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Reifenreste sollen Lärm schlucken: Teststrecke im Vinschgau

Sollen Anwohner einer Straße vor Lärm geschützt werden, müssen nicht unbedingt Schutzwände errichtet werden. "Wir experimentieren mit einer Reihe von neuen, lärmschluckenden Asphaltschichten - mit durchaus hohen Erwartungen", so Landesrat Florian Mussner. Als "Teststrecke" für eine Verschleißschicht, die auch Gummipartikel enthält, dient die Vinschger Staatsstraße in Vetzan und Goldrain.

Die Teststrecke: Hier wird im Sommer mit Asphaltrubber experimentiert, einer Verschleißschicht, die auch Gummipartikel enthält

In Sachen Lärmschutz gibt's demnach zwei unterschiedliche Stoßrichtungen, die die Landesregierung verfolgt. Bis jetzt hat sich die klassische Variante des Abschirmens von Straßenlärm bewährt, für die Lärmschutzwände zum Einsatz kommen. "Zwar haben sich die Lärmschutzwände bewährt, sie können aber nicht überall errichtet werden", erklärt Mussner. Die Wände teilen Wohngebiete, werfen Schatten, stören mitunter das Landschaftsbild: "Diese Folgen sind zu bedenken, wenn's um Lärmschutzmaßnahmen geht", so der Landesrat.

Wo Wände nicht in Frage kommen, setzt das Bautenressort anstatt auf das Abschirmen von bereits entstandenem Lärm auf das Unterbinden desselben. "Schon durch das Aufbringen einer neuen Asphaltschicht erreichen wir oft eine Besserung der Lärmsituation und die Einhaltung der Grenzwerte", so Mussner. Noch bessere Ergebnisse können innovative, lärmschluckende Straßenbeläge liefern, die der Straßendienst in den kommenden Monaten auf einem rund 1,5 Kilometer langen Abschnitt der Vinschger Staatsstraße bei Vetzan und Goldrain testen wird.

Das Hauptaugenmerk gilt dabei Asphaltrubber, einem Gemisch aus Asphalt, Bitumen und Gummipartikeln aus alten Autoreifen. "Dieser Belag ist elastischer als andere und verringert die Abrollgeräusche", erklärt dazu Paolo Montagner, Direktor der Landesabteilung Straßendienst. Um die tatsächliche Wirkung von Asphaltrubber dokumentieren zu können, werden entlang der Teststrecke Verkehrs- und Lärmmessungen durchgeführt. Erst danach, also voraussichtlich Anfang Juli, wird auf einem rund 400 Meter langen Abschnitt Asphaltrubber aufgebracht, auf einem weiteren Testabschnitt eine herkömmliche Verschleißschicht. "So können wir mit nachträglichen Messungen feststellen, wie groß der schallschluckende Effekt dieses neuen Asphaltgemisches wirklich ist", so Montagner.

Vom Test im Vinschgau hängt es ab, ob Asphaltrubber auch auf anderen Straßen aufgebracht wird. "Erste in verschiedenen italienischen Städten durchgeführte Tests zeigen, dass der Lärmpegel signifikant gesenkt werden kann, nun wird uns unser Praxistest zusätzliche Anhaltspunkte liefern und zeigen, ob uns eine Alternative zur Lärmschutzwand zur Verfügung steht", so Mussner. Das Pilotprojekt im Vinschgau wird vom Landesstraßendienst in Zusammenarbeit mit dem Landeslabor in Kardaun, der Landesumweltagentur und der Universiät von Ancona durchgeführt.

chr

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