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Landesregierung behandelt Bildungsbereich: Reform, Kalender, Kosten

Pünktlich zum Beginn des Schuljahrs hat sich heute (12. September) die Landesregierung eingehend mit dem Bildungsbereich beschäftigt. Der einheitliche Schulkalender, die Umsetzung der Oberstufenreform, die Vorbereitung für die Berufsmatura, die Lehrerausbildung oder die Kosten, die für die 90.353 Schüler an den Grund-, Mittel- und Oberschulen sowie an den Berufsbildungseinrichtungen anfallen, sind die Herausforderungen, denen sich die Landesregierung stellt.

„90.353 Schüler besuchen im Schuljahr 2011/12 die Schulen Südtirols. Alleine diese große Zahl zeigt, wie bedeutend der Bildungssektor ist“, so Landeshauptmann Luis Durnwalder heute nach der Sitzung der Landesregierung. Im neuen Schuljahr werden 65.259 Schüler die deutschsprachigen, 20.845 die italienischsprachigen und 3329 die ladinischsprachigen Schulen besuchen. An den land- und hauswirtschaftlichen Schulen haben sich 920 Schüler eingeschrieben.

Auf das Südtiroler Bildungssystem warten heuer mehrere Herausforderungen: Die Umsetzung der Oberstufenreform beginnt und innerhalb von 2011 soll der neue einheitliche Schulkalender stehen. „Die Vereinheitlichung des Schulkalenders macht einen Eingriff in die Schulautonomie notwendig, ist aber unumgänglich. Alleine wenn man daran denkt, welchen organisatorischen Mehraufwand Familien mit mehreren Kindern, die an verschiedenen Schulen eingeschrieben sind, betreiben müssen, zeigt, dass ein einheitlicher Schulkalender Sinn macht“, sagte Durnwalder.

Neben dem Schulkalender steht auch die Vorbereitung der Berufsmatura an; diesbezüglich müssen die Kriterien festgelegt werden, die den Zugang von der Berufsschule zur Berufsmatura regeln. Was die Berufsschule angeht, muss Südtirol nun die gesamtsstaatliche Lehrlingsreform übernehmen. Landesrätin Sabina Kasslatter Mur wird die Neuerungen ab Herbst mit den Sozialpartnern diskutieren, diese der Landesregierung unterbreiten bzw. dem Landtag eine Überarbeitung des Lehrlingsgesetzes vorschlagen.

Im kommenden Schuljahr will sich Südtirols Studie im Rahmen der internationalen PISA-Studie wieder extern evaluieren lassen, außerdem wird das gemeinsamen Geschichtsbuch für die Schüler aller drei Sprachgruppen erstmals im Unterricht eingesetzt. Auch in der Lehrerausbildung werden heuer neue Wege beschritten: Die Ausbildung dauert erstmals fünf Jahre und zudem soll mit dem Unterrichtsministerium in Rom über die Eingliederung von Lehrern iverhandelt haben, die seit Jahren Supplentenstatus haben.

Diskutiert wurde heute in der Landesregierung auch über die Kosten des Bildungsbereichs. Nachdem in den vergangenen Tagen in den Medien eine Diskussion über die hohen Kosten des italienischen Bildungssektors vom Zaun losgetreten worden war, beschloss die Landesregierung heute eine genaue Untersuchung der Daten aller drei Bildungsbereiche. „Bis zum kommenden Montag soll eine Kommission alle Zahlen noch einmal genau unter die Lupe nehmen“, so Landeshauptmann Durnwalder. „Es geht nicht darum, Zwietracht zwischen den Sprachgruppen zu schaffen, sondern die vorliegenden Daten objektiv zu bewerten“, meinte Durnwalder. Für den Landeshauptmann sei es eine Tatsache, dass für die italienischen Schulen mehr ausgegeben werde, als für die deutschen, doch dies hänge mit verschiedenen Faktoren zusammen. Durnwalder nannte etwa die höhere Stundenanzahl an den italienischen Schulen, die Strukturen in der Peripherie, die für wenige Schüler unterhalten werden müssen, die größere Anzahl von ausländischen Schülern oder den Umstand, dass an italienischen Schulen deutlich öfter Vollzeitunterricht angeboten werden. „Das sind einige Gründe für die höheren Ausgaben, sind aber keine Entschuldigungen. Wenn diese Umstände berücksichtigt werden, verursacht der italienische Bildungssektor immer noch mehr Kosten als der deutsche. Einsparungspotenzial gibt es meiner Meinung nach vor allem im Verwaltungsbereich, so der Landeshauptmann.

Was den Verwaltungsbereich angeht, nannte Durnwalder eine weitere einschneidende Maßnahme, die im kommenden Schuljahr ansteht: die Institute für Musikerziehung sollen als Körperschaften aufgelöst und dem Bildungsressort eingegliedert werden. Dies soll im September 2012 geschehen, bis dahin müssen alle Vorbereitungsarbeiten geleisten werden.

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