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Aussprache zur EU-Landwirtschaftspolitik
LPA - Hohen Besuch aus Brüssel konnten Landeshauptmann Luis Durnwalder und Landesrat Hans Berger gestern in Bozen begrüßen. Mit Balthasar Huber, einem der höchsten Beamten der EU-Generaldirektion Landwirtschaft, wurde eine Reihe von landwirtschaftlichen Themenbereichen besprochen. "Mit einigen positiven, durchaus aber auch ernüchternden Ergebnissen", so das Fazit von Landesrat Berger.
Balthasar Huber, der in Brüssel jene Abteilung leitet, die auch für Südtirols Ländlichen Entwicklungsplan und das "Leader Plus"-Programm verantwortlich zeichnet, hatte gestern vor allem eine Reihe technisch-administrativer Fragen zu klären. "Uns geht es vor allem darum, die Prozeduren des Ländlichen Entwicklungsplans mit Brüssels Einverständnis zu vereinfachen und, wo immer möglich, Bürokratie abzubauen", so Landesrat Berger nach der mehrstündigen Aussprache mit Huber, an der u.a. auch Bergers Ressortdirektor Albert Wurzer, Abteilungsdirektor Paul Profanter (Forstwirtschaft) und Wolfgang Bauer, der stellvertretende Direktor der Landesabteilung Europaangelegenheiten teilgenommen haben.
"Eine wichtige Zusage haben wir gestern jedenfalls von Huber bekommen", so Landesrat Berger. "In Zukunft können voraussichtlich auch Flächen bei den Beitragsansuchen berücksichtigt werden, die Südtiroler Bauern im benachbarten Ausland, konkret: in Österreich, besitzen und bewirtschaften", so Berger. Eine entsprechende Regelung sei bereits in Ausarbeitung.
Neben den technischen Fragen ging es gestern auch um die Grundsatzthemen auf EU-Ebene. "Und da sieht die Situation nicht ganz so rosig aus", so der Landesrat. Zwar liege der für Südtirols Landwirtschaft durchaus nicht nachteilige Vorschlag für die Halbzeitbewertung der Gemeinsamen Agrarpolitik von Kommissar Franz Fischler seit einigen Monaten vor, doch werden die Chancen auf eine Umsetzung desselben immer geringer eingeschätzt.
Auch das Finanzierungsmodell der Gemeinsamen Agrarpolitik in einer erweiterten EU, bereite nun, nachdem ein Kompromissvorschlag zwischen Frankreich und Deutschland vorliegt, zunehmend Sorgen. "Wenn der Kuchen, den es zu verteilen gilt, gleich groß bleibt, die Anzahl jener, die ein Stück davon kriegen, aber immer größer, dann wirkt sich dies zwangsläufig auf die Größe der Kuchenstücke aus", so Landesrat Bergers Fazit.
SAN