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ESF-Begleitausschuss zieht positive Bilanz

LPA - Der ESF-Begleitausschuss zog heute vormittag (7. Juni) in Bozen Bilanz. Landeshauptmann Luis Durnwalder berichtete gemeinsam mit dem Vertreter der Europäischen Kommission Andrea Mancini über das Jahr 2011 und den Stand der Dinge in der Programmperiode 2007 bis 2013. Zudem wurde ein Blick auf die bevorstehende Periode 2014 bis 2020 geworfen.

Berichteten über die ESF-Programmperiode 2007-2013 (v.l.): Andrea Mancini, Europäische Kommission, LH Durnwalder, Thomas Mathà und Judith Notdurfter.

Der Europäische Sozialfonds (ESF) ist das wichtigste Finanzinstrument, mit dem die Europäische Union ihre beschäftigungspolitischen Ziele in konkrete Maßnahmen umsetzt. Er ist der älteste Strukturfonds: Gemeinsam mit den Mitgliedstaaten und oft auch einzelnen oder mehreren Regionen und Ländern wird seit 50 Jahren in Programme investiert, die den Menschen helfen sollen, ihre Fertigkeiten und ihre Beschäftigungsfähigkeit zu entwickeln. Derzeit läuft das Sechsjahresprogramm 2007-2013 des Europäischen Sozialfonds "Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung", für das europaweit 75 Milliarden Euro zur Verfügung stehen.

Ein halbes Jahr vor Abschluss der Programmperiode 2007-2013 wurde heute (7. Juni) in Bozen Bilanz gezogen. Zudem stand der jährliche Durchführungsbericht für das Jahr 2011 im Mittelpunkt.

"Das Operationelle Programm des ESF in Südtirol zielt darauf ab, Maßnahmen zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit, der Vollbeschäftigung und des sozialen Zusammenhalts zu setzen", betonte Landeshauptmann Luis Durnwalder im Rahmen der heutigen Pressekonferenz. Insgesamt stehen der Autonomen Provinz Bozen im Zeitraum 2007-2013 160 Millionen Euro zur Verfügung. "Wir sind bei der bisherigen Programmabwicklung gut im Rennen und werden uns bemühen, bis zum Ende der Programmperiode noch die restlichen zur Verfügung stehenden Mittel zweckzubinden", betont Durnwalder.  

So hat das Land von den zur Verfügung stehenden 160 Millionen Euro zum 31. Dezember 2011 bereits 117 Millionen Euro zweckgebunden, das entspricht 73,5 Prozent der verfügbaren Ressourcen des Operationellen Programms des ESF 2007-2013. Zudem wurden bis 31. Dezember 2011 Zahlungen in Höhe von über 60 Millionen Euro getätigt, was 37,8 Prozent der geplanten Zahlungen entspricht.

Ingesamt sind bis zum 31. Dezember 2011 in Südtirol 763 Projekte (von 1338 eingereichten Projekten) gestartet worden. Die Mehrheit davon betrifft die Prioritätsachse I – Anpassungsfähigkeit mit 310 Projekten, gefolgt von der Prioritätsachse IV – Humankapital mit 211 Projekten. "Dies zeigt, dass die Unternehmen in unserem Land verstärkt auf Aus- und Weiterbildung und auf den Ausbau der Kompetenzen der eigenen Arbeitskräfte setzen", unterstreichen der Direktor der Landesabteilung Europa, Thomas Mathà, und Judith Notdurfter, Direktorin des ESF-Amtes.

34.440 Personen, davon 31,4 Prozent Frauen, haben in dieser Programmperiode an einem ESF-Kurs teilgenommen oder einen solchen begonnen. Die vorherrschende Altersgruppe ist die der Erwachsenen (25 bis 54 Jahre) mit 72 Prozent, gefolgt von den Jugendlichen zwischen 15 und 24 Jahren mit 24 Prozent. Die über 55-Jährigen sind auf 4,5 Prozent gestiegen. Was die Arbeitsmarktsituation der Kursteilnehmer betrifft, sind 78,4 Prozent Beschäftigte, gefolgt von den Nichterwerbstätigen mit 16,1 Prozent und den Arbeitslosen mit 5,5 Prozent. Von den Arbeitslosen sind 56,5 Prozent Frauen.

Welche Maßnahmen in Südtirol konkret mit Hilfe des Europäischen Sozialfonds vorangebracht werden und ob die zur Verfügung stehenden Geldmittel im Sinne der EU-Richtlinien ausgegeben werden, wird jährlich von einem Vertreter der Europäischen Kommission begutachtet. Wie Andrea Mancini feststellt, wirken sich die in Südtirol vom ESF-Fonds finanzierten Projekte positiv auf die Arbeitsmarktsituation aus. "In einem sehr schwierigen und von der Wirtschaftskrise gekennzeichneten Umfeld steht Südtirol beschäftigungsmäßig gut da und wir sind mit der Abwicklung des Programms zufrieden", so der Vertreter der Europäischen Kommission.

"Es gilt weiterhin, in jene Personengruppen zu investieren, die am Arbeitsmarkt die größten Schwierigkeiten haben, wie Frauen, ältere Arbeitskräfte oder Menschen mit Behinderung", unterstreicht LH Durnwalder. "Zudem sind uns Beschäftigungsmöglichkeiten für die Jugend ein großes Anliegen."

Die Jugend stellt auch einen wichtigen Schwerpunkt bei der Erstellung der Programme für den Zeitraum 2014-2020 dar, an der derzeit bereits gearbeitet wird. "Das ESF-Programm muss Antworten auf die Herausforderung Jugendarbeitslosigkeit geben", erklärt Andrea Mancini. Wieviel Mittel genau in der neuen Programmperiode 2014-2020 für Italien bzw. für Südtirol zur Verfügung stehen, stehe noch nicht fest. "Sicher ist aber, dass die Ressourchen noch zielgerichteter eingesetzt werden müssen, und zwar in Einklang mit der EU-Strategie 2020, um ein nachhaltiges Wachstum zu erreichen", so Mancini.

Als Best-practice-Beispiel wurde dem Begleitausschuss heute das Projekt "PFIFF" zur Förderung der individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten vorgestellt. Es handelt sich um ein Weiterbildungsprojekt für Erwachsene mit psychischer Behinderung, das seit dem Jahr 2008 vom Dienst "Berufliche Weiterbildung" des Bereichs Deutsche Berufsbildung angeboten wird.

Der Begleitausschuss des Operationellen Programms des Europäischen Sozialfonds Ziel 2 2007–2013 "Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung" setzt sich zusammen aus dem Vorsitzenden Landeshauptmann Luis Durnwalder, dem Vertreter der Europäischen Kommission Andrea Mancini und den Vertretern des Ministeriums für Arbeit und Sozialfürsorge, des Ministeriums für Wirtschaft und Finanzen, des Ministeriums für wirtschaftliche Entwicklung sowie des Ressorts für die Rechte und die Chancengleichheit – Präsidium des Ministerrates. Mitglieder sind auch Landesrat Roberto Bizzo, der Direktor der Landesabteilung Europa Thomas Mathà, die Direktorin des ESF-Amtes Judith Notdurfter, die Vertreter der Wirtschaftsverbände und Sozialpartner des Landes sowie die Vertreter und Führungskräfte verschiedener Abteilungen der Landesverwaltung. Der Begleitausschuss überprüft die Wirksamkeit und die Qualität der Umsetzung des Operationellen Programms des Europäischen Sozialfonds der Autonomen Provinz Bozen.

mpi

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