Gesundheit / Soziales | 23.05.2011 | 16:27

Wartezeiten: Zielsetzungen, Freiberuf, neuralgische Abteilungen

90 Prozent aller aufschiebbaren Leistungen innerhalb von zwei Monaten zu gewährleisten: Dies ist das Ziel, das die Landesregierung heute (23. Mai) dem Südtiroler Sanitätsbetrieb im Rahmen der Neuregelung der Vormerkzeiten vorgegeben hat (siehe eigene Aussendung). Sieben Fachbereiche gelten dabei als neuralgische Punkte.

Dringende Behandlungen innerhalb von 24 Stunden, prioritäre innerhalb von acht Tagen, aufschiebbare innerhalb von 60 Tagen: Dies ist die Marschtabelle, die die Landesregierung dem Sanitätsbetrieb heute auf Antrag von Landesrat Richard Theiner vorgegeben hat. Bis Anfang 2012 muss der Betrieb dafür sorgen, dass diese Vorgaben auch umgesetzt werden, sodass landesweit mindestens 90 Prozent aller aufschiebbaren Leistungen innerhalb von zwei Monaten gewährleistet werden können. "Die Landesregierung legt großen Wert darauf, dass die Höchstzeit von 60 Tagen eingehalten wird", so Theiner, der betont: "Um dieses Ziel zu erreichen, kann der Sanitätsbetrieb notfalls auch fachärztliche Leistungen von Privatkliniken einkaufen."

Verknüpft wird diese Regelung übrigens mit jener der freiberuflichen Tätigkeit von Krankenhausärzten: Nur wenn die die Vormerkzeiten eingehalten würden, könne der Freiberuf der Krankenhausärzte in der jeweiligen Abteilung genehmigt werden, heißt es aus der Landesregierung. "Der Sinn der freiberuflichen Tätigkeit im Krankenhaus sollte sein, die Wahl des Arztes zu erleichtern", so der Landesrat. "Die Patienten würden es aber nicht verstehen, wenn sie dort eine Vormerkzeit von mehreren Monaten haben, aber schon morgen gegen Bezahlung drankommen könnten", so Theiner, der heute allen Ärzten und Fachleuten gedankt hat, die den Plan zur Verkürzung der Vormerkzeiten ausgearbeitet haben

In diesem Plan enthalten ist auch die landesweite Vormerkzentrale, die bis Jahresende auf die Beine gestellt werden soll. Und auch das Gesundheitspersonal soll im Hinblick auf effiziente Abläufe besser geschult werden. Vordringlich angehen wird der Sanitätsbetrieb übrigens die Vormerkzeiten in den sieben Fachbereichen Augenheilkunde, Dermatologie, Gastro-Enterologie, HNO, Orthopädie, Radiologie und Physische Rehabilitation.

chr