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Landes-Einkaufszentrum: Experten für Bozner Galilei-Straße

Das Landes-Einkaufszentrum soll in der Bozner Galilei-Straße entstehen. Dies ist jedenfalls der Vorschlag, den eine vierköpfige Expertengruppe im Auftrag von Landesregierung und Stadt Bozen erarbeitet hat. Der Standort in der Galilei-Straße, so die Meinung der Experten, sei wegen seiner Lage und Verkehrsanbindung der geeignetste. Am Montag wird die Studie der Landesregierung vorgelegt.

Den zuständigen Landesräten und den Vertretern der Stadt Bozen haben die Experten heute die Ergebnisse ihrer Untersuchungen zur Einkaufszentrums-Standortfrage vorgestellt (Foto: Pertl)

Der im Oktober eingesetzten Expertenkommission gehören der Innsbrucker Architekt Dieter Leschinger, Luciano Pilati Wirtschaftswissenschaftler an der Uni Trient, der Bozner Raumordnungsexperte und Architekt Pierguido Morello sowie der Zürcher Verkehrsfachmann Willi Hüsler an. Bis auf letzteren war die Kommission heute vollzählig in Bozen erschienen, um den Vertretern des Landes - den Landesräten Michl Laimer, Thomas Widmann und Roberto Bizzo - sowie einer Delegation der Stadt Bozen mit Bürgermeister Luigi Spagnolli und den Stadträten Klaus Ladinser sowie Chiara Pasquali das Ergebnis ihrer Arbeit vorzustellen.

"Wir haben schon im Raumordnungsgesetz klare Vorgaben gemacht: es wird ein einziges Einkaufszentrum im Land geben, und zwar in Bozen", so Landesrat Laimer heute. "Mit dem Landes-Einkaufszentrums wollen wir eine bestehende Angebotslücke schließen, gleichzeitig haben wir aber auch eine Beschränkung auf 20.000 Quadratmeter Verkaufsfläche vorgesehen, um das Gleichgewicht zwischen Klein-, Mittel- und Großhandels-Betrieben nicht zu gefährden", hatte Handelslandesrat Widmann bereits vor einigen Tagen betont.

Die Kommission sei deshalb damit beauftragt worden, die möglichen Standorte zu bewerten, Vorschläge zur Verknüpfung mit der bestehenden Infrastruktur zu machen und nicht zuletzt die Auswirkungen auf die bestehende Handelsstruktur in Bozen und Umgebung zu analysieren, so Laimer. Oder wie es heute Bürgermeister Spagnolli formulierte: "Wir müssen eine Entwicklung des Handels zulassen, ein Einkaufszentrum aber auch optimal in die Stadtentwicklung einpassen."

Untersucht hat die Expertenkommission indes acht Standorte in Bozen: das Gelände am ehemaligen Pasquali-Hügel, das Gelände um das Vertriebszentrum der Aspiag in Bozen Süd, die bestehenden Strukturen "Centrum" und "Twenty", das Gelände um den ehemaligen Handelskammersitz samt dem Busbahnhof, das neu zu schaffende Bahnhofsareal, das Gelände am Allgemeinen Lagerhaus am Bozner Boden sowie die Fläche, auf der heute das Mayr-Nusser-Parkhaus steht. Alle möglichen Standorte wurden auf ihre Lage und die Verfügbarkeit der Flächen hin abgeklopft, auf die Erreichbarkeit und die Auswirkungen, die ein eventuell dort zu errichtendes Einkaufszentrum auf das soziale und wirtschaftliche Gefüge haben würde. "Insgesamt sind wir so auf 14 einzelne Indikatoren gekommen, die wir für die jeweiligen Standorte ausgewertet haben", erklärte Kommissionsmitglied Morello.

Das Urteil der Experten ist dabei einstimmig ausgefallen, und zwar für das Gelände um die bestehende Handelsstruktur "Twenty" an der Galilei-Straße. Für diesen Standort spricht laut der Meinung der Experten zunächst die günstige Lage in Zentrumsnähe. "Dabei haben wir den Begriff 'Zentrum' nicht nach dem historischen Stadtzentrum ausgerichtet, sondern nach dem Mittelpunkt der Stadt, der sich aus der Verteilung der Einwohner Bozens ergibt", so Professor Pilati. Je näher ein Einkaufszentrum am Gros seiner potentiellen Kundschaft liege, desto weniger sei die Erreichbarkeit ein Problem. Diese sei auch heute bereits weitgehend gegeben, nachdem das Gelände an einer der wichtigsten Ein- und Ausfallachsen der Stadt liege. Die geplante Anbindung an das Fuß- und Radwegenetz der Stadt (samt Eisackbrücke) biete zudem auch Radfahrern und Fußgängern die Chance, das Einkaufszentrum einigermaßen bequem zu erreichen.

Als weiteren Vorteil nannten die Experten heute die bereits bestehende Verkaufsfläche von rund 10.000 Quadratmetern im "Twenty". Damit müssten nicht die gesamten 20.000 Quadratmeter neu geschaffen werden, für die Gesamt-Handelsfläche ergebe sich lediglich ein Plus von 10.000 Quadratmetern. "Dies ist natürlich ein Pluspunkt, wenn es um den Schutz der bestehenden Handelsstruktur in Bozen geht", so Pilati. Auch die Zentralität sei unter diesem Gesichtspunkt wichtig, weil das Einkaufszentrum in Zentrumsnähe weniger Kunden aus dem gewachsenen Handelsgebiet (dem Zentrum) abziehe, als ein Einkaufszentrum auf der grünen Wiese. Für den Standort "Twenty" spreche schließlich die bereits vorhandene Möglichkeit einer Erweiterung nach Süden, ebenso wie die schon bestehenden Parkplätze.

Nach der heutigen Vorstellung der Ergebnisse der Experten-Arbeit wird das Thema Einkaufszentrum auf die Tagesordnung der Landesregierungs-Sitzung am kommenden Montag gesetzt. Die Landesräte Laimer, Widmann und Bizzo werden ihren Kollegen die Ergebnisse der Studie vorstellen, bevor in einem zweiten Schritt die Eintragung des Einkaufszentrums in den Bauleitplan von Bozen folgt. Diese erfolgt von Amts wegen und im Einvernehmen mit der Gemeinde Bozen.

chr

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