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Mittelverteilung im Gesundheitswesen: LR Theiner bei Tagung des Landesethikkomitees

LPA - Kann und soll alles finanziert werden, was medizinisch machbar ist? In seiner Jahrestagung stellt sich das Landesethikkomitee heute, 2. Februar, dieser und anderen heiklen ethischen Fragen. „Mehr finanzielle Mittel führen nicht automatisch zu mehr Gesundheit - der verantwortungsvolle Umgang mit knappen Gesundheitsressourcen ist eine große Herausforderung; umso mehr ist es wichtig, auf Vorsorge zu setzen“, sagte Gesundheitslandesrat Richard Theiner bei der Eröffnung der Tagung in Bozen.

LR Theiner bei der Eröffnung der Jahrestagung des Landesethikkomitees (FOTO:LPA/Pertl)

Der medizinische Fortschritt eröffnet immer neue, häufig kostspielige Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie. Gleichzeitig werden die Menschen älter und leiden häufiger an chronischen Erkrankungen, die oft lebenslang behandelt werden müssen. Was dem Einzelnen hilft, bereitet den Gesundheitssystemen Probleme. Der medizinische Fortschritt und der demographische Wandel werden die Finanzierungsschwierigkeiten im Gesundheitswesen weiter verschärfen, ist Gesundheitslandesrat Theiner überzeugt.

Natürlich sollte nicht die Größe des Geldbeutels über die medizinische Betreuung und Qualität entscheiden, betonte Theiner. „Ökonomische wie gerechtigkeits- ethische Aspekte sprechen dafür, ein zumindest teilweise öffentlich organisiertes und solidarisch finanziertes Gesundheitssystem aufrecht zu erhalten“, meinte der Landesrat. „Mehr Geld ins System“ ist laut Theiner aber auf Dauer keine Lösung. „Der verantwortungsvolle Umgang mit knappen Gesundheitsressourcen ist unsere große medizinische, ethische und ökonomische Herausforderung“, sagte der Landesrat. Trotz methodischer Schwierigkeiten und akutem Kostendruck sollten die noch vorhandenen Wirtschaftlichkeitsreserven so konsequent wie möglich ausgeschöpft werden, so Theiner. Anzustreben seien, so der Landerat, vor allem strukturelle Veränderungen der Versorgung wie z.B. die stärkere Integration von ambulanter und stationärer Versorgung, die bessere Zusammenarbeit von Krankenhaus und Territorium, weshalb Reformen in Verwaltung und Klinik notwendig seien.

Die Suche nach Lösungen sollte unter Einbeziehung aller Akteure des Gesundheitswesens stattfinden und im Mittelpunkt müsse dabei das Wohl der Patienten stehen.

„Das Gesundheitswesen braucht klare, gerechte und realistische Leitlinien in der gesundheitlichen Versorgung der Bürger und dazu soll die Tagung des Landesethikkomitees beitragen“, unterstrich Theiner.

Bei der Tagung stellen Fachleute verschiedene Lösungsansätze zur Mittelverteilung im Gesundheitswesen aus ethischer Sicht vor. Erfahrungen anderer Länder werden dabei ebenso thematisiert wie konkrete Herausforderungen, die sich in Südtirol auf den verschiedenen Ebenen des Gesundheitssystems ergeben. Ziel ist es, den Diskurs über einen ethisch vertretbaren Umgang mit knappen Gesundheitsressourcen anzuregen.

SAN

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