Politik | 02.05.2011 | 14:15

Landesregierung: Mussolini-Relief kommt hinter Milchglas

„Das Mussolini-Relief am Bozner Finanzpalast soll nicht zerstört werden, muss aber als Provokation entschärft werden“, unterstrich Landeshauptmann Luis Durnwalder heute (2. Mai) noch einmal die Auffassung der Landesregierung zum umstrittenen Fries. Die Landesregierung hat beschlossen, das Relief vorerst hinter einer Scheibe aus mattem Glas zu verbergen.

Das Relief von Hans Piffrader an der Fassade des Finanzpalastes in Bozen beschäftigte die Landesregierung  auch bei der heutigen Sitzung. Nachdem die Landesregierung zu Beginn des Jahres einen Ideenwettbewerb zur Neugestaltung der Fassade ausgeschrieben hatte und 486 Vorschläge eingegangen waren, ist eine Jury eingesetzt worden, die der Landesregierung am 18. April eine Auswahl von fünf Ideen unterbreitete. Nachdem Landeshauptmann Durnwalder schon unmittelbar nach der Vorstellung die Umsetzbarkeit der vorgelegten Ideen in Frage stellte, hat die Landesregierung heute einen neue, provisorische Lösung beschlossen.

„Die Landesregierung hat sich heute die Frage gestellt, wie es weitergehen soll. Unsere Position ist nach wie vor klar: Das Relief soll nicht zerstört, muss aber entschärft werden. Deshalb wollen wir vorerst die Einbuchtung in der Fassade mit matten Glassscheiben verdecken. So ist das Relief nicht mehr unmittelbar einsehbar und niemand kann sich mehr provoziert fühlen. Jetzt wollen wir im Einvernehmen mit der Stadt Bozen vorgehen. Bürgermeister Luigi Spagnolli hat sein grundsätzliches Einverständnis zur provisorischen Lösung gegeben, wird sich aber noch mit seiner Regierung absprechen.“, erklärte der Landeshauptmann.

Durnwalder sagte weiters, dass im Anschluss an die Anbringung der Glasscheiben nach einer dauerhaften Lösung im Sinne des Briefes des damaligen Kulturministers Sandro Bondi – der auch eine Entfernung des Reliefs nicht ausschließt  – gesucht werde.

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