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"Basaglia-Haus" in Sinich heute eröffnet
Die neue psychiatrische Rehabilitationsstruktur "Basaglia-Haus" in Sinich bei Meran wurde heute von Landeshauptmann Luis Durnwalder und Bautenlandesrat Florian Mussner im Rahmen einer Feier eröffnet. Die 5,3 Millionen Euro teure Struktur wurde nach dem Reformpsychiater Franco Basaglia benannt und wird Wohn- und Schlafbereiche für 24 Patienten bieten.
Psychische Krankheiten werden oft verheimlicht, man sollte sie aber nicht ignorieren. Es gehöre zu unserer Aufgabe, den psychisch kranken Menschen zu helfen, damit sie zu einem ausgeglichenen Leben zurückfinden, so der Landeshauptmann bei der Eröffnungsfeier. "Die Struktur, die heute hier in Sinich eingeweiht wird, ist nach außen hin geöffnet und fördert somit eine Wiedereingliederung in die Gesellschaft", sagte Durnwalder.
Mit einem Raumvolumen von rund 9000 Kubikmetern bietet das "Basaglia-Haus" neben den Wohn- und Schlafräumen für 24 Patienten auch den Büros der Ärzte, den Behandlungsräumen, den Tischler- und Schneidereiwerkstätten, einer Küche, einer Mensa, einem Archiv sowie einer Wäscherei und einer Turnhalle Platz. Der Bau wurde innerhalb von drei Jahren auf dem Areal des ehemaligen Unterladstätterhofes in der Nazario-Sauro-Straße in Sinich errichtet. Insgesamt seinen für den Bau, an dem drei verschiedene Unternehmen arbeiteten, 5,3 Millionen Euro ausgegeben worden, 100.000 Euro weniger als vorgesehen. Das Resultat sei ein Haus, das die Sozialisierung fördert und eine Verbindung und zwischen Außen und Innen herstellt, lobte Bautenlandesrat Mussner. "Das ist der Beitrag des Landes zur Reintegration der psychisch Kranken, die nicht nur für die Patienten selbst wichtig ist, sondern für die ganze Gesellschaft" sagte Bautenlandesrat Mussner.
"Das neue Haus für psychiatrische Betreuung wird Lorenzo Toresini, Primar des Zentrums für Psychische Gesundheit, leiten", kündigte der Generaldirektor des Sanitätsbetriebes Meran, Andreas Fabi, an. "Dieses Haus wird ein offenes Haus bleiben und nicht nur für Langzeitpatienten, sondern auch für alle jene offen stehen, welche unsere Hilfe nur für kurze Zeit in Anspruch nehmen. In dieser Einrichtung sehe ich einen meiner Träume verwirklicht", sagte Toresini.
Im "Basaglia-Haus" wird es ein psychiatrisches Wohnheim mit 18 Betten für die mittel- und längerfristige Rehabilitation geben. Ein Teil des Reha-Zentrums (sechs Betten) wird für die Betreuung subakuter Patienten reserviert sein. "Das schlimmste für die Patienten ist es, alleine gelassen zu werden. Keiner von den Patienten trägt Schuld an seiner Krankheit, am wenigsten die Familienmitglieder, die in dieser Struktur auch mitarbeiten können. Unser Ziel ist es, schnell zu helfen und auch vorzubeugen. Von Strukturen, die im Jahr 1996 im zur Betreuung psychisch Kranker ausgearbeiteten Plan vorgesehen waren, haben wir schon 80 Prozent verwirklicht", sagte Güther Andergassen, Direktor des Ressorts für Personal, Gesundheits- und Sozialwesen.
Zur Zeit gibt es in Südtirol 14 Wohnheime für psychisch Kranke und 13 geschützte Werkstätten. Diese Strukturen seien unerlässlich, aber sie reichen nicht aus, meinte der Landeshauptmann. " Wir werden uns nun in einem weiteren Schritt vermehrt um die Ausbildung des Personals kümmern, damit die Patienten die bestmöglichste Betreuung erhalten", sagte Landeshauptmann Durnwalder, der zusammen mit Landesrat Mussner das Band durchschnitt und somit das neue Haus eröffnete.
SAN