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Kosten der Krankenhausaufnahmen: Pasdera-Studie vorgestellt

LPA - Der öffentliche Gesundheitsdienst muss so effizient wie möglich wirtschaften. Deshalb verlangt der Staat, dass die Kosten an Standards gemessen werden und die Sanitätsbetriebe ihre echten Kosten erfassen und dokumentieren. Aus diesem Grund haben die Landesabteilung Gesundheitswesen und der Südtiroler Sanitätsbetrieb den Gesundheitsmanager Alberto Pasdera im Juni 2009 beauftragt, eine umfassende Kostenerhebung und Analyse durchzuführen; diese Studie wurde heute (12. April) vorgestellt.

Die Landesabteilung Gesundheitswesen und der Sanitätsbetrieb betonen, dass zuerst alle Daten überprüft werden müssen, und dass Bewertungen bzw. darauf aufbauende Maßnahmen nicht jetzt schon erfolgen sollten. Dies werde in gewohnter Einvernahme und Transparenz mit allen Beteiligten im Gesundheitsdienst geschehen, versichern Ressortdirektor Florian Zerzer und Generaldirektor Andreas Fabi.

Die Daten sind in verschiedene Kategorien unterteilt und beziehen sich auf die benötigten Ressourcen für jede einzelne Aufnahme. Dabei wurde festgestellt, wie viel eine Aufnahme kostet, was das ärztliche Personal, das Pflegepersonal, andere Berufsgruppen, sanitäre und chirurgische Heilbehelfe, Arzneimittel und andere Ausgaben betrifft. Alle diese Daten wurden in jeder Abteilung der Krankenhäuser erhoben. Dabei beziehen sich die lokalen Daten auf 2009, die nationalen auf 2007. Die Daten der Studie sind noch nicht definitiv. Das System wird in den nächsten Monaten in Betrieb genommen, erst dann wird es möglich sein, mit Sicherheit zu bewerten, in welchen Bereichen Verbesserungsmöglichkeiten, in welchen gute Ergebnisse vorliegen und wo die Kosten im Vergleich mit anderen italienischen Regionen konkurrenzfähig sind. In der Studie wurden auch die Qualität der Dienste, die unterschiedlichen Kollektivverträge für das Landespersonal, die Unterschiede in Einrichtung, technischer Ausstattung und auch das kapillare Netz der Krankenhausbetreuung nicht berücksichtigt. Die Daten für den ambulanten Bereich und das Territorium wurden nicht berücksichtigt.  

Das Projekt entstand durch die Notwendigkeit, die geltenden Tarife für die Leistungen der Krankenhausbetreuung auf der Basis der Standardkosten bzw. dem Mittelwert der Ressourcenkosten je einzelner Phase des Krankenhausaufenthaltes festzulegen (ausgehend von den effektiv bestrittenen Kosten). Dies ist vom Gesetz Nr. 133 vom 6. August 2008 vorgesehen, welches die Definitionsregeln der Tarife für Gesundheitsleistungen tiefgehend erneuert hat. Die Untersuchung, in Auftrag gegeben vom Assessorat für Gesundheit im Juni 2009, begann mit der Erhebung der Daten bzgl. Kosten der Krankenhausaufnahmen für 2009. Diese Daten wurden bei Interviews direkt von den ärztlichen Leitern und Leiterinnen und Pflegekoordinatoren geliefert. 2010 erfolgte die Analyse der Daten, um schließlich die Standardkosten der Krankenhausaufnahmen in den Landeskrankenhäusern für 2007, 2008 und 2009 definieren zu können.

Dadurch wurde es möglich, die erhaltenen Daten mit anderen italienischen Regionen zu vergleichen, die dieselbe Benchmark-Methode verfolgen. Dieser Vergleich ermöglicht es dem Sanitätsbetrieb sich mit anderen Betrieben zu messen, von ihnen zu lernen und sich schließlich zu verbessern. Zu diesem Zweck wurde NISAN - Network Italiano Sanitario - gegründet, ein interregionales Netzwerk, das sich laufend erweitert: Es hat zum Ziel, Informationen zu den Standardkosten der Gesundheitsleistungen auszutauschen. Die Südtiroler Landsverwaltung gehört zu den Mitbegründern dieses Netzwerkes.

Ziel der Projektes ist es, mittel- und langfristig ein wirtschaftliches Abbild der Kosten und ein sicheres Bewertungsinstrument für die Effizienz der Krankenhäuser des Landes zu bekommen. Die hervorgegangenen Daten erlauben einen Kostenvergleich nicht nur mit andere italienischen Regionen, sondern auch zwischen den verschiedenen Abteilungen der sieben Krankenhäuser Südtirols. Dank der angewandten Methode, die die einzelne Aufnahme und damit die Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt stellt, wird es möglich zu bewerten, ob eine Aktivität notwendig und effizient ist. Sobald die Analyse der Kosten für die Krankenhausaufnahmen abgeschlossen ist, wird der Südtiroler Sanitätsbetrieb in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsassessorat die Standardkosten für die fachärztlichen ambulanten Leistungen für 2008 und 2009 in einigen Bereichen festlegen. Anschließend werden die Standardkosten der Krankenhausaufnahmen und jene für Leistungen von anderen Einrichtungen, wie etwa Labor und Radiologie, für 2010 erhoben.

mac

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