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Autobahn bei Franzensfeste wird sicherer

LPA - Die Verkehrssicherheit auf der Brennerachse hat höchste Priorität. Daher werden Achse und Hänge kontinuierlich überwacht. Derzeit führt die Landesabteilung Wasserschutzbauten umfassende Sicherungsmaßnahmen bei Franzensfeste durch, die nach den Worten von Abteilungsdirektor Rudolf Pollinger gut voranschreiten.

Die Sicherungsarbeiten am Nordportal bei Franzensfeste

Im Zuge des Baus der Brennerautobahn in den 1970er Jahren wurde der Seitengraben des Eisacks beim Nordportal des Tunnels bei Franzensfeste unter der Autobahn hindurch zum Eisack geleitet. Dazu diente ein mehrere Meter hoher Schacht am orografisch linken Hang beim Tunnelportal, in den das Wasser des Grabens abfiel und von dessen Grund aus unter der Autobahn hindurch in den Eisack gelangte. Im Falle eines Unwetters sollten dieser Schacht und ein kleines Rückhaltebecken auf dem Tunnel angeschwemmtes Material auffangen und damit die Autobahn vor Übermurungen schützen.

2006 füllte der Graben während eines heftigen Unwetters diesen Schacht mit Material auf und es war klar, dass das Rückhaltepotential von Schacht und bestehendem Rückhaltebecken im Extremfall nicht ausreichen würden. Daraufhin arbeitete Ingenieur Paul von Hepperger vom Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord in Zusammenarbeit mit der Brennerautobahn AG ein Projekt aus, um den Schutz vor Muren für die Brennerautobahn zu erhöhen.

2011 begann Vorarbeiter Raimund Überbacher und sein Bautrupp mit der Errichtung der Zufahrtswege von Norden und Süden her, um die Baustelle beim Tunnelportal zu erschließen. Die Absicherung der Zufahrtswege stellte durch das lockere, nachrutschende Material, den so genannten Granitgrus eine große Herausforderung dar.

Im Rahmen der Arbeiten mussten die Mauern des bestehenden Rückhaltebeckens mit Diamantsägen zerschnitten und entfernt werden. Nachdem das Gewölbe des Autobahntunnels das Gewicht des neu geplanten Rückhaltebeckens nicht hätte halten können, wurde der Tunnel mit Stahltraversen verstärkt. Das neue Becken direkt auf dem Nordportal des Tunnels weist nun eine Höhe von fünf Metern auf und kann rund 7.000 Kubikmeter Material zurückhalten. Zudem ermöglichen die neuen Zufahrtswege, die auch mit Lastkraftwagen befahren werden können, künftig eine problemlose Räumung. Die Kosten von 2,35 Millionen Euro wurden vom Land Südtirol und der Brennerautobahn AG bestritten.

Die Arbeiten sind Teil einer Reihe bereits verwirklichter Sicherungsmaßnahmen, welche die Wildbachverbauung für die Brennerautobahn durchgeführt hat. So wurden bereits 300 Meter nördlich des Nordportals ein Rückhaltebecken im Gorgenbach und zwei Kilometer weiter nördlich eine Rückhaltesperre im Weißenbach verwirklicht. Oberhalb der neuen Zufahrtswege zum Nordportal musste ein Steinschlagschutz errichtet und der Seitengraben selbst mit Netzsperren abgesichert werden, um eine Eintiefung zu verhindern.

Nach den Worten des Direktors im Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord, Alexander Pramstraller, "sind bautechnische Eingriffe in dieser Größenordnung unerlässlich, um die Sicherheit der Hauptverkehrsstrukturen wie Autobahn und Staatsstraße an dieser geografischen 'Engstelle" zu gewährleisten. Der Präsident der Brennerautobahn AG, Walter Pardatscher, verweist auf die Hang-Überwachung in Echtzeit, welche die Brennerautobahn durchführt, um höchste Sicherheit zu gewährleisten: "Dieses Überwachungssystem besteht aus Sensoren und Kameras. Es signalisiert eventuelle Murenabgänge und zeichnet die Niederschlagsmengen auf."

Um die Sicherheit auf der A22 zu gewährleisten und ein wirksames Eingreifen in Risikosituationen zu ermöglichen, haben Land und Brennerautobahn zudem in einem Protokoll Alarmstufen und Notfall-Abläufe definiert.

jw

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