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Große Resonanz für "Frauen bauen"

LPA - Gut besucht war das 11. Architekturseminar der Landesabteilung Hochbau am vergangenen Freitag (13. April) in Brixen unter dem Titel "Frauen bauen", das erstmals ganz im Zeichen der weiblichen Architektur stand. Aufgrund der großen Resonanz ist bereits ein fortführendes Seminar zum Thema "Emotion statt Funktion" geplant, wie Landesbautenressortdirektor Josef March betont.

Das 11. Architekturseminar unter dem Titel "Frauen bauen" in Brixen war gut besucht.

„In einem kleinen Land wie Südtirol gilt es, Gewöhnliches außergewöhnlich gut zu machen. In diesem Sinne hat die moderne Architektur in den letzten Jahren nicht nur immer mehr Verbreitung im öffentlichen und privaten Bereich, sondern auch immer mehr Akzeptanz in Südtirol gefunden und genießt auch von außerhalb zunehmend Aufmerksamkeit“, erklärt Josef March, Direktor des Landesbautenressorts. „Aus diesem Grund war es an der Zeit, im Rahmen unserer Architekturseminare auch einmal einen tiefgehenden Blick auf das Bauen aus der Sicht der Architektinnen zu werfen. Alle Referentinnen zeichnet eine überaus gründliche Auseinandersetzung mit der Architektur aus.“

Nach den einleitenden Worten von Ressortdirektor Josef March erinnerte Architektin Maria Laura Lorenzini vom Landesamt für Hochbau Ost an die Bedeutung der Tätigkeit von Frauen im Planungsbereich. Im Anschluss berichteten acht Architektinnen aus Südtirol über ihre Erfahrungen: Maria Chiara Pasquali, Urbanistikstadträtin in Bozen, Dorothea Aichner, Präsidentin der Kammer der Architekten, Veronika Gröber, Marlies Gasser-Vontavon, Sylvia Dell’Agnolo, Susanne Waiz, Silvia Boday und Ulla Hell. „Dabei wurde die Sicht der Frauen, ihre ausgeprägte Sensibilität für den öffentlichen Raum sowie die gute Teamarbeit sowie Kommunikation mit Bauherren und Unternehmern der Frauen deutlich“, fasst March zusammen.

Architektin Maria Chiara Pasquali ging auf die Eigenschaften und Entwicklungsmöglichkeiten der Stadt und des öffentlichen Raumes ein: „Frauen sind die Hauptnutzer der Stadt und dem soll auch die Stadt Rechnung tragen“, so Pasquali. Kammerpräsidentin Doris Aichner ging auf den positiven Einfluss weiblicher Planerinnen auf das Gesamtbild der Architektur ein und betonte die Notwendigkeit der ständigen Fortbildung und Spezialisierung. Die besondere Sensibilität der Frau beim Bauen wurde auch von Architektin Veronika Gröber unterstrichen. „Man sieht, dass es eine Frau gebaut hat“, sei eine Aussage, die sie in ihrer Berufskarriere immer wieder gehört habe. Eine sehr sensible Haltung gegenüber dem Bestand und der Tradition wurde aus den Projekten von Architektin Marlies Gasser-Vontavon sowie von Architektin Sylvia Dell’Agnolo deutlich. Ihnen geht es um die Neunutzung älterer Bausubstanz durch gefühlvolles Renovieren, wobei ein besonderes Augenmerk auf die Auswahl zum Ort passender Materialien gelegt wird. Architektin Susanne Waiz stellte einige statistische Daten in den Raum, wonach Frauen im Bausektor noch sehr wenig vertreten seien. „Diese sollen in Zukunft in den Baukommissionen sowie als Planerinnen und Bauleiterinnen die Szene in Südtirol viel stärker prägen“, so Waiz. Den Architektinnen Silvia Boday und Ulla Hell geht es beim Planen hauptsächlich um Innovation und gute Kommunikation. Sie betonten, dass Frauen sehr wohl gut in der Weltarchitekturszene vertreten sind, wie die Beispiele Zaha Hadid, Gae Aulenti und Kazuyo Sejima (Studio SANAA) zeigen.

Bautenressortdirektor Josef March erinnerte abschließend daran, dass das weitaus größte Bauvorhaben Südtirols derzeit, das neue Landeskrankenhaus Bozen, von Architektin Tiemann-Petri und damit von einer Frau geplant und gebaut  werde. Zudem sei das Bautenressort, das rund 30 Prozent Frauen als Technikerinnen im Hochbau beschäftige, stets darum bemüht, gute Architektinnen in ihrer Arbeit zu unterstützen. Aufgrund des großen Interesses plant die Landesabteilung Hochbau in Kürze eine Fortsetzung der Thematik im Rahmen eines weiteren Architekturseminars. Dieses soll den Titel „Emotion statt Funktion“ tragen. Details werden noch bekannt gegeben.

mpi

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