News / Archiv

News

Weltflüchtlingstag: 137 Flüchtlinge in Südtirol – LR Theiner: „Pflicht zu helfen“

Vor über einem Jahr, im April 2011, sind die ersten Flüchtlinge wegen der Unruhen in Nordafrika nach Südtirol gekommen. Derzeit halten sich 137 nordafrikanische Flüchtlinge in unserem Land auf. Anlässlich des Weltflüchtlingstags am morgigen 20. Juni erinnert Soziallandesrat Richard Theiner an die unumstößliche Verpflichtung, zur Stelle zu sein und zu helfen, wenn Menschen in Not sind.

LR Richard Theiner, Karl Tragust (beide hinten, Bildmitte), Nadja Schuster vom Amt für Senioren und Sozialsprengel (stehend, 4.v.l.) und der Bürgermeister von Vintl, Walter Huber (stehend, 6.v.r.) mit den Flüchtlingen.

„Gerade bei der Aufnahme von hilfsbedürftigen Menschen können wir beweisen, wie wichtig uns unsere gesellschaftlichen Grundwerte wie Toleranz, Respekt und Solidarität sind“, so Soziallandesrat Theiner.  Die UN-Vollversammlung hat den 20. Juni zum internationalen Gedenktag für Flüchtlinge ausgerufen, der auf die besondere Situation und die Not von vielen Millionen Flüchtlingen weltweit aufmerksam machen soll. Vor einer solchen besonderen Situation befanden sich im Vorjahr auch viele Menschen in Nordafrika, besonders in Libyen, wo sie aufgrund des Umsturzes des Gaddafi-Regimes zur Flucht regelrecht gezwungen wurden. Rund 200 dieser Flüchtlinge kamen im Vorjahr aufgrund eines staatlichen Verteilungsschlüssels nach Südtirol und wurden auf mehrere Strukturen im ganzen Land verteilt.

Das Ressort von Landesrat Theiner hat sich im Auftrag der Landesregierung die Unterbringung der Flüchtlinge in Strukturen in ganz Südtirol organisiert. „Trotz anfänglicher Bedenken hat die Südtiroler Bevölkerung die Fremden gastfreundlich empfangen, auch wenn der gewalttätige Vorfall im Fischerhaus in Vintl vom 3. Mai alle aufgeschreckt hat“, so Theiner. Der Landesrat verweist auf die enge und gute Zusammenarbeit zwischen Quästur, den Bezirken, Gemeinden und der Landesverwaltung mit den Non-Profit-Organisationen Caritas und Volontarius, die die verschiedenen Flüchtlingsstrukturen führen.

Derzeit halten sich noch 137 Flüchtlinge aus Nordafrika in Bozen (Ex-Gorio-Kaserne, Aufnahme-Zentrum für ausländische Minderjährige ohne Begleitung, Jungarbeiterheim), Meran (ehemaliges Arbeiterwohnheim "Haus Arnika“) und Vintl (Fischerhaus) auf. Für die meisten ist ihre weitere Situation ungewiss. „Von den derzeit noch anwesenden Flüchtlingen haben 25 einen Schutzstatus bzw. können sich aus humanitären Gründen hier aufhalten“, unterstreicht Karl Tragust, der Flüchtlingsbeauftragte des Landes. 48 Flüchtlinge warten noch auf die Entscheidung über ihren Asylantrag. Hingegen wurde 61 Flüchtlingen ihr Ansuchen um Asyl zurückgewiesen. Sie haben Rekurs eingereicht und warten seitdem auf Antwort. Drei weitere Flüchtlinge sind noch minderjährig und werden im Aufnahmezentrum in Bozen betreut.

Flüchtlingen ist es untersagt, die ersten sechs Monate nach Ankunft zu arbeiten. Diese Zeitspanne hatten die nordafrikanischen Flüchtlinge genutzt,  um Sprach- und Computerkurse sowie Arbeitsorientierungskurse zu besuchen. Einzelne haben sich in die unterschiedlichen Berufsfachschulen mit Ausbildung zum Elektriker, Lagerhalter, Schweißer, Kfz-Techniker usw. eingeschrieben. „Der Fokus liegt auf Bildung und Arbeit. Auch wenn es für sie sehr schwierig ist, in der Arbeitswelt Fuß zu fassen, haben einige bereits eine Arbeitsstelle gefunden oder absolvieren ein Praktikum“, so Tragust.

Die Kosten für die Unterbringung in den Strukturen und für die Bildungsmaßnahmen übernimmt der Staat. Die Flüchtlinge, die nicht arbeiten, bekommen Unterkunft und Verpflegung und als persönliches Taschengeld einen Betrag von 40 € im Monat. Falls sie Einkommen aus Arbeit haben, müssen sie sich an den Kosten für Unterkunft und Verpflegung beteiligen. Für das erste Jahr vom April 2011 bis März 2012 überwies Rom rund 2.297.000 Euro.

ohn

Andere Mitteilungen dieser Kategorie

Tag der Autonomie 2014

Tag der Autonomie 2015

Tag der Autonomie 2016

Tag der Autonomie 2017

Tag der Autonomie 2018

Tag der Autonomie 2019

Tag der Autonomie 2020

Pariser Vertrag

Historiker-Tagung Schloss Sigmundskron – die Referate

 Sitemap