Gesundheit / Soziales | 20.09.2011 | 09:28

EEVE: In zwei Wochen 14.400 Erklärungen

Mit der EEVE hat die Landesregierung ihre Offensive zur einheitlichen Einkommens- und Vermögenserhebung beim Ansuchen um öffentliche Leistungen gestartet. Seit dem 1. September gilt das neue System für den Sozial- und Gesundheitsbereich. In den ersten zwei Wochen sind bereits 14.400 EEVE-Erklärungen, also etwa 1000 Erklärungen pro Tag, abgegeben worden.

Die EEVE ist seit dem 1. September für die öffentlichen Leistungen im Sozial- und Gesundheitsbereich in Kraft. „Damit die Leistungen der öffentlichen Hand auch bei jenen ankommen, für die sie bestimmt sind, muss die Landesregierung das Einkommen und Vermögen der Bezieher genau und gerecht erheben. Wir müssen das bestehende System harmonisieren, weil die öffentlichen Leistungen immer mehr geworden sind und die finanzielle Lage der Antragsteller mit unterschiedlichen Systemen und unterschiedlichen Erklärungen erhoben worden ist“, erklärt Landesrat Richard Theiner die Ausgangslage und den Grundgedanken für das neue System. In Theiners Ressort wird die EEVE zuerst eingeführt. In der ersten Phase gilt die EEVE für das Ansuchen um die Familiengelder von Land und Region, um die Ticketbefreiung für Bedürftige, die Rückerstattung der Ausgaben für zahnärztliche Prothesen, die Tarifbeteiligung für Sozialdienste sowie die Leistungen der Finanziellen Sozialhilfe. Anstatt Einkommen und Vermögen für jedes Gesuch getrennt anzugeben, genügt nun eine Erklärung. Die EEVE bringt dem Bürger also auch bürokratische Erleichterung und nicht „nur“ Ausgewogenheit und soziale Treffsicherheit.

In den ersten zwei Wochen sind bereits 14.400 EEVE-Erklärungen abgegeben worden. Insgesamt erwarten sich die Experten im Gesundheits- und Sozialressort pro Jahr bis zu 150.000 Erklärungen. Von den 14.400 EEVE-Erhebungsbögen sind 1350 bei den Sozial- und Gesundheitssprengeln abgegeben worden, die übrigen bei den Patronaten und Steuerbeistandszentren. „Die bei den Sprengeln abgegebenen Bögen betreffen in der Regel die Ansuchen für Finanzielle Sozialhilfe, Tarifbegünstigungen für Sozialdienste und zahnärztliche Prothesen. Die anderen 13.000 Erklärungen, also die große Mehrheit, sind bei Patronaten und Steuerbeistandszentren abgegeben worden und zwar im Zusammenhang mit dem Ansuchen mit dem Familiengeld des Landes und der Region“, erklärt der Projektleiter und Amtsdirektor im Sozialressort, Luca Critelli.

Laut Critelli sei die Startphase insgesamt gut verlaufen: „Die Erfahrungen in diesen ersten Wochen waren, auch laut Rückmeldungen der öffentlichen und privaten Schalter, sehr zufrieden stellend. Wie immer bei so großen organisatorischen Änderungen hat es natürlich auch bei der Einführung der EEVE einige kleinere Startschwierigkeiten gegeben, beispielsweise was die Arbeitsabläufe und die elektronische Datenverarbeitung angeht. Aber einige Probleme konnten unmittelbar gelöst werden, an den anderen wird gearbeitet.“

Was den konkreten Ablauf am Schalter angeht, so haben sich die Erwartungen der Projektgruppe im Sozial- und Gesundheitsressort erfüllt: Der Zeitaufwand für den Beamten am Schalter und den Bürger für die Abgabe der Erklärung entspricht den Prognosen. „Jetzt befinden sich die Schaltermitarbeiter noch in der Einlernphase. Mit steigender Erfahrung dürften die Bearbeitungszeiten noch kürzer werden“, ist Critelli überzeugt.

Das Sozial- und Gesundheitsressort des Landes, aber auch die Patronate und Steuerbeistandszentren werden die Bürger weiterhin umfassend über das neue System informieren. Alle Informationen zur EEVE gibt es zudem im Internet und zwar auf der Homepage der Landesabteilung für Familie und Sozialwesen (http://www.provinz.bz.it/sozialwesen/themen/1474.asp) und der Homepage der Landesregierung (http://www.provinz.bz.it/land/landesregierung/1904.asp).

ohn