Museen | 25.10.2011 | 10:52

Volkskundemuseum Dietenheim: Pitschilesingen und Krapfnbetteln

LPA - Im Ahrntal nennt man ihn "Pitschilesingen", im Pfunderer- und Weitental "Krapfnbetteln": Erwachsene Sänger, in späterer Zeit auch Kinder, zogen in den Allerseelen-Nächten von Hof zu Hof, sangen ein Lied und erhielten dafür ein Pitschile, einen kleinen Brotlaib. Dieser Brauch steht im Mittelpunkt eines Interreg-Projekts, das am Sonntag, dem 30. Oktober, im Volkskundemuseum in Dietenheim bei Bruneck vorgestellt wird.

Seit Jahrhunderten gibt es im Ahrntal den Brauch des Pitschilesingens.Früher war es hauptsächlich die Not, welche die Leute zu diesem Brauch trieb, wie etwa nach dem Niedergang des Prettauer Bergwerkes im Jahre 1892. Heute zieht der Prettauer Frauenchor von Haus zu Haus und erhält statt eines Pitschiles meist eine Geldspende, die einem wohltätigen Zweck zugute kommt. Denselben Brauch gab es auch im Pfunderer- und Weitental, allerdings spricht man hier vom Krapfnbetteln. Auch hier gibt es diesen Brauch bis heute.

Ein Interreg-Projekt der Chronisten Osttirols, des Puster- und Ahrntales will nun zum Erhalt und zur Weiterführung dieses Brauchs beitragen: Alle noch auffindbaren Informationen über die ursprüngliche Form des Brauches, Lieder, Kleidung usw. wurden festgehalten und dokumentiert.

An diesem Sonntag, dem 30. Oktober, wird dieses Projekt von 14.00 bis 15.30 Uhr im Volkskundemuseum in Dietenheim von der Pustertaler Bezirkschronistin Maria Mutschlechner und dem Osttiroler Bezirkschronisten Hans Jörg Temmel vorgestellt. Anschließend treten die Ahrntaler Pitschilesing-Gruppe und die Osttiroler Krapfenschnapper auf.

Das Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde hat seinen Sitz in Dietenheim in der Herzog-Diet-Straße 24, Telefon 0474 552087, volkskundemuseum@landesmuseen.it, www.volkskundemuseum.it.

mac

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