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Arbeitsmarktsituation der Jugendlichen in Südtirol: Situation positiv

LPA - Die prekäre Beschäftigung ist auf einen geringen Prozentsatz beschränkt, die Situation ist lange nicht so dramatisch wie in letzter Zeit dargestellt: Dieses Résumé zog bei der heutigen (10. Februar) Pressekonferenz zur Arbeitsmarktsituation der Jugendlichen in Südtirol Helmuth Sinn, Direktor der Landesabteilung Arbeit.

Analyse der Arbeitsmarktsituation der Jugendlichen (v.li.): Abteilungsdirektor Sinn, LR Bizzo, Amtsdirektor Luther.

Die Daten, unterstrich Arbeits-Landesrat Bizzo, seien ermutigend, trotzdem sei verstärkter Einsatz angebracht, um den Jugendlichen die Sicherheit auf dem Arbeitsmarkt zu gewährleisten. In Südtirol, führte Bizzo aus, leben etwa 85.000 junge Menschen zwischen 15 und 29 Jahren, von denen 47.000 zu den Erwerbspersonen zählen, 3.000 davon als Auszubildende. 32.000 besuchen eine Schule oder Universität, und weitere 5.000 sind weder an einer Schule oder Hochschule eingeschrieben noch arbeiten sie oder suchen nach Arbeit; dazu gehören etwa junge Mütter und Hausfrauen. Das Verhältnis von Studierenden, Arbeitenden und anderen unterscheidet sich deutlich je nach Altersgruppe: Bei den Unter-20-Jährigen überwiegen Schulbesuch und Ausbildung; von den 20- bis 24-Jährigen sind bereits mehr als die Hälfte berufstätig, ein Großteil der anderen studiert an einer Universität. Bei den 25- bis 29-Jährigen hingegen überwiegt die Berufstätigkeit.

Das Phänomen der Arbeitsmarksituation der Jugendlichen sei mit den vorliegenden Studien gut durchleuchtet, stellte der Direktor der Landesabteilung Arbeit Helmuth Sinn fest: Die heute vorgestellte druckfrische Ausgabe der "Arbeitsmarkt news" der Beobachtungsstelle für den Arbeitsmarkt legt die "Berufserfahrung und Beschäftigungsbedingungen junger Arbeitsnehmer" dar (PDF im Anhang); die vorige Ausgabe (ebenfalls im Anhang) listete die "Schwierigkeiten der Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt" auf. Die Zahl der NEETS (das Kürzel steht für Not in Employment, Education or Training), betonte Sinn, sei sehr gering (Zahlen und Graphiken im Anhang): 1.000 Männer und 4.000 Frauen scheinen als ohne Arbeit auf, von den Frauen haben rund die Hälfte mindestens ein Kind. Die friktionelle oder Such-Arbeitslosigkeit stellt Sinn zufolge ein typisches Phänomen der ersten Arbeitsjahre dar. Die befristeten Arbeitsverträge, erklärte der Abteilungsdirektor, seien vor allem im öffentlichen Dienst bei jenen zu finden, die als Mutterschaftsersatz arbeiten. Man könnte, sagte Sinn, einen Stellenpool mit Springern schaffen, um diesen Anteil an zeitlich befristeten Verträgen abzubauen. Des weiteren finden sich befristete Arbeitsverträge bei den Saisonkräften im Hotel- und Gastwirtschaftsbereich. Mit prekärsten Arbeitsverhältnissen wie Leiharbeit oder Arbeit auf Abruf leben 570 Personen. Insgesamt, so das Fazit der Studie, stellt sich die Situation in Südtirol als "sehr positiv" dar, wie Sinn hervorhob: Die prekäre Beschäftigung ist auf kleine Zahlen beschränkt, die Situation ist lange nicht so dramatisch wie in letzter Zeit dargestellt.

Der Direktor des Landesamtes für Arbeitsmarktbeobachtung Stefan Luther ging auf die Gesamtarbeitslosenquote in Italien, Österreich, Deutschland, Frankreich und anderen EU-Ländern ein (Graphik im Anhang) und stellte fest: Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Schnitt doppelt so hoch wie die allgemeine Arbeitslosigkeit; in Italien findet sich eine im Vergleich etwas überhöhte Jugendarbeitslosigkeit, während sie in Südtirol genau auf der Linie liegt. Ein größeres Problem als die Jugendarbeitslosigkeit, hob Amtsdirektor Luther hervor, stellt demzufolge die Arbeitslosigkeit der älteren Arbeitnehmer dar.

mac

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