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LR Widmann im Halbzeitgespräch (3): Neue Verkehrskonzepte im Blick

Wer glaubt, die Entwicklung des Angebots im öffentlichen Nahverkehr Südtirols sei zu Ende, den hat Mobilitätslandesrat Thomas Widmann heute (26. Juli) im Gespräch zur Legislatur-Halbzeit eines besseren belehrt. Mit Tourismuszug und Metrobus, der "StadtBergBahn" oder einem neuen Verkehrskonzept für die Tourismushochburg Meran-Schenna-Tirol gibt's bereits eine Reihe konkreter Entwicklungsprojekte.

Angespornt vom enormen Erfolg der neuen Rittner Seilbahn (mit 280.000 Fahrten pro Jahr vor und rund 1,4 Millionen nach der Inbetriebnahme), bastelt man im Mobilitätsressort des Landes gemeinsam mit den jeweils betroffenen Gemeinden an maßgeschneiderten Lösungen ganz anders gelagerter Mobilitätsprobleme. Im Pustertal (und darüber hinaus) etwa soll der Tourismuszug für einen zusätzlichen Aufschwung sorgen. Dieser Zug wird die großen Skigebiete miteinander verbinden und so ein ganz neues Skierlebnis ermöglichen. "Mit einer Haltestelle in Vierschach und dank des neuen Bahnhofs Percha soll es künftig möglich sein, auf den Skiern von Sexten nach Vierschach und von dort per Zug zum Bahnhof Percha zu gelangen, von wo aus eine Verbindung mit dem Kronplatz möglich ist", so Widmann heute. Auch das Skigebiet Gitschberg und nicht zuletzt die Plose könnten an dieses System angebunden werden - mit neuen Seilbahnverbindungen (in Brixen läuft diese unter dem Titel "StadtBergBahn") von den jeweiligen Bahnhöfen aus.

Eine neue Seilbahnverbindung könnte auch helfen, um etwa das Verkehrsproblem in den Tourismushochburgen Meran, Tirol und Schenna zu vermindern, die jeweils mit rund einer Million Nächtigungen aufzuwarten haben. "Selbstverständlich werden wir ein solches Projekt nur mit Zustimmung der Bevölkerung angehen, es wäre aber eine Chance, der Verkehrsströme in diesem Ballungsraum einigermaßen Herr zu werden", so der Landesrat. Selbiges - nämlich die Einbeziehung der Bevölkerung bzw. der betroffenen Gemeinden - ist auch für die Erneuerung der Seilbahnverbindung von Bozen nach Jenesien vorgesehen. Auch hier geht es darum, eine Lösung zu finden, die den Bedürfnissen der Nutzer entgegenkommt, etwa durch eine geeignete Verlegung der Talstation.

Eingegangen ist Landesrat Widmann in seinem Halbzeitgespräch auch auf die angestrebte Lösung des Verkehrsproblems im Ballungsraum Bozen-Überetsch. "Die Landesregierung, das möchte ich hier noch einmal betonen, hat immer versprochen, dass sie eine moderne Lösung vorantreibt, wir haben aber niemandem eine Bahn oder eine Tram zugesagt", so Widmann. Derzeit stünde deshalb in erster Linie das Konzept eines Metrobusses - auch in Verbindung mit einer innerstädtischen Tramlinie - zur Debatte. Ein Metrobus funktioniere ähnlich wie eine Tram: Durch die Schaffung von Vorzugsspuren und intelligenten Ampelsystemen hätten die Busse freie Fahrt und könnten auch dichte Fahrpläne einhalten, nachdem sie aber auf Rädern verkehren seien sie wesentlich flexibler einsetzbar.

Das nun vorliegende Konzept sieht einen Metrobus vor, der das Überetsch im Viertelstundentakt an Bozen anbinden würde, zu Stoßzeiten könnte sogar alle sechs Minuten ein Bus verkehren. Das Konzept ist allerdings auch als Kombination Metrobus-Tram denkbar. In diesem Fall würde der Metrobus zunächst bis zum Knotenpunkt Sigmundskron fahren. Die Passagiere könnten dort entscheiden, ob sie - immer per Metrobus - beispielsweise zum Krankenhaus, nach Gries, zum Mazziniplatz oder zur Talferbrücke weiterfahren oder doch lieber auf eine innerstädtische Tramlinie umsteigen wollten, die sie über die Drususallee zum Bahnhof bringen könnte. Denkbar wäre zudem, die Tramlinie unter Nutzung der bestehenden Gleise bis Terlan zu verlängern.

Die Verwirklichung einer der Verkehrslösungen für das Überetsch ist auch eine Kostenfrage. Die Umsetzung des Metrobus-Konzepts würde rund 70 Millionen Euro kosten, die Kombination aus Metrobus und Tram rund 139 Millionen Euro, für eine Tram- oder MiniMetro-Verbindung zwischen Bozen und Überetsch werden über 200 Millionen Euro veranschlagt. "Wir werden nun mit der betroffenen Bevölkerung und den Gemeinden reden, ich rechne aber damit, dass wir noch innerhalb dieses Jahres gemeinsam zu einer Entscheidung kommen", so Widmann.

chr

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