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„Prof. Claus Gatterer-Preis 2011“ an Zoran Dobric verliehen

LPA - Für sozial engagierten Journalismus wurde heute (29. Juni) im Palais Widmann in Bozen ORF-Redakteur Zoran Dobric mit dem mit 5.000 Euro dotierten „Prof. Claus Gatterer-Preis 2011“ ausgezeichnet. Der Ö1-Radioredakteur Andreas Zinggl erhielt die "Ehrende Anerkennung". Die Preisverleihung fand im Beisein von Landeshauptmann Luis Durnwalder im Palais Widmann in Bozen statt.

Die Preisverleihung (v.r.): Oswald Klotz (ÖJC), LH Luis Durnwalder, Juryvorsitzender Fred Turnheim, Preisträger Zoran Dobric, ÖJC-Vizepräsidentin Christiane Laszlo, Andreas Zinggl, Richard Pyrker (ÖJC).

Der „Prof. Claus Gatterer-Preis“ ist mit 5.000 Euro dotiert und wird jedes Jahr vom Österreichischen Journalisten Club (ÖJC) vergeben. Finanziert wird der Preis vom Rennerpreis-Kuratorium und dem Gatterer-Preis-Fonds. Er gilt als höchste Auszeichnung für journalistische Leistungen, die im Sinne des Lebenswerkes von Claus Gatterer einen herausragenden Beitrag für den österreichischen und Südtiroler Journalismus darstellen. Themen sind  der Schutz der gesellschaftlichen Minderheiten, die Verteidigung sozialer Randgruppen, das Eintreten für zu Unrecht benachteiligte und missachtete Gruppen oder Personen sowie das kritische Bewusstsein gegen Ignoranz und Gleichgültigkeit in der Gesellschaft. Heuer luden der ÖJC, das Rennerpreis-Kuratorium und das Land Südtirol zur Preisverleihung ein.

Im Beisein von Landeshauptmann Luis Durnwalder wurde der "Prof. Claus Gatterer Preis 2011" heute (29. Juni) von Walter Werth vom Prof. Claus Gatterer Gedächtnisverein, dem Juryvorsitzenden Fred Turnheim und der ÖJC-Vizepräsidentin Christiane Laszlo an den ORF-Redakteur Zoran Dobric verliehen, während der Ö1-Radioredakteur Andreas Zinggl die heurige "Ehrende Anerkennung" erhielt.

"Die Beschäftigung mit der eigenen Geschichte", unterstrich LH Luis Durnwalder in seinen Grußworten, "wird gerade in Zeiten der Globalisierung immer wichtiger. Durch die Verleihung des Prof. Claus Gatterer-Preises wird ein Teil der Geschichte wieder lebendig und es freut mich besonders, dass die Auszeichnung dieses Jahr in Bozen überreicht wird." Der 1924 geborene Gatterer habe, so Durnwalder, die Zeit des Faschismus, des Nazionalsozialismus, des Zweiten Weltkriegs und des Kampfes um die Autonomie in Südtirol miterlebt und diesen wichtigen Übergang in der Südtiroler Geschichte mit einem kritischen Blick begleitet. "Dieses Streben nach Autonomie war ein langer Prozess. Er hat uns viel gebracht, in 'Schönes Land, böse Leut' hat Gatterer aber auch vor Übermütigkeit gewarnt", erinnerte Durnwalder daran, dass das Spannungsfeld zwischen Politik und Journalismus im Mittelpunkt des Interesses von Claus Gatterer stand.

LH Durnwalder beglückwünschte die beiden Preisträger zu ihrem Mut, Dinge auszusprechen, die ansonsten nicht ans Tageslicht kämen. "Sie treten als Anwälte von Minderheiten und Randgruppen auf, die kein Sprachrohr haben und dieses Engagement verdient es, ausgezeichnet zu werden", so der Landeshauptmann an Dobric und Zinggl.

Juryvorsitzender Fred Turnheim ging in seiner Laudatio auf die journalistische Tätigkeit von Zoran Dobric und Andreas Zinggl ein. "Heuer bekommen zwei Journalisten den Prof. Claus Gatterer Preis für hervorragende journalistische Leistungen, die eines gemeinsam haben: Sie gehen sehr unorthodoxe Wege, um Journalismus zu machen. Und das ist eine wichtige Botschaft an alle. Gute Journalisten sind keine Ja-Sager, sondern Menschen, die kritisch über das Leben berichten wollen und damit oft auch Ihr Eigenes in Gefahr bringen." Turnheim teilte zudem mit, dass die Verleihung des "Prof. Claus Gatterer-Preises" künftig jedes zweite Jahr in Bozen erfolgen wird. Abschließend richteten die beiden Preisträger ihre Dankesworte an die anwesenden Festgäste.

Zoran Dobric wurde  1960 in Smederevo  bei Belgrad in der damaligen SFR Jugoslawien geboren. Nach dem Gymnasium studierte er in Jugoslawien Wirtschaft und in Wien Vergleichende Literaturwissenschaft. Seine journalistische Tätigkeit begann er 1977 bei „Radio Smederevo" in Jugoslawien als  Radioreporter und Moderator. Beim ORF ist Dobric seit 1991. Ausgezeichnet werden konkret die Beiträge zum Thema „Kirche und Opfer“ und „Klasnic-Kommission“, aber auch sein langjähriges journalistisches Eintreten für die Rechte sozialer Minderheiten und gesellschaftlicher Randgruppen. Die Begründung der Jury, der Fred Turnheim (Vorsitzender), Christoph Franceschini, Helmut Kletzander,  Cornelia Krebs, Kurt Langbein, Christiane Laszlo, Edith Meinhart und Walther Werth angehören, lautete wie folgt: "Zoran Dobric gestaltet seine Beiträge emphatisch, engagiert, einfühlsam und steht mit Respekt vor den Menschen. Trotz quotenbewusstem Umfeld bringt er hohe Qualität und ist somit ein Paradebeispiel für einen öffentlich/rechtlichen Sender. Dobric zeichnet sich auch dadurch aus, dass er mit einer Hartnäckigkeit und Beharrlichkeit an den Themen dran bleibt und mit besonderer Sensibilität Zwischentöne darstellt."

Andreas Zinggl wurde 1964 in Wien geboren. Nach einem Studium an der TU Wien war er als Entwicklungshelfer, Sozialarbeiter, und Katastrophenhelfer tätig. Seit 1996 ist er freier Radiojournalist. Die Auszeichnung wurde Zinggl für seinen Radiobeitrag „Zeitungszusteller: Ein Leben unter prekären Bedingungen“ gesendet am 3. März 2011 in Journal Panorama in Ö 1 zuerkannt. Die Jury-Begründung: „Diese besonders engagierte Radio-Geschichte im Medienbereich zeigt deutlich unter welchen dramatischen Bedingungen die Zeitungszusteller arbeiten müssen. Dabei werden Verantwortungen sichtbar gemacht und eine notwendige  Solidarität unter allen Medienmitarbeitern eingefordert."

mpi

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