Bau | 02.09.2011 | 13:53

Grundstein für Ausbau der „Hannah Arendt“-Schule in Bozen gelegt

LPA - Zwölf Unterrichtsräume und drei Laboratorien und 18 Studiennischen soll die Landesfachschule für Sozialberufe „Hannah Arendt“ in Bozen bis 2013 dazu bekommen. Landeshauptmann Luis Durnwalder und die Landesräte Florian Mussner und Sabina Kasslatter Mur haben heute, 2. September, symbolisch den Grundstein für den Zubau der Schule gelegt. Die Schule wird unterirdisch um vier Geschosse erweitert.

„In den vergangenen Jahren hat das Land dank der Autonomie angemessene Schulen bauen können, sodass wir nun landesweit an einem guten Punkt angelangt sind und sich die Südtiroler Schulen, sowohl aufgrund ihrer pädagogisch-didaktischen Qualität, als auch aufgrund der Qualität der Strukturen sehen lassen können“, sagte Bautenlandesrat Mussner. „Nicht nur bei den Inhalten und Lernmethoden braucht es immer wieder Anpassungen, sondern auch bei den Gebäuden, wie es nun bei der Hanna Arendt-Schule der Fall ist“, erklärte der Landesrat.

„Während es vor 20 Jahren an der Schule nur drei Klassen gab, sind es inzwischen 30“, sagte Bildungslandesrätin Kasslatter Mur. Sie erinnerte daran, dass gerade in den Bereichen Pflege und Sozialwesen ausgebildetes Personal benötigt werde. „Es ist wichtig, Steuergelder in Ausbildungsbereiche zu investieren, die jungen Menschen dann auch Zukunftschancen auf dem Arbeitsmarkt bieten“, unterstrich Kasslatter Mur.

Landeshauptmann Durnwalder verglich die Südtiroler Schulwelt mit einem Mosaik mit leuchtenden Punkten. „Die Landesfachschule für Sozialberufe Hannah Arendt ist einer dieser schönen leuchtenden Mosaiksteine“, sagte Durnwalder. Im Bildungssektor sind laut Landeshauptmann drei Punkte wesentlich. „Zum einen brauchen wir die Strukturen, sozusagen als die dritten Lehrer neben den richtigen Lehrern und der Familie“, erklärte Durnwalder. Zweites brauche es gut ausgebildete Lehrer und Professoren, was nun über die Freie Universität Bozen möglich sei, so der Landeshauptmann. „Drittens braucht es auch immer wieder Anpassungen wie die Reform der Oberstufe, damit die Voraussetzungen geschaffen werden, dass jeder eine geeignete Ausbildung bekommt“, erläuterte Durnwalder.

Alle Landesvertreter bedankten sich bei der Kapuzinerprovinz Brixen“, die dem Land für den Zubau der Schule das notwendige Überflur- und Unterflurrecht gibt.

Wie Bautenressortdirektor Josef March erklärte, kommt in die nun bestehende 17 Meter tiefe Baugrube der 10.660 Kubikmeter große Erweiterungsbau der Schule. „Es ist das erste Mal, dass wir eine Schule unter der Erde anlegen und wir wollen ein optimales Ambiente für optimales Lernen schaffen“, unterstrich March.  „Es handelt sich um ein innovatives, aber auch schwieriges Vorhaben“, meinte auch Claudo Lucchin vom Team der Generalplaner und Bauleiter.

Das Projekt sieht vier Geschoße unter der Erde vor: die ersten zwei bestehen aus fünf Klassen, der dritte aus fünf Fachunterrichtsräumen und einem Computersaal. Auf den Korridoren sind die 18 Studiernischen vorgesehen. Im vierten Untergeschoss wird die Haustechnik untergebracht.

Damit viel natürliches Licht in die Räume gelangt, wird ein großer mit Glas überdachter Innenhof angelegt, auf den die Hörsäle blicken. Zudem gibt es einen offenen Lichthofgarten, der die Laboratorien mit Licht und Luft versorgt sowie einen kleinen Wintergarten, viele Dachfenster und Solarkamine.

Der Eingriff kostet voraussichtlich rund 3,4 Millionen Euro und wird von der Bietergemeinschaft „Z-H GCC AG/Paolin/Guflerbau“ abgewickelt. Laut derzeitigen Berechnungen soll das Gebäude im Laufe des Jahres 2013 fertig gestellt werden.

Landeshauptmann Durnwalder und die Landesräte Mussner und Kasslatter Mur haben eine Urkunde mit der Baubeschreibung unterzeichnet. Die Schüler Martina Goller und Patrick Bozner, die an der Berufsweltmeisterschaft der Sozialbetreuer teilnehmen werden, haben die Urkunde gemeinsam mit den Landesvertretern in den Grundstein des Gebäudes eingemauert. Gesegnet wurde der Grundstein von  Provinzvikar Franz Zitturi.

SAN