Gesundheit / Soziales | 28.10.2011 | 11:09

Vortragsreihe über Väter: Weitere drei Abende im November

LPA - Die Rolle der Väter: Dazu veranstaltet das Familienressort des Landes derzeit eine Vortragsreihe. Die nächsten Informationsabende sind für den 9. November in Brixen, den 23. November in Schlanders und den 30. November in Bruneck geplant (Programm im Anhang).

Bildungswissenschaftler Gerwald Wallnöfer von der Universität Bozen analysiert bei den Vortragsabenden die veränderte Familiensituation, in der sich der gesellschaftliche Wandel niederschlägt: Zurzeit gibt es in Südtirol rund 8000 alleinerziehende Väter, jede fünfte Ehe wird geschieden. "Eine riskante Phase für die Familiensituation ist unter anderem jene, sobald ein Paar ein Kind bekommt", erklärt Wallnöfer. "Die Umstellung ist auch für junge Väter meist nicht leicht. Mit einem Kind ist eine Neuorientierung notwendig, denn auch die Väter spüren die Doppelbelastung als Ernährer und Erzieher." Die Einbindung des Vaters in das soziale Umfeld des Kindes, etwa die Schule, ist ein wichtiger Aspekt. Hier ortet Wallnöfer auch einen der größten Einflussfaktoren, die der Vater nehmen kann.

Wie sie selbst den Spagat zwischen Familie und aufreibendem Beruf schaffen, darüber haben mehrere Väter während des ersten Informationsabends in Bozen berichtet:  Raimund Frötscher, Vater von fünf Kindern, betonte die Bereitschaft, sich partnerschaftlich die Verantwortung, die Aufgaben im Beruf und im Haushalt zu teilen. Für den Unternehmer Stefano Podini steht nicht unbedingt die Anzahl der verbrachten Stunden mit dem Kind im Vordergrund; vielmehr sei es wichtiger, gemeinsame Momente zu schaffen und die Kinder möglichst in die eigenen Tätigkeiten und Interessen mit einzubinden, etwa beim Sport. Wichtig für die Kinder sei es, eine klare Rollenaufteilung und Rituale zur Pflege von Momenten zu entwickeln, etwa bei der labendliche Gute-Nacht-Geschichte, unterstrich der Vater zweier Kinder Christian Höller. Handlungsbedarf beim Rechtsystem für getrennte oder geschiedene Väter mahnte Klaus Pirhofer von der Männerinitiative Südtirol an; die Väter würden in dieser schwierigen Situation vom Rechtsystem vorwiegend als Ernährer gesehen und seien insbesondere finanziell sehr stark gefordert.

Weitere Informationen unter www.provinz.bz.it/sozialwesen

mac

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