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Artenvielfalt: 120 Forscher nehmen das Münstertal unter die Lupe

LPA - Rund 120 Experten aus Süd- und Nordtirol und der Schweiz werden am 25. Juni verschiedene Lebensräume im Münstertal unter die Lupe nehmen. Der Anlass ist der so genannte Geo-Tag der Artenvielfalt, das Ziel die Erhebung der Arten aus rund 25 Tier- und Pflanzengruppen. Parallel zur Forschungsarbeit finden geführte Exkursionen statt, an der alle Interessierte teilnehmen können.

Das Ziel ist es, in einem Gebiet der Wahl innerhalb 24 Stunden möglichst viele Tier- und Pflanzenarten nachzuweisen, auf die Biodiversität aufmerksam zu machen und dafür zu sensibilisieren. Geschehen wird dies im Rahmen der größten Feldforschungsaktion Europas und zwar am so genannten Geo-Tag der Artenvielfalt, der im Jahr 1999 von der Zeitschrift Geo ins Leben gerufen wurde. In Südtirol wird er seit 2000 vom Naturmuseum Südtirol und dem Landesamt für Naturparke organisiert. Heuer findet der Geo-Tag der Artenvielfalt zum zwölften Mal statt und wird mit der finanziellen Unterstützung des EU-Projekts „econnect“ am Samstag, 25. Juni, begangen.

Das unter die Lupe genommene Gebiet wechselt jedes Jahr: Nach der Seiseralm, der Sesvennagruppe im Grenzgebiet zur Schweiz und zu Österreich, dem Tauferertal und dem Passeiertal fiel die Wahl heuer auf das Münstertal und zwar sowohl auf den Südtiroler als auch auf den Schweizer Teil. 120 Experten aus Süd- und Nordtirol und aus der Schweiz werden am 25. Juni am Werk sein. Sie erheben verschiedene Lebensräume analysieren, wie etwa unterschiedliche Waldtypen, Trockenrasen, Fließgewässer, Tümpel, Moore, und dabei 25 Tier- und Pflanzengruppen, unter anderem, Pilze, Flechten, Kieselalgen, Moose, Gefäßpflanzen, Schnecken, Tausenfüßler, Spinnen, Skorpione, Hornmilben, Libellen, Heuschrecken, Ameisen, Bienen, Käfer, Schmetterlinge, Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel, Fledermäuse, Groß- und Kleinsäuger.

Die diesjährige Ausgabe unterscheidet sich von den bisherigen darin, dass sie erstmals grenzüberschreitend stattfindet (im Südtiroler und im Schweizer Teil des Münstertals), dass mehr Forscher als üblich für dieses Projekt gewonnen werden konnten und dass mehr Tier- und Pflanzengruppen als sonst erhoben werden.

Zu den Partnern zählen heuer zudem der Schweizerische Nationalpark, der Nationalpark Stilfser Joch, die Umweltschutzgruppe Vinschgau und die Unesco Biosfera Val Müstair – Parc Naziunal. Die Veranstaltung ist von erheblicher wissenschaftlicher Bedeutung, da es den Fachleuten in den vergangenen Ausgaben jedes Mal gelungen ist, neue Arten für das Untersuchungsgebiet, ja sogar für Südtirol oder ganz Italien nachzuweisen.

Parallel zur Forschungsarbeit werden geführte Exkursionen angeboten, an denen alle Interessierte teilnehmen können. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich und die Teilnahme ist kostenlos.

-          von 6.00 bis 9.30 Uhr leitet der Biologe Udo Thoma aus Prad eine vogelkundliche Exkursion durch die Golvawiesen (Treffpunkt beim Fernheizwerk Taufers an der Münstertalerstraße bei der Abzweigung nach Rifair, anschließend Bustransport zur Prader Sand möglich);

-          von 10.00 bis 11.30 Uhr führt Johannes Dietl vom Nationalpark Stilfser Joch durch die Prader Sand (Treffpunkt: Prad, Sportplatz, anschließend Bustransport zum Nationalparkhaus Aquaprad und zurück nach Taufers möglich);

-          von 13.00 bis 14.30 Uhr leitet Johannes Dietl und weitere Mitarbeiter des Nationalparks Stilfser Joch durch das Nationalparkhaus Aquaprad (Treffpunkt im Nationalparkhaus Aquaprad, anschließend Bustransport nach Taufers und St. Maria möglich);

-          von 15.00 bis 18.00 Uhr führen Grettina Weber von Pro Natura Val Müstair und die Umweltnaturwissenschaftlerin Regula Bollier durch verschiedene Lebensräume entlang des Rambachs (Treffpunkt: St. Maria, Rombrücke Plaun Schumpeder).

Den Abschluss des Geo-Tags der Artenvielfalt bildet die Vorstellung der ersten Ergebnisse von 18.30 bis 20.00 Uhr in der Schulturnhalle von Taufers. Die Experten geben dabei einen ersten Überblick über die Anzahl der festgestellten Arten, über besondere Funde wie Wiederentdeckungen oder gar Neufunde. Die endgültigen Ergebnisse gibt es allerdings erst Wochen nach der Veranstaltung, da viele Arten nicht auf Anhieb im Feld, sondern erst im Labor bestimmt werden können. Alle Ergebnisse werden schließlich Ende des Jahres in der Fachzeitschrift „Gredleriana“ des Naturmuseums Südtirol veröffentlicht. Noch mehr allgemeine Informationen zum Geo-Tag der Artenvielfalt gibt es unter im Web unter www.geo.de/GEO/natur/oekologie/tag_der_artenvielfalt.

Die Medien sind eingeladen,

bei der Vorstellung der Ergebnisse

am Samstag, 25. Juni 2011, um 18.30 Uhr

in der Schulturnhalle von Taufers im Münstertal

mit dabei zu sein und darüber zu berichten.

SAN

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