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LR Bizzo zu den neuesten Beschäftigungsdaten: "Arbeitsmarkt nach der Krise auf Erholungskurs"

LPA - Den bevorstehenden Tag der Arbeit am 1. Mai nahm Arbeitslandesrat Roberto Bizzo heute (28. April) zum Anlass, um der Öffentlichkeit die aktuellen Daten zur Beschäftigungslage und zur Entwicklung des Südtiroler Arbeitsmarktes zu präsentieren. Zudem stellte er die Tagung zur Zukunft der Arbeit vor, die am 12. Mai von der Landesabteilung Arbeit organisiert wird.

Arbeitsmarktdaten vorgestellt: Helmuth Sinn, Direktor der Landesabteilung Arbeit, LR Roberto Bizzo und Stefan Luther, Direktor des Landesamtes für Arbeitsmarktbeobachtung (v.l.).

Gemeinsam mit dem Direktor der Landesabteilung Arbeit, Helmuth Sinn, und dem Direktor des Landesamtes für Arbeitsmarktbeobachtung, Stefan Luther, wies der für das Arbeitswesen zuständige Landesrat Roberto Bizzo bei der heutigen (28. April) Pressekonferenz auf die Verleihung der Arbeitsverdienststerne hin, die jedes Jahr am Internationalen Tag der Arbeit am 1. Mai stattfindet. "Dieses bevorstehende Ereignis haben wir zum Anlass genommen, um einen Blick auf die aktuellen Daten des Arbeitsmarktes zu werfen", so Landesrat Roberto Bizzo. In Südtirol herrsche Vollbeschäftigung, allerdings gebe es große Unterschiede zwischen dem Beschäftigungsgrad der Männer und jenem der Frauen. "35 Prozent der Frauen sind nicht erwerbstätig. Um in diesem Bereich aufzuholen, müssen die Möglichkeiten, Beruf und Familie zu verbinden, verbessert werden", so Bizzo. "Auch die Erhöhung der Erwerbsquote der älteren Arbeitnehmer ist eine Notwendigkeit. In beiden Bereichen schlummert noch ein großes Potenzial."

Grundsätzlich ist die derzeitige Lage am Südtiroler Arbeitsmarkt zufriedenstellend. "Die Zahlen zeigen, dass die Wirtschaftskrise in den meisten Sektoren überwunden werden konnte und sich der Arbeitsmarkt auf Erholungskurs befindet", betont Abteilungsdirektor Helmuth Sinn. Eine Ausnahme bilde dabei der Bausektor, wo noch keine Besserung der Lage in Sicht sei. "In allen übrigen Wirtschaftsbereichen wurde die Talsohle der Krise im Sommer 2009 erreicht und seit Juni 2010 zieht der Markt wieder an. Insgesamt sind leichte Beschäftigungszuwächse zu verzeichnen", sagt Sinn. 

Mit einer Arbeitslosenquote von nur 2,7 Prozent herrscht in Südtirol nach wie vor eine gute Situation. Die Analyse der einzelnen Sektoren zeigt, dass der Beschäftigungsmotor Nr. 1 der Südtiroler Wirtschaft das Gastgewerbe ist. Er ist in der Krise etwas ins Stocken geraten, verzeichnet aber wieder deutliche Zuwächse. Etwas geringer, aber immer noch beachtlich, fallen die Zuwächse beim Handel aus, der gut aus der Krise ausgestiegen ist. Der Dienstleistungssektor hingegen leidet noch etwas: Während die unternehmensbezogenen Dienstleistungen - beispielsweise die Transportbranche, der Immobiliensektor etc. - in der Krise eine beachtliche Beschäftigungsabnahme verspürten, haben die personenbezogenen Dienstleistungen keine Rückgänge verzeichnet.

Die Gegenüberstellung der Anzahl der ausländischen Arbeitnehmer und jene der eingetragenen Arbeitslosen mit italienischer Staatsbürgerschaft im Jahr 2010 macht zudem deutlich: Arbeitslose ersetzen keine Ausländer. "Auch wenn alle inländischen Arbeitslosen in einem Arbeitsverhältnis stehen würden, gäbe es immer noch eine Knappheit an Arbeitskräften in Südtirol und damit die Notwendigkeit, auf Arbeitskräfte von außerhalb zurückzugreifen", erklärt Sinn.

Stefan Luther, Direktor des Landesamts für Arbeitsmarktbeobachtung, unterstrich, dass die Zunahme der Beschäftigung nicht notwendigerweise ein Sinken der Arbeitslosigkeit zur Folge habe. "Die Arbeitslosenzahlen bestätigen aber, dass es wieder aufwärts geht. Wobei man die saisonale Arbeitslosigkeit im Gastgewerbe einer getrennten Betrachtung unterziehen muss, denn sie ist nicht krisenbedingt", erklärt Luther. Die saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen (ohne Gastgewerbe) für die ersten Monate des Jahres 2011 liegen unter jenen von 2010 und 2009. "Im heurigen Jahr könnte die Arbeitslosigkeit um zehn Prozent fallen", so die Prognose des Direktors des Landesamtes für Arbeitsmarktbeobachtung. Weiters hat sich die Situation im Bereich der Ansuchen um Lohnausgleich mittelfristig beruhigt. Auch die Inanspruchnahme der außerordentlichen Sozialmaßnahmen ist stark zurückgegangen.

"Abgesehen von der gegenwärtigen Situation wird es am Arbeitsmarkt immer wichtiger, in die Zukunft zu schauen", ist Landesrat Roberto Bizzo überzeugt. "Ein Blick auf die Alterspyramide macht rasch deutlich, dass der demografische Wandel in den nächsten Jahrzehnten grundlegende Veränderungen am Arbeitsmarkt mit sich bringen wird." Aus diesem Grund organisiert die Landesabteilung Arbeit am 12. Mai 2011 an der Freien Universität Bozen eine Tagung zur Zukunft der Arbeit. Unter dem Titel "Arbeitswelt und demografischer Wandel - Die nächsten 40 Jahre beginnen heute" referieren namhafte Zukunftsforscher und Arbeitsmarktexperten über Einflussfaktoren dieses Wandels und mögliche Maßnahmen, um sich auf die gesellschaftlichen Änderungen vorzubereiten. "Wir müssen uns mit diesen Entwicklungen auseinandersetzen, um die Weichen für die Zukunft richtig stellen zu können", so LR Bizzo abschließend.

Das genaue Programm der Tagung findet sich im Anhang.

mpi

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