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Konferenz in Brüssel: Europäische Politik für Berggebiete

LPA - Der Grundtenor der hochkarätig besetzten Konferenz, die heute zum Thema Gemeinschaftspolitik und Berggebiete in Brüssel über die Bühne gegangen ist, war ein klarer: Die zukünftige Politik in Europa muss die Bedeutung der Berggebiete stärker unterstreichen und deren Eigenheiten anerkennen. Alles andere als eine stärkere Förderung der Berglandwirtschaft, damit diese ihre Nachteile bei der Produktion überwinden kann, wäre Wettbewerbsverzerrung, so das Fazit von Landwirtschafts-Landesrat Hans Berger.

Berger gehörte heute jener Arbeitsgruppe an, die sich unter der Leitung von EU-Parlamentarier Michl Ebner mit dem Thema Berglandwirtschaft auseinander zu setzen hatte und in der auch der Tiroler Landeshauptmann Wendelin Weingartner, Bergers Trentiner Amtskollege Dario Pallaoro sowie SBB-Obmann Georg Mayr Ideen für eine stärkere Berücksichtigung der Landwirtschaft in Berggebieten aufwarfen.

„Grundsätzlich gilt, dass das Berggebiet als besonders schützens- und fördernswertes Gebiet auch in einem der grundlegenden EU-Dokumente verankert und definiert wird", so Berger, der hierfür vor allem die künftige EU-Verfassung als geeignetes Dokument ansieht. Dabei hat bereits die Konferenz heute gezeigt, dass man auf einem guten Weg ist: „Alle Zeichen deuten darauf hin, dass die Zukunft in die Richtung einer eigenen europäischen Politik für die Berggebiete geht", erklärt EU-Parlamentarier Ebner, der seine Zufriedenheit mit den Äußerungen der Kommissare Fischler und Barnier kundtat. Beide hätten sich klar für eine stärkere Berücksichtigung der Berggebiete ausgesprochen.

Eine solche Politik müsste entsprechende konkrete Schritte auch in Sachen Förderung enthalten: „Wir haben heute beispielsweise aufgeworfen, einen Freibetrag für landwirtschaftliche Betriebe in Berggebieten vorzusehen", so Landesrat Berger. Ein solcher Freibetrag käme aus den Säckeln der Regionen und Provinzen und würde nicht unter die strengen geltenden Wettbewerbsbedingungen fallen. „Wenn wir Produktionsnachteile im Berggebiet durch klar definierte öffentliche Hilfe ausgleichen könnten, dann würde dadurch der Wettbewerb nicht verzerrt. Vielmehr könnten bestehende Ungleichgewichte gegenüber der Landwirtschaft in Gunstlagen abgebaut werden", so Berger.

Nur so könne man zu guter Letzt eine landwirtschaftliche Produktion im Berggebiet aufrecht erhalten und dem Bauern seine eigentliche Rolle als Produzent bewahren. EU-Kommissionspräsident Romano Prodi regte in diesem Zusammenhang heute übrigens an, von der Förderung von Produkten abzugehen und stärker den Erzeuger in den Mittelpunkt der Förderung zu rücken.

lpa

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