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Europäische Woche zu den psychosozialen Risiken am Arbeitsplatz

28 Prozent der Arbeitskräfte im europäischen Durchschnitt leiden an arbeitsbedingtem Stress; auf Südtirol übertragen sind das rund 60.000 Personen. Mobbing und Burn out, eine Form von Energieverlust aus Arbeitsgründen, sind auch in Südtirol bekannt. Diese sogenannten psychosozialen Risiken und ihre Folgen für die Gesundheit der betroffenen Personen stehen im Mittelpunkt verschiedener Initiativen, die Ende Oktober stattfinden.

Rund 16.000 Arbeitsunfälle jedes Jahr in Südtirol, davon etwa 600 schwere und einer pro Monat mit tödlichem Ausgang, das sind Zahlen, die Schlagzeilen machen. Weniger Beachtung finden die Folgen der sogenannten psychosozialen Faktoren auf die körperliche und psychische Gesundheit der Menschen in der Arbeitswelt. Dank einer Kampagne der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz im Rahmen der Europäischen Woche im Oktober 2002 sollte diese Lücke geschlossen werden. Auch in unserem Land finden zwischen 24. und 29. Oktober mehrere Veranstaltungen zum Thema statt.

Am 24. d.M. organisiert das Unfallinstitut INAIL im Bozner Messepalast eine Tagung zum Thema mit Vorträgen von Experten der Psychologie, der Psychiatrie und der Arbeitsmedizin sowie mit Workshops zu den Phänomenen Stress, Mobbing, zwischenmenschliche Konflikte und die Entwicklung der Gesetzgebung in dieser Angelegenheit.

Am 25. Oktober ist die Südtiroler Handwerkervereinigung CNA mit einem Rundtischgespräch, ebenfalls in der Bozner Messehalle, zum Thema "Qualität und Arbeitssicherheit: zwei Begriffe, ein System" dran. Unter den Referenten befindet sich auch Konrad Walter, Ressortdirektor für Arbeit und italienische Berufsbildung.

Für den 29. Oktober laden schließlich die Ressorts Gesundheit und Arbeit des Landesrates Otto Saurer und der Landesrätin Luisa Gnecchi die Sozialpartner, Vertreterinnen und Vertreter der zuständigen Ämter und Körperschaften, der Berufsgruppen in den Bereichen Medizin und Psychologie sowie alle interessierten Personen in das Landhaus 1 in Bozen zu einem Forum ein, das den Zweck verfolgt, ein Netzwerk von ExpertInnen und Interessierten in dieser Thematik auf die Beine zu stellen.

Ein Netzwerk zu den psychosozialen Risiken am Arbeitsplatz aufbauen

Aufgabe dieses Netzwerkes soll sein, das Thema zu vertiefen, die öffentliche Meinung zu sensibilisieren und zu informieren, Initiativen zu starten zur Vorbeugung, Kur und Rehabilitation zugunsten der Risikopersonen bzw. Opfer von Stress, Mobbing, Burn out usw., eine Initiative also, die weit über die Europäische Woche zu dieser Art von Problemen in der Arbeitswelt hinausreicht.

Die psychosozialen Risiken sind nicht die einzigen, die die Landesverwaltung im Visier hat: vor kurzem haben die drei Mitglieder der Landesregierung, die für die Schulen zuständig sind, eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, zusammengesetzt aus den Schulamtsleitungen, der Berufsbildung, der Abteilung Arbeit und dem Arbeitsförderungsinstitut, mit dem Auftrag, Unterrichtsprogramme zu entwickeln, welche die Kultur der Arbeitsrechte in den Schulen verbreiten soll, um Schwarzarbeit, Unterversicherung, Verstöße gegen individuelle und kollektive Arbeitsrechte, Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten leichter in den Griff zu bekommen.

Verschiedene Initiativen zu Arbeitssicherheit und Arbeitsschutz

Die Landesrätin Luisa Gnecchi war kürzlich beim 9. Zusammentreffen der Vereinigung "Sarnser Kreis" dabei, dem Fachleute für Arbeitssicherheit am Bau aus Deutschland, Italien und Südtirol angehören. Organisiert wurde das Treffen von Franco Mugliari, Ausbildner und Experte in der Materie von der italienischen Berufsbildung.

Seit einiger Zeit festigt sich die Informations- und Bildungsarbeit bezüglich Vorbeugung von Mobbing seitens der Abteilung Personalwesen des Landes, aber auch seitens privater Einrichtungen wie der Genossenschaft WELCOME (in Zusammenarbeit mit dem AFI/IPL) und dem Internetforum peropus.com. Schließlich sei auf zwei neue Faltblätter hingewiesen, die bei den Arbeitsämtern erhältlich sind, nämlich "Die Bildungspflicht für Jugendliche ab 15" und "Die Hausangestellten", welche Rechte und Pflichten in diesen Bereichen erläutern.

VA

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