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Gleicher Lohn für gleiche Arbeit - „Equal Pay Day“ am 15. April

LPA - In Südtirol beträgt der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern laut Afi-Studie bei Vollzeitarbeit zehn Prozent für alle Ebenen und Bereiche. „Es gibt dringenden Handlungsbedarf“, so Landesrat Roberto Bizzo und Ulrike Oberhammer, Präsidentin des Landesbeirats für Chancengleichheit, am 8. April bei der Vorstellung des Tages der gleichen Löhne. Beim „Equal Pay Day“ am 15. April sind alle aufgerufen, als Zeichen des Protest gegen unfaire Entlohnung, rote Taschen zu tragen.

Bei der Vorstellung des "Equal Pay Day 2011" (FOTO:LPA/A.Pertl)

„Im Artikel 37 der Verfassung steht, dass arbeitende Frauen die gleichen Rechte haben wie Männer und auch gleich bezahlt werden müssen und es ist traurig, dass wir immer noch auf diesen wichtigen Grundsatz hinweisen müssen“, sagte Landesrat Roberto Bizzo bei der Vorstellung des „Equal Pay Day“. „Wir müssen Familien verstärkt unterstützen, damit Frauen sich bei der Arbeit und in der Familie selbst verwirklichen können, denn in beiden Bereichen werden sie dringend gebraucht“, betonte der für Chancengleichheit zuständige Landesrat Bizzo.

„Eine Frau muss bis zum 15. April über den Jahreswechsel hinaus arbeiten, um auf das durchschnittliche Vorjahresgehalt von Männern zu kommen“, erklärte die Vizepräsidentin des Landesbeirats für Chancengleichheit Patrizia Tricanato. Deshalb ist der 15. April der Termin für den „Equal Pay Day“, den Aktionstag für gerechte Löhne auch für Frauen. Es gelte genau zu hinterfragen, welche die Gründe für die schlechtere Bezahlung und die schlechteren Aufstiegbedingungen für arbeitende Frauen seien, um Lösungen aufzuzeigen, so Tricanato.

Am Aktionstag am 15. April wird unter dem Motto „Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit“ in Südtirol zum zweiten Mal auf das Problem hingewiesen. „Alle sind aufgerufen, rote Taschen zu tragen, als Protest gegen ungerechte Löhne; sie sollen die roten Zahlen in der Geldtasche der arbeitenden Frauen symbolisieren“, sagte die Präsidentin des Landesbeirats für Chancengleichheit Oberhammer. Gemeinsam mit den Frauen im Katholischen Verband der Werktätigen (KVW), dem Südtiroler Sanitätsbetrieb sowie Frauenorganisationen, Gleichstellungskommissionen, Verbänden und Parteien werde der Landesbeirat für Chancengleichheit am 15. April an 17 Informationsständen, verteilt auf das ganze Land, gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit fordern, kündigte Oberhammer an.

An den zehn Informationsständen in Bozen, Brixen, Bruneck, Eppan, Meran, Neumarkt, Schlanders und Sterzing und in den sieben Standorten der Südtiroler Sanitätsbetriebe gibt es Informationen über die geschlechtsspezifische Lohndifferenz, deren Ursachen und deren Auswirkungen auf individueller und gesellschaftlicher Ebene.

„Damit sich in Sachen Gleichbehandlung von Frauen bei der Arbeit etwas ändern, braucht es mehr Anerkennung für die Erziehungs- und Pflegezeit, eine stärkere Einbindung der Männer in die Erziehungs- und Pflegearbeit sowie mehr Kinderbetreuungsplätze“, unterstrich Helga Mutschlechner von den KVW-Frauen. Geringere Bezahlung schlage sich auch in niedrigeren Renten nieder und bedeute ein größeres Armutsrisiko für ältere Frauen, so Mutschlechner.

Silvia Vogliotti vom Arbeitsförderungsinstitut (Afi-Ipl) berichtete über die neusten Ergebnisse einer Studie zu Angestellten in Südtirol. „Bei uns beträgt der Gender Pay Gap, also der Unterschied zwischen dem durchschnittlichen Gehalt eines Arbeitnehmers und dem einer Arbeitnehmerin, mit Einberechnung der Teilzeitarbeit 27 Prozent“, sagte Vogliotti. Bei Vollzeitarbeit macht der Gender Pay Gap laut Afi-Studie zehn Prozent für alle Ebenen und Bereiche aus. „Eigentlich müssten qualifizierte Frauen angemessen verdienen, aber in Südtirol verdient eine Frau mit Universitätsabschluss so viel wie ein Mann mit Matura und eine Frau mit Matura so viel wie ein Mann mit Pflichtschulabschluss“, sagte Vogliotti. Im Privatsektor beträgt der Gender Pay Gap in Südtirol laut Vogliotti 17 Prozent und im öffentlichen Sektor zwei Prozent, wobei aber sehr wenige Frauen in Führungspositionen sind.

„Diese Daten sind erschreckend, wir müssen deshalb dringend intervenieren“, betonte Oberhammer und lud alle ein, am 15. April und darüber hinaus, die Debatte über Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern in Südtirol zu beleben, das Bewusstsein für das Ausmaß, die Tragweite und die Auswirkungen des Problems zu schärfen, um letztlich den Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern zu überwinden.

SAN

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