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BBT-Bauphase 3: Startschuss in Innsbruck

Der Startschuss zur dritten Bauphase des Brennerbasistunnels (BBT) wurde heute (18. April) in Innsbruck gegeben. Zum Anlass angereist waren neben EU-Verkehrskommissar Siim Kallas auch die beiden Infrastruktur-Minister Altero Matteoli und Doris Bures. Landeshauptmann Luis Durnwalder, der in Innsbruck ebenfalls dabei war, betonte: „Über 20 Jahre Verhandlungen und Überzeugungsarbeit haben uns hierher geführt.“

Gaben den Startschuss: Pat Cox, Siim Kallas, Luis Durnwalder, Günther Platter, Doris Bures, Altero Matteoli und Andreas Scheuer

„Ich kann mich erinnern, dass ich bereits in meinem ersten Jahr als Landeshauptmann, im Jahr 1989 erste Gespräche in Wien und Rom und später auch in Berlin geführt habe, in denen es um die Notwendigkeit des Baus des BBT ging“, so Durnwalder heute. Konkret gestartet war man dann allerdings zehn Jahre später, 1999, mit Phase 1, der Projektierungsphase für den mit 55 Kilometern längsten Eisenbahntunnel der Welt. 2003 wurde mit den ersten Bohrungen für den Erkundungsstollen begonnen und damit Phase 2 eingeleitet. Heute fiel in Innsbruck der Startschuss für Phase 3, für jene Phase also, die die Arbeiten am Haupttunnel, an der Eisenbahn-Infrastruktur und den notwendigen Anlagen umfasst und die 2025 abgeschlossen werden soll. „Ob 2024, 2025 oder 2026 spielt im Grunde keine große Rolle, denn der Tunnel wird für die nächsten Jahrhunderte gebaut“, so der Landeshauptmann heute.

Sein Amtskollege, der Chef der Tiroler Landesregierung, Günther Platter sprach demnach auch von einem „Tag von historischer Bedeutung, weil eine fast unendlich scheinende Geschichte zu einem guten Abschluss gebracht wird.“ Von Abschluss wollte EU-Kommissar Kallas heute zwar nicht sprechen, weil noch ein riesiger Berg an Arbeit abzutragen sei, trotzdem werde man die Arbeit aber schultern, weil der BBT das Herzstück der TEN-Achse Berlin-Palermo sei. „Diese Achse ist wiederum eine der zentralen Säulen für die künftige europäische Verkehrspolitik, für die europäische Wettbewerbsfähigkeit, für den Klimaschutz und eine effiziente Entlastung von Straße und Himmel“, so Kallas, der heute betonte, dass sich die EU aufgrund der Bedeutung des BBT gemeinsam mit den Staaten, Ländern und anderen Investoren auch langfristig an der Finanzierung beteiligen werde.

Dass es überhaupt so weit kommen konnte, sei nicht zuletzt dem Einsatz der beteiligten Länder zu verdanken, betonte heute Mauro Morettti, Vorstandsvorsitzender der italienischen Eisenbahn-Gesellschaft: „Ich denke, ich bin in dieser Runde mit Durnwalder derjenige, der die Belange rund um den BBT am längsten verfolgt“, so Moretti. Ohne den Einsatz der Länder, ohne deren Vermittlung, ohne die Informationstätigkeit für die Bevölkerung hätte es, so der Eisenbahn-Chef, nie einen Konsens für den BBT gegeben. Eine Einschätzung, die auch Durnwalder teilt: „Den Tunnel wird es nur geben, weil wir hartnäckig auf ihn hingearbeitet und immer an dieses Projekt geglaubt haben, auch weil es keine Alternativen gibt: Die Bestandsstrecke kann größere Mengen an Gütern nicht verkraften und wir brauchen sie zudem für den Personennahverkehr“, so der Landeshauptmann.

Den verstorbenen – und heute mit entsprechenden an den BBT-Portalen anzubringenden Gedenktafeln geehrten – TEN-Koordinator Karel van Miert zitierte heute dessen Nachfolger Pat Cox, als er ausrufen konnte: „Der Tunnel kommt!“ Und mehr noch: „Ich bin froh, dass ich diesen Satz noch ergänzen kann: Der Tunnel kommt, und zwar heute“, so Cox, der von einem Startpunkt sprach, gleichzeitig aber auch von einem Punkt ohne Wiederkehr und noch einmal die Bedeutung eines gleichzeitigen Ausbaus der Zulaufstrecken unterstrich: „Ein BBT ohne ausgebaute Zulaufstrecken ist wie ein irisches Pub ohne Bier“, so der TEN-Koordinator.

Damit es dazu nicht kommt, sagte heute Andreas Scheuer, Staatssekretär im deutschen Verkehrsministerium, zu, auch die deutschen Zulaufstrecken auszubauen. „Wir lassen“, so Scheuers Versprechen, „keine Engpässe zu.“ Ähnliches betonte Minister Matteoli, der auf den Ausbau der Zulaufstrecke von Verona nach Franzensfeste verwies, von der für den Abschnitt Waidbruck-Franzensfeste bereits eine Finanzierungszusage von Seiten Italiens besteht. Seine Amtskollegin Doris Bures stellte dagegen auf das gemeinsame Bekenntnis zur Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene ab und damit „auf die Entlastung einer ganzen Region“.

Eine solche Entlastung sei allerdings nur möglich, wenn jetzt schon die Voraussetzungen geschaffen würden, dass der Tunnel auch genutzt werde, um Güter zu transportieren anstatt diese auf der Straße über den Brenner rollen zu lassen. „Geschieht dies nicht freiwillig, muss man den Güterverkehr eben auf die Schiene zwingen“, so Durnwalder.

chr

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