Wirtschaft | 30.05.2012 | 11:55

Ladenöffnungszeiten: Südtirol und Trentino mit gemeinsamem Vorschlag

Einen gemeinsamen Vorschlag zur Regelung der Ladenöffnungszeiten wollen Südtirol und das Trentino ausarbeiten. "Damit erhöhen wir die Chance, dass eine solche autonome Regelung auch von der Regierung in Rom akzeptiert wird", so Landesrat Thomas Widmann, der das gemeinsame Vorgehen heute (30. Mai) mit seinem Trentiner Amtskollegen Alessandro Olivi vereinbart hat.

Als einen von zwei Punkten der neuen Handelsordnung hat die Regierung in Rom die Südtiroler Regelung der Öffnungszeiten von Geschäften vor dem Verfassungsgericht angefochten. Nun will Landesrat Widmann noch einen Versuch wagen, die eigene Regelung mit leichten Anpassungen von Rom absegnen zu lassen und zählt dabei auch auf die Zusammenarbeit mit dem Trentino. "Wir sind uns einig, dass wir eine enge Abstimmung suchen, um die Prinzipien unserer autonomen Regelungen der Öffnungszeiten möglichst gemeinsam zu verteidigen", so der Landesrat nach dem Treffen mit Olivi, der in der Trentiner Landesregierung für den Handel zuständig ist.

Dies auch, weil sich beide Länder in der Einschätzung der Folgen der Montischen Liberalisierung der Öffnungszeiten einig sind: "Eine solche totale Liberalisierung kommt einzig und allein den großen Strukturen zugute und schadet damit der gewachsenen Handelsstruktur in beiden Ländern", so Widmann. Regle man aber die Öffnungszeiten, müsse man dabei die Gegebenheiten vor Ort berücksichtigen. "Und auch die bisherige Ausrichtung unserer Handelspolitik", ergänzt der Landesrat.

Gemeinsam mit ihren Kollegen im Trentino werden die Experten im Handelsressort des Landes deshalb bereits in den nächsten Tagen daran gehen, einen möglichst deckungsgleichen Text auszuarbeiten, mit dem die Prinzipien, die in der neuen Handelsordnung festgelegt sind, auch über die römische Hürde gebracht werden sollen. "Noch vor der Sommerpause wollen wir den beiden Landesregierungen den neuen Text zur Genehmigung vorlegen", so Widmann.

chr