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LR Widmann zu Rating: Standortnachteil durch italienische Krise

Die Koppelung an die italienische Wirtschaft samt wackeliger Staatsfinanzen wächst sich immer stärker zum Standortnachteil für Südtiroler Unternehmen aus: Diese Meinung vertritt Landesrat Thomas Widmann, der die gestern Abend erfolgte Herabstufung des Ratings des Landes als Beweis dafür anführt. "Und die Steuererhöhungen des Staates machen die Situation nicht besser", so Widmann.

Grundsätzlich sieht der Landesrat die Herabstufung des Ratings infolge der staatlichen Haushaltskrise zunächst einmal nüchtern: "Die Herabstufung war zu erwarten und dürfte - weil das Land nicht vorhat, nennenswerte Kredite aufzunehmen - für die öffentlichen Kassen auch keine allzu spürbaren Folgen haben", erklärt Widmann. Anders sehe die Lage allerdings für die Wirtschaft aus: "Gerade die Banken und über die Banken auch die Unternehmen werden die Herabstufung zu spüren bekommen, weil Finanzierungen teurer werden und Kapital schwerer zugänglich wird", so der Landesrat, in der Landesregierung unter anderem zuständig für Handel, Handwerk und Industrie.

"Trotz Unternehmergeist, Arbeitsmoral und Qualität unserer Wirtschaft haben wir demnach einen Nachteil gegenüber deutschen, österreichischen, Schweizer, oder insgesamt gegenüber mittel- und nordeuropäischen Konkurrenten, weil wir in das italienische Wirtschaftssystem eingebunden sind", erklärt Widmann. Der dramatische Abwärtstrend im übrigen Staatsgebiet sei auch in Südtirol spürbar. "Und wenn die Regierung auch noch gezwungen ist, die Steuern zu erhöhen, um einen Staatsbankrott zu vermeiden, dann kann die Situation eigentlich nur noch schlechter werden", so der Landesrat.

Widmanns Appell an Politik und Wirtschaft ist, kühlen Kopf zu bewahren, und zwar auch auf der Grundlage objektiver Daten: "Wenn wir uns vor Augen halten, dass Südtirol als eines der ganz wenigen Länder in Europa schuldenfrei ist, dass wir Vollbeschäftigung haben und alle Wirtschafts- und Produktionsdaten den Vergleich mit vorbildlichen Realitäten in Europa nicht zu scheuen brauchen, dann wäre eine Herabstufung für Südtirol allein betrachtet nicht gerechtfertigt", so der Landesrat, der deshalb mehr finanziellen und steuerpolitischen Freiraum für Südtirol fordert.

chr

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