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Zum morgigen Internationalen Tag des Wassers

LPA - Den weltweit ausgerufenen Tag des Wassers am morgigen 22. März nimmt der für die Fachschulen zuständige Landwirtschaftslandesrat Berger zum Anlass, um auf die Ausbildung in den Fachschulen für Landwirtschaft, Hauswirtschaft und Ernährung hinzuweisen.

Wasserbedarf der verschiedenen Verbraucher

"Wasservorkommen und Wasserressourcen", weist Landesrat Hans Berger hin, "sind nicht nur für die Landwirtschaft lebenswichtige und überlebenswichtige Themen. Um so mehr gilt es, die Jugend für diese Thematik zu sensibilisieren. In den Fachschulen für Landwirtschaft, Hauswirtschaft und Ernährung werden die Erwachsenen von morgen auf die Problematik der Zukunft gut vorbereitet."

Auch die Schülerinnen und Schüler der Fachschule für Land- und Hauswirtschaft Salern haben sich im Unterricht mit dem Thema Wasser befasst. Jährlich, schreibt Anton Niederstätter, Lehrer an der Fachschule für Land- und Hauswirtschaft Salern, sind in Südtirol 5.000 Millionen Kubikmeter Wasser verfügbar. Dem steht ein Wasserbedarf von knapp 310 Millionen Kubikmeter gegenüber. Aufgrund der hohen Wasserverfügbarkeit wäre bilanzmäßig alles bestens, jedoch gibt es ein räumliches und zeitliches Verteilungsproblem der Niederschläge. Die großen Mengen an natürlichen Niederschlägen fallen im Norden und Osten und somit nicht in den trockenen Gebieten des Landes. Zeitlich gesehen fallen die meisten Niederschläge nicht während der Vegetationsperiode, wo sie dringend benötigt würden. Weiters treten die Niederschläge vermehrt als Starkniederschläge, d. h. große Niederschlagsmengen in kurzer Zeit, auf und können somit nur bis zu einem gewissen Punkt vom Boden aufgenommen werden.

Laut Expertenaussagen werden die Niederschläge bis zum Jahr 2100 im Sommer um bis zu 40 Prozent abnehmen und im Winter um bis zu 135 Prozent zunehmen, wobei die Niederschläge im Winter vermehrt als Regen ausfallen werden. In diesem Zusammenhang ist prognostiziert, dass die Jahresdurchschnittstemperatur in Südtirol bis 2100 um 1,8 Grad bis 4 Grad Celsius zunehmen wird.

Die Landwirtschaft in Südtirol benötigt jährlich an die 200 Millionen Kubikmeter Wasser. Laut Wassernutzungsplan wird dieser Bedarf in den nächsten Jahren weiter zunehmen, da noch mehr Wasser für die Bewässerung benötigt wird. Der Wasserbedarf für die Industrie wird hingegen relativ konstant bleiben. Der Wasserbedarf für Trinkwasser wird, aufgrund des steigenden Lebensstandards, weiter zunehmen. Wegen des Klimawandels wird zudem für die Kunstschneeerzeugung mehr Wasser benötigt werden. In Südtirol beträgt die bewässerte landwirtschaftliche Fläche ungefähr 56.000 Hektar. Dafür werden jährlich, im Zeitraum zwischen April und Oktober durchschnittlich 170 Millionen Kubikmeter Wasser benötigt. Weitere 30 Millionen Kubikmeter Wasser werden für die Frostberegnung benötigt, die im Mittel für sieben Nächte im Jahr und zehn Stunden im Einsatz ist.

Insbesondere der Obstbau ist auf eine zusätzliche Bewässerung angewiesen. Der Weinbau ist hingegen weniger anfällig gegenüber Trockenheit, wobei bei älteren Anlagen immer häufiger eine zusätzliche Bewässerung notwendig wird. Im Obst- und Weinbau wurde in den letzten Jahren viel in die Tropfberegnung investiert, mit der 30 bis 40 Prozent Wasser eingespart werden kann. Die vollständige Umstellung würde noch ein großes Einsparungspotenzial darstellen.

Auch Grünlandflächen werden, aufgrund der zunehmenden Trockenperioden, immer häufiger bewässert. Hier gibt es kaum wassersparende Methoden. Jedoch könnten die fixen Beregnungsturnusse in eine bedarfsgesteuerte Beregnung umgewandelt werden, es wird also nur beregnet, wenn die Bodenfeuchte unter ein kritisches Maß fällt oder eine Trockenperiode vorhergesagt ist. Die Bodenfeuchte kann mit Hilfe verschiedener Messgeräte, etwa. mit einem Tensiometer, festgestellt werden.

Das Grundprinzip des rationellen Umgangs mit der Bewässerung ist die Zufuhr jener Wassermenge, welche die Erneuerung der Wasserreserven des Bodens im Hauptwurzelraum der jeweiligen Kultur ermöglicht, ohne dass Verluste durch Tiefensickerung über den Wurzelraum hinaus entstehen. Aufgrund des steigenden Wasserbedarfs sind ein sparsamer Umgang mit Wasser, der Bau von zusätzlichen Speicherbecken und Tiefbrunnen und der Einsatz von wassersparenden Bewässerungstechniken notwendig, schließt Lehrer Niederstätter seine Ausführungen.

mac

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