Bau | 17.06.2011 | 16:25

Umfahrung Niedervintl für den Verkehr freigegeben

LPA - Erstmals rollte heute (17. Juni) der Verkehr über die 1,8 Kilometer lange, neue Umfahrung von Niedervintl. Landeshauptmann Luis Durnwalder und Bautenlandesrat Florian Mussner haben die Straße gemeinsam mit dem Bürgermeister von Vintl, Walter Huber, für den Verkehr geöffnet.

"Die Umfahrungsstraße soll den Durchzugsverkehr an Niedervintl vorbeileiten und so für mehr Lebensqualität im Ort und mehr Sicherheit auf der Straße sorgen", betonte LH Luis Durnwalder heute (17. Juni) bei der Freigabe der Straße für den Verkehr. Die enorme Zunahme des Verkehrs aus touristischen und wirtschaftlichen Gründen, sowie die konstante Zunahme des Schwerverkehrsanteils hätten den Ausbau der Straße notwendig gemacht.

Für Bautenlandesrat Florian Mussner zählen Verkehrsverbindungen wie die Umfahrung Niedervintl zu den wichtigen Errungenschaften, die die Autonomie möglich gemacht hat. Sie würden es ermöglichen, dass die Menschen ihren Wohn- und Arbeitsort sicher erreichen und maßgeblich zu einer Senkung der Anzahl der Verkehrsunfälle beitragen. "Durch die Verbannung des Durchzugsverkehrs aus Vintl wird für die Bewohner eine deutliche Entlastung geschaffen", unterstrich der Bautenlandesrat. "Weniger Verkehr, weniger Gefahr, dafür mehr Ruhe, mehr Lebensqualität und nicht zuletzt auch deutlich mehr Sicherheit."

LH Luis Durnwalder hob weiters die positiven Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft hervor, die dank einer modernen Verkehrsinfrastruktur wettbewerbsfähiger arbeiten kann. "Gerade deshalb sind in Südtirol keine spürbaren Abwanderungsbewegungen aus dem ländlichen Raum zu verzeichnen", erklärte LH Durnwalder. Für eine funktionierende Mobiltät werde aber nicht nur in Straßen, sondern auch in den Ausbau der Eisenbahnverbindungen investiert, so Durnwalder.

Der Bürgermeister von Vintl, Walter Huber, sprach von einer "neuen Ära, die mit der Eröffnung der Umfahrung für Vintl begonnen hat." Die Straße ersetze drei gefährliche Kreuzungspunkte und sei von großer Bedeutung für die Sicherheit der Bevölkerung. 

Vor der Öffnung für den Verkehr mit dem traditionellen Banddurchschneiden wurde die neue Umfahrungsstraße von Pfarrer Alois Trenkwalder gesegnet. Valentino Pagani, Direktor der Landesabteilung Tiefbau, ließ den Bau der Umfahrung Revue passieren und präsentierte die technischen Daten.

"Das fertiggestellte Bauwerk", berichtete Pagani, "betrifft den Abschnitt von km 10+515 bis km 14+300, das heißt einen Abschnitt mit Begradigung und Ausbau der bestehenden Straße sowie die Umfahrung von Niedervintl." Die Umfahrungsstraße, die insgesamt 3,8 Kilometer lang ist, beginnt auf der Pustertaler Staatsstraße (SS 49) bei der Kläranlage in Mühlbach und reicht bis zur „Lodenwelt“. Im Abschnitt Kläranlage-Eisenbahnunterführung verläuft sie auf der bisherigen Trasse der Staatsstraße; dieser Bereich wurde bereits 2009 und 2010 realisiert. Ab der Unterführung bis zur „Lodenwelt“ wurde eine neue, 1,8 Kilometer lange Straßentrasse gebaut. Diese folgt zunächst der Eisenbahnlinie, unterquert die Bahnlinie und verläuft dann auf dem rechten Rienzdamm. Die Kosten für die Umfahrung Niedervintl belaufen sich auf 27,9 Millionen Euro.

An die Umfahrungsstraße schließt ein nachfolgender, noch zu bauender Abschnitt an. Der erste Abschnitt ist für sich funktionsfähig, die volle Funktion übernimmt die neue Straße jedoch erst mit der Fertigstellung des darauffolgenden Bauloses mit der Umfahrung von Obervintl. Die Projektierung dieses Teils soll im Herbst abgeschlossen sein, im Anschluss folgt die Ausschreibung der Arbeiten. Die Umfahrungen von Nieder- und Obervintl wiederum sind Teil eines viel umfangreicheren Vorhabens, das den Ausbau der Pustertaler Straße im Bereich der Gemeinden von Natz/Schabs, Mühlbach und Vintl einschließt.

mpi