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Experten nehmen Kassianer Schichten unter die Lupe

LPA - Rund 30 Fachleute aus ganz Europa treffen sich am 28. und 29. Juli im Naturmuseum Südtirol in Bozen. Der Anlass ist ein Workshop über die berühmten Kassianer Schichten und die vielen, gut erhaltenen und aussagekräftigen Fossilien, die darin gefunden wurden.

Korall aus den Kassianer Schichten

Die Kassianer Schichten stammen aus der Epoche der Obertrias (vor rund 220 Millionen Jahren) und zählen zu den bedeutendsten Gesteinen der Dolomiten. Die Fossilien, die darin gefunden wurden, sind aus mehreren Gründen interessant: Sie sind sehr gut erhalten, artenreich und es gibt sehr viele davon. Zudem überliefern die Kassianer Schichten als Geröllschutt der früheren Korallenriffe viel Wissenswertes über die damals lebenden Organismen. Diese Angaben sind äußerst wertvoll, da alle sonstigen Informationen über die Zusammensetzung der Korallenriffe durch die Dolomitisierung verloren gingen.

Die Kassianer Schichten sind eine der am längsten studierten Formationen, doch trotzdem stehen noch viele Fragen offen: Warum sind die darin gefundenen Fossilien so klein? Warum wurden darin so viele verschiedene Arten gefunden (mehr als überall sonst in den Formationen der Dolomiten)? Welche Klimabedingungen herrschten damals in unseren Breitengraden vor? Und welche Ökosysteme gab es?

Mit diesen und anderen Fragen setzen sich kommende Woche circa 30 Fachleute aus ganz Europa auseinander. Anlass ist der „Workshop on the Cassian beds“ (Workshop zu den Kassianer Schichten), den das Naturmuseum Südtirol und das Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung am Donnerstag, 28. Juli und Freitag, 29. Juli, organisieren.

Ziel des Workshops ist es, die Forscher, die sich mit diesem Thema beschäftigen, an einen runden Tisch zu bekommen, über bereits Bekanntes zu diskutieren, noch offene Fragen anzugehen und anschließend eine Gruppe zu bilden, die diese Fragen beantwortet.

Am zweiten Tag des Workshops werden die Forscher zu einem Lokalaugenschein zu den Stuores-Wiesen im Gadertal fahren. Dort befindet sich nämlich der so genannte GSSP für die Ladin-Karn-Grenze: Bei einem GSSP (engl. Global Boundary Stratotype Section and Point: „Profil und Punkt eines weltweiten Grenz-Stratotyps“) handelt es sich um die Stelle, bei der die Grenze zwischen zwei geologischen Epochen - in diesem Fall zwischen den Epochen Ladin und Karn - weltweit am besten dokumentiert ist. In den Dolomiten gibt es nur einen GSSP und zwar den der Stuores-Wiesen.

Die Vorträge des Workshops werden in der Zeitschrift des Instituts für Geologie und Paläontologie der Universität Innsbruck und in der Zeitschrift des Naturmuseums Südtirol „Geo.Alp“ veröffentlicht.

SAN

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