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LR Widmann zur ASTAT-Studie zu den Indikatoren der Europa 2020-Strategie

LPA - Das Landesinstitut für Statistik (ASTAT) hat in seiner neuesten Veröffentlichung (siehe eigene Aussendung) für Südtirol die Indikatoren der Europa 2020-Strategie und somit die Stärken und Schwächen der Südtiroler Wirtschaft ermittelt. Für Landesrat Thomas Widmann gibt es Handlungsbedarf in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Beschäftigung, Energie und Bevölkerungsarmut.

Eine Schwäche zeigt sich laut ASTAT-Aussendung im Bereich Forschung und Entwickung: Während die F&E-Quote im Jahr 2009 in Südtirol bei 0,57 Prozent des BIP lag, war jene Italiens 2010 bereits mehr als doppelt so hoch (1,26 Prozent) und jene Österreichs (2,76 Prozent) und Deutschlands (2,82 Prozent) lagen sogar über dem EU-Schnitt von zwei Prozent. "Seit Jahren setzen Landesrat Roberto Bizzo und ich mich für mehr Forschung und Innovation in Südtirol ein. Gerade in der derzeitigen Krise ist es wichtig, mehr in die Forschung und Entwicklung zu investieren. Denn nur so kommt es zu neuen Produkten, Innovationen und Technologien, die die Wirtschaft wieder ankurbeln", erklärt Landesrat Widmann. "Als Ziel für das Jahr 2020 streben sowohl die EU als auch Deutschland bei der Forschung & Entwicklung einen Wert von drei Prozent des BIP an. Unser Ziel darf nicht weit darunter liegen." Aus diesem Grund bemühe sich Südtirol auch um eine baldige Realisierung des künftigen Technologieparks. "Durch diese Struktur soll ein bedeutender Impuls für Südtirols Forschung und Entwicklung ausgehen", so der Landesrat.

Zu den besonderen Stärken der Wirtschaft in Südtirol hingegen zählt laut ASTAT-Aussendung die Beschäftigung. Die Anzahl an Erwerbstätigen hat von 2005 auf 2010 um 2,7 Prozent zugenommen und entspricht nun einer Erwerbstätigenquote von 75,8 Prozent. "Diese Quote ist nicht nur höher als in Italien, Österreich, Deutschland oder im europäischen Durchschnitt – sie übertrifft sogar die 75 Prozent, die sich die EU als Ziel für das Jahr 2020 gesetzt hat", berichtet Landesrat Widmann. Zugleich spiegle sie in Südtirol den Erfolg der bisher unternommenen Schritte zur Arbeitsplatzsicherung – von der Ausbildung bis hin zur Vereinbarkeit zwischen Arbeit und Familie. "Dies gilt insbesondere für die Frauen, deren Erwerbsquote in diesem Zeitraum um mehr als fünf Prozent zugenommen hat. Diese erfolgreiche Politik möchten wir auch in Zukunft weiterführen und dabei einen Schwerpunkt auf hoch qualifizierte Fachkräfte legen, die von den heimischen Betrieben dringend benötigt werden", so LR Widmann.

Hinsichtlich der Umwelt stellen die ASTAT-Indikatoren zwei Entwicklungen in Südtirol fest: Die Emission von Treibhausgasen nimmt zu anstatt ab, aber auch der Anteil an erneuerbaren Energien nimmt zu. "Die Zunahme der Emission von Treibhausgasen geht einher mit dem ständigen Ansteigen des Verkehrs entlang der Brennerachse. Deshalb stellt der Bau des Brenner Basistunnels einen wichtigen Schritt dar, um den Schwerverkehr zunehmend auf die Schiene verlagern zu können", so Landesrat Widmann. Was den Anteil an erneuerbaren Energien an der Energieproduktion betrifft, liege Südtirol mit 34,8 Prozent nicht nur weit über Italien (8,9 Prozent), Deutschland (9,8 Prozent), dem EU-Durchschnitt (11,7 Prozent) sowie Österreich (29,7 Prozent), sondern auch über den EU-Zielen für das Jahr 2020. "Südtirol ist hier eindeutig in einer Vorreiterrolle, die auch auf die dafür vorgesehenen Förderungen zurückzuführen ist. Davon profitiert nicht nur die Umwelt, sondern auch die Wirtschaft und die Bürger", so Widmann.

Nicht zuletzt geht die ASTAT auch auf die Bevölkerungsarmut ein: Unter erheblicher materieller Deprivation leben in Südtirol nur 1,4 Prozent der Bevölkerung (EU-Schnitt: 8,1 Prozent), Haushalte mit sehr niedriger Erwerbstätigkeit belaufen sich auf 5,1 Prozent (EU-Schnitt: 10 Prozent). Allerdings ist die Nachfrage nach Sozialleistungen im Steigen: "Dass es in Krisenzeiten zu mehr Nachfrage nach Sozialleistungen kommt, überrascht mich nicht weiters. Viel wichtiger ist es zu schauen, wie wir diese Nachfrage wieder senken können. Ein gutes Mittel sind die Schaffung von Arbeitsplätzen durch eine Stützung der Wirtschaft. Anhand von Treffen mit dem Unternehmerverbänden, den Banken etc. arbeiten wir aktiv an einer Verbesserung dieser Situation", betont der Landesrat.

mpi

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