Verschiedenes | 04.06.2012 | 15:32

Landesregierung: Jesuheim, Zelig, Ladenöffnung und ein Ziegenstall

Dass die Palette der Themen, die die Landesregierung Montag für Montag zu behandeln hat, von sehr ernst bis zum Kopfschütteln reicht, zeigen die Entscheidungen, die sie heute (4. Juni) zu treffen hatte. Sie betrafen die Führung des Jesuheims, die Zukunft der Filmschule Zelig und die Regelung der Ladenöffnungszeiten, aber eben auch einen Schankbetrieb im Ziegenstall.

Stiftung St. Elisabeth übernimmt Führung des Jesuheims

Das Jesuheim in Girlan soll künftig von der Stiftung St. Elisabeth, einer von der Caritas sowie der deutschen Stiftung Liebenau ins Leben gerufenen Stiftung, geführt werden. Diese Entscheidung der Ordensschwestern, die das Heim derzeit führen, hat die Landesregierung heute erfreut zur Kenntnis genommen. "Für uns war wichtig, dass der Fortbestand des Heims und damit die Betreuung von intensivst Pflegebedürftigen auch weiterhin gesichert ist", so Landeshauptmann Luis Durnwalder.

Die Ordensschwestern hätten in der Betreuung "wahre Wunder vollbracht", betonte der Landeshauptmann heute, allerdings leide der Orden unter Nachwuchssorgen, was einen Weiterbetrieb des Jesuheims in der derzeitigen Form unmöglich mache. "Schon seit längerem berät man daher über eine neue Führung, nun soll die Stiftung St. Elisabeth diese übernehmen", so Durnwalder heute. Eine Lösung, mit der die Landesregierung mehr als nur einverstanden sei. "Wir werden das Jesuheim weiter so behandeln wie bisher, also die Mittel aus der Pflegesicherung für alle Betreuten auszahlen und notfalls zur Seite stehen, wenn Investitionen anfallen", so der Landeshauptmann.

Filmschule Zelig für weitere drei Jahre gesichert

Das Land wird die Ausbildung an der Filmschule Zelig in Bozen auch in den kommenden drei Jahren finanziell unterstützen. Dies hat die Landesregierung heute entschieden. "Wir sind der Meinung, dass wir den interessierten Jugendlichen diese Chance auch weiterhin bieten sollten, auch weil wir festgestellt haben, dass die allermeisten Absolventen auch einen Arbeitsplatz finden", so Landeshauptmann Luis Durnwalder heute nach der Sitzung der Landesregierung. Durnwalder betonte auch, dass die Zelig sich international einen guten Namen erarbeitet habe, was man ebenfalls honorieren wolle. Insgesamt kostet die Förderung eines weiteren Ausbildungszyklus' an der Zelig das Land 1,35 Millionen Euro in drei Jahren.

Ladenöffnung: Gemeinsames Vorgehen mit Trient

Gemeinsam mit dem Trentino will Südtirol eine Möglichkeit finden, der totalen Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten zu entgehen und eine eigene Regelung dafür durchzusetzen. "Landesrat Thomas Widmann hat auch schon mit der zuständigen Aufsichtsbehörde verhandelt, die einer solchen eigenen Regelung nicht gänzlich abgeneigt wäre", so Landeshauptmann Luis Durnwalder. Deshalb solle nun mit den Trentiner Experten ein gemeinsamer Textentwurf erarbeitet werden, der den Besonderheiten der beiden Gebiete - als Tourismusdestinationen einerseits, als Berggebiete andererseits - Rechnung tragen soll.

Nein zu Ausschank im Ziegenstall

Ein kurioser raumordnerischer Fall landete heute ebenfalls auf dem Tisch der Landesregierung. Es ging dabei um das Ansuchen eines Bauern, der einen Ziegenstall auf der Seiser Alm zum Schankbetrieb umfunktionieren wollte - zumindest im Sommer. "Dann sind die Ziegen nicht im Stall, der Platz stünde also zur Verfügung, um dort Wanderer zu bewirten", so Landeshauptmann Luis Durnwalder. Ein Ansuchen, dem die Landesregierung heute einen Riegel vorgeschoben hat: "Wir können wirklich nicht jedes Vorhaben unterstützen und dieses hätte einfach zu viele Türen für weitere Vorhaben dieser Art geöffnet, mit denen der Bogen überspannt würde", so der Landeshauptmann, der betonte: "Wir machen damit keine Experimente."

chr