Kühllager bei bestimmten Temperaturen vorgelagert werden, ehe man die eigentliche Lagertechnologie anwendet.

cap

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