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LH Durnwalder zu Min. Frattini
LPA - Seiner Enttäuschung über die Entscheidung von Minister Franco Frattini, sich bei der anstehenden Volksbefragung für die Rückbenennung des Bozner Friedensplatzes in Siegesplatz einzusetzen, hat heute Landeshauptmann Luis Durnwalder in einer Presseaussendung Ausdruck verliehen. Wörtlich heißt es in der Erklärung des Landeshauptmannes:
Bei aller Anerkennung, welche sich Minister Franco Frattini für seine Bemühungen in den vergangenen Tagen, in der Frage der Bozner Referendums zu vermitteln, verdient hat, muss seine heute über die Medien bekanntgegebene Entscheidung, für die Rückbenennung des Friedensplatzes in Siegesplatz einzutreten, enttäuschen und befremden. Mit diesem überraschenden Schwenk hat der Minister wohl in erster Linie einer parteipolitischen Logik Tribut gezollt, damit aber - und dies ist weit schwerwiegender - sehr viel an Glaubwürdigkeit eingebüßt. Minister Franco Frattini hat sich immer wieder als der politischen Mitte zugehörig erklärt und sich in Südtirol für eine Politik des Ausgleiches und des guten Zusammenlebens ausgesprochen. Gerade angesichts dieser Äußerungen hätte man sich erwartet, dass Minister Frattini und mit ihm seine politischen Gefolgsleute in Südtirol die Gelegenheit dieses Referendums zur Rückbenennung des Platzes in Siegesplatz nützen würden, um sich von Alleanza Nazionale abzugrenzen, sich von der unrühmlichen faschistischen Vergangenheit in Südtirol zu distanzieren. Gerade in diesen Tagen ist im Gedenken an die dramatischen Ereignisse vom 11. September 2001 immer wieder von Frieden die Rede gewesen. Wir wollen in Bozen für den ehemaligen Siegesplatz die weit würdigere Benennung Friedensplatz beibehalten, welche auch deshalb ausgewählt worden ist, weil das Wort Frieden nicht nur den deutschen und den ladinischen Mitbürgern besser gefällt, sondern weil Friedensplatz genauso die italienischen Bürgerinnen und Bürger anspricht und ihnen recht sein kann. Wer Siege verherrlicht, entzweit und schadet dem gemeinsamen Bestreben, unserem Lande eine gute Zukunft in jedweder Hinsicht zu sichern. Mit seiner Entscheidung, sich in der Angelegenheit der Volksbefragung in Bozen am 6. Oktober offen auf die Seite der Siegesplatz-Befürworter zu stellen, hat Minister Franco Frattini eine Chance vertan, einen konkreten und glaubwürdigen Beitrag für die weitere Verbesserung des Zusammenlebens in unserem Lande zu leisten und dies ist wirklich schade.Dr. Luis Durnwalder
VFcl