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Landesregierung berät über Flüchtlings-Unterbringung: Kasernen oder Pension

Wo weitere aus Nordafrika über Süditalien nach Südtirol kommende Flüchtlinge untergebracht werden sollen, hat die Landesregierung heute (30. Mai) beraten. Als Optionen stehen ehemalige, heute leerstehende Kasernen oder die Anmietung von aufgelassenen Pensionen zur Wahl, wobei die Landesregierung zu ersterer Variante tendiere, erklärte heute Landeshauptmann Luis Durnwalder.

Seit die Flüchtlingswellen aus Nordafrika an die Strände Süditaliens rollen, sind 95 Flüchtlinge aus den Auffanglagern nach Südtirol gebracht worden. Als erste Anlaufstelle dient das Flüchtlingsheim in der ehemaligen Gorio-Kaserne am Bozner Boden, in dem die Ankommenden zunächst einquartiert werden, bis die notwendigen Formalitäten erledigt sind. Danach ist ein Teil der bisher nach Südtirol gekommenen Flüchtlinge ins Haus Arnika in Meran übersiedelt. Während demnach in der ehemaligen Gorio-Kaserne derzeit 53 Flüchtlinge untergebracht sind, die von Nordafrika aus via Süditalien in unser Land gekommen sind, sind es in Meran 42.

Nachdem kein Ende der Flüchtlingswelle in Sicht ist, ist mit weiteren Neuankömmlingen auch in Südtirol zu rechnen. Wie alle anderen Regionen und Provinzen hat sich das Land nämlich verpflichtet, zur Entlastung der Auffanglager einen Anteil an den Flüchtlingen aufzunehmen, der dem Anteil der Bevölkerung an der Einwohnerzahl Italiens entspricht. Konkret geht's für Südtirol demnach um 0,9 Prozent der vorerst in Italien bleibenden Flüchtlinge. "Es ist allerdings schwierig, auf längere Zeit im Voraus zu planen, weil sich die Lage täglich, ja stündlich ändert", so Durnwalder.

Nachdem in den beiden Einrichtungen in Bozen und Meran keine weiteren Plätze mehr verfügbar sind, hat die Landesregierung heute über zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten beraten. In Frage kämen zwei Möglichkeiten: "Wir haben einerseits an die Unterbringung in ehemaligen Kasernen gedacht", so Durnwalder. Zweite Möglichkeit sei dagegen die Anmietung geeigneter Einrichtungen. "Wir denken etwa an Pensionen oder Heime, die nicht mehr genutzt werden, aber schon eingerichtet wären, um Flüchtlinge provisorisch unterbringen zu können", so der Landeshauptmann.

Von letzterer Sorte seien der Landesregierung auch bereits zwei angeboten worden (eine in der Bozner Vintlergasse, eine weitere in Eppan), allerdings fürchtet die Landesregierung, auf den Widerstand der Anwohner zu stoßen. "Wir tendieren deshalb eher zu einer Unterbringung in Kasernen, die noch bis vor kurzem bewohnt waren, daher also auch nicht umfassend umgebaut werden müssten", so Durnwalder, der Schlanders, Rasen oder Gossensaß als Beispiele nannte.

Bevor allerdings eine Entscheidung fällt, wird Bautenlandesrat Florian Mussner abklären, welche Ex-Kasernen überhaupt in Frage kämen, welche Anpassungsarbeiten notwendig wären und welche Kosten daraus entstünden. "Danach werden wir eine Entscheidung über die Unterbringung weiterer Flüchtlinge treffen", so der Landeshauptmann.

chr

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