Gesundheit / Soziales | 16.05.2011 | 14:01

Landesregierung rechnet mit weiteren Flüchtlingen - Einrichtungen geprüft

45 Flüchtlinge aus Nordafrika sind bisher nach Südtirol gebracht worden, um die Aufnahmelager in Süditalien zu entlasten. "Nachdem der Flüchtlingsstrom aber nicht abreißt, ist damit zu rechnen, dass weitere Nordafrikaner ins Land kommen, weshalb wir nun zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten schaffen", so Landeshauptmann Luis Durnwalder heute (16. Mai) nach der Sitzung der Landesregierung.

Die ersten Flüchtlinge aus Nordafrika waren im Flüchtlingsheim in der ehemaligen Gorio-Kaserne am Bozner Boden untergebracht worden, wo 30 Plätze zur Verfügung standen. Die zweite Gruppe hatte dagegen im "Haus Arnika" in Meran eine Bleibe gefunden, wo weitere insgesamt 40 Flüchtlinge einquartiert werden können. "Wir haben also noch ein Polster von rund 25 Plätzen, die wir vergeben können, rechnen aber aufgrund der Vereinbarung zwischen Staat und Regionen, nach der wir 0,9 Prozent der Flüchtlinge aufnehmen müssen, in den nächsten Wochen mit weiteren Ankünften", so Durnwalder.

Nachdem die 25 noch verfügbaren Plätze daher voraussichtlich nicht ausreichen werden, hat die Landesregierung auch bereits Alternativen ins Auge gefasst. "Wir haken die bereits in unserem Strategiepapier vorgesehenen Reserve-Einrichtungen ab, nachdem wir beschlossen hatten, die Flüchtlinge nicht zentral an einem Ort unterzubringen, sondern in Gruppen im ganzen Land zu verteilen", so der Landeshauptmann.

Als nächste Einrichtung komme zunächst das ehemalige Jungarbeiter-Haus in Haslach in Frage, in dem 15 Flüchtlinge einquartiert werden können. Sollten auch diese Plätze nicht ausreichen, denkt die Landesregierung an eine Nutzung der Kasernen in Schlanders, Natz/Schabs und Gossensaß. "Wir nehmen schon jetzt Lokalaugenscheine vor um abzuklären, welche Arbeiten eventuell durchgeführt werden müssen, um die Flüchtlinge dort unterbringen zu können, und was die Arbeiten gegebenenfalls kosten würden", so Durnwalder heute.

chr