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Entwicklungszusammenarbeit: Koordinierungstisch legt Schwerpunkt fest

LPA - Der Koordinierungstisch zur Entwicklungszusammenarbeit ist zu seiner Jahresversammlung im Landesamt für Kabinettsangelegenheiten zusammengetroffen. Nach ausführlicher Diskussion wurde "Wachstum im Wandel: unbegrenztes Gewinnstreben oder Gemeinwohlökonomie?" als Schwerpunktthema für die kommenden beiden Jahre ausgewählt.

Neben den Vertretern des Landes haben am Koordinierungstisch teilgenommen: Vertreter der OEW (Organisation für eine solidarische Welt), der Caritas, der Gesellschaft für bedrohte Völker, der Weltläden, des Frauenmuseums, von Human Rights international und Missio, sowie Sabina Morosini (Oxfam) und Adel Jabbar (Experte für Entwicklungszusammenarbeit), dabei waren auch drei Mitglieder des Landes-Entwicklungsbeirates, Wolfgang Penn, Sissi Prader und Franco De Giorgi. Ziel der Zusammenkunft war die Wahl des Schwerpunktthemas für die Jahre 2012-2013; es wird jenem für die Jahre 2011-2012 ("Ohne Frauen kein Frieden und keine Entwicklung") zur Seite gestellt. Das neue Schwerpunktthema lautet: "Wachstum im Wandel: unbegrenztes Gewinnstreben oder Gemeinwohlökonomie?"

Das derzeitige Wirtschaftsmodell, fasst Chiara Rabini vom Landesamt für Kabinettsangelegenheiten zusammen, beruht auf dem Streben nach stetigem Wachstum, auf der Maximierung des individuellen Profits und der uneingeschränkten Nutzung der Ressourcen, der Umwelt und der Arbeitskraft. Die Kluft zwischen Arm und Reich und das soziale und wirtschaftliche Ungleichgewicht vergrößern sich sowohl im Süden als auch im Norden der Welt. Die ärmsten Bevölkerungsschichten müssen sich nach wie vor dem Überlebenskampf stellen; in manchen Regionen hat sich die Situation dramatisch verschlechtert. In einer Welt mit beschränkten Ressourcen ist unendliches Wachstum unmöglich. Immer dringender wird die Notwendigkeit, ökonomische und soziale Modelle zu entwickeln, die auf eine Zukunft ausgerichtet sind, in der Wettbewerb durch Zusammenarbeit ersetzt wird und die auf menschenwürdige Lebensbedingungen der wachsende Weltbevölkerung abzielen. Umweltschonende Produktionsmethoden, gerechte globale Handelsregeln, ein faires Finanzsystem oder eine sozial und ökologisch nachhaltige Lebensmittel- und Agrarpolitik sind nicht nur die Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung, sondern können auch die Voraussetzungen für eine Reduzierung der Armut und der Unterentwicklung schaffen. Von den indigenen Völkern Südamerikas stammen die Prinzipien des "guten Lebens", die Respekt, Solidarität, Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit beinhalten. Diese Prinzipien entsprechen auch den Theorien der nachhaltigen Entwicklung, der Wachstumsreduzierung und der Ökonomie des Gemeinwohls. Mit einem veränderten Lebensstil, mit kritischem und bewusstem Konsumverhalten, mit der Entwicklung eines gemeinwohlorientierten Unternehmertums sowie der Verwendung von innovativen Technologien, die dafür eingesetzt werden, den ökologischen Fußabdruck zu verkleinern und die Lebensqualität zu verbessern, kann man zum Wohle unseres Planeten und der zukünftigen Generationen beitragen, führt Rabini abschließend aus.

Bis zum 3. Oktober wird der Themenbereich endgültig festgelegt und kann ab diesem Zeitpunkt auf der Webseite eingesehen werden: www.provinz.bz.it/entwicklungszusammenarbeit

15 Prozent der zur Verfügung stehenden Mittel investiert die Landesverwaltung jährlich in die Entwicklungszusammenarbeit und die Finanzierung und Unterstützung von Projekten in den verschiedenen Erdteilen. Gesuche um Beiträge für Entwicklungsprojekte müssen innerhalb 30. November im Landesamt für Kabinettsangelegenheiten im Landhaus 1 in Bozen eintreffen; das Formular steht zum Herunterladen bereit: www.provinz.bz.it/entwicklungszusammenarbeit 

mac

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