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Reaktorunfälle in Japan: Strahlenschutzkommission sieht derzeit keine Gefahr

LPA - Zu einer Lagebesprechung in Bezug auf die Reaktorunfälle in Japan ist die aus den verschiedenen Fachleuten zusammengesetzte Strahlenschutzkommission des Zivilschutzes heute, 15. März, in Bozen zusammengekommen. Für Südtirol seien keine großen Gefahren auszumachen, so das Gremium. Je nach Wetterlage könnte theoretisch die radioaktive Wolke zwar auch Mitteleuropa erreichen, dies aber in ungefähr zwei Wochen und in extrem verdünnter Form.

Ressortdirektor Holzer und Abteilungsdirektor Staffler bein der Sitzung der Strahlenschutzkommission

Die Katastrophen von Japan gaben den Experten des Landeszivilschutzes, der Umweltagentur, des Amtes für physikalische Chemie, der Berufsfeuerwehr, des Landesverbandes der Freiwilligen Feuerwehren, sowie der Nuklearmedizin und der medizinischen Physik Anlass, sich in Sachen Atomkraftwerke und deren Gefahren auszutauschen. Eine erhöhte Radioaktivität in Südtirol würden die von der Umweltagentur vor Jahren angeschafften Messstationen sofort anzeigen, hieß es beim Gespräch. Zudem hat  der Meteorologe des Hydrographischen Amtes Günther Geier über mögliche Routen der verseuchten Wolke über den Pazifik, Amerika und den Atlantik Hypothesen aufgestellt.

Heinrich Holzer, Leiter des Ressorts des Landeshauptmanns war bei der Sitzung anwesend, um sich selbst ein Bild zu machen und auch den Landeshauptmann über eventuelle Neuigkeiten umgehend zu informieren. „Die Fachleute haben viele Aspekte besprochen, konnten aber für unser Gebiet vorerst absolute Entwarnung geben“, so Ressortdirektor Holzer. „Sollte die verseuchte Wolke wirklich in ungefähr 14 Tagen Mitteleuropa erreichen, so werden die Bürger rechtzeitig über eventuelle Maßnahmen informiert“ betont Ressortdirektor  Holzer.

Auch Abteilungsdirektor Hanspeter Staffler kann die Südtiroler beruhigen: „Wir brauchen uns keine großen Sorgen zu machen, denn die Luftwerte werden akkurat gemessen und auch kleine Präventionsmaßnahmen könnten wir rechtzeitig veranlassen.“

Ein Bild über die medizinische Lage der Bevölkerung der Ostküste Japans, wo die Menschen sehr hart vom Schicksal getroffen wurden, wurde bei der Sitzung vom Primar der Nuklearmedizin Luzian Osele gezeichnet. Umweltagenturdirektor Luigi Minach verwies darauf, dass eventuelle Fischimporte aus dem verseuchten Gebiet der Routinekontrolle der staatlichen Behörden unterliegen und derzeit auch einer intensiveren Untersuchung unterzogen werden.

In den nächsten Tagen und Wochen wir der Kommandant der Berufsfeuerwehr Ernst Preyer dafür sorgen, dass alle Informationen über Messwerte und Entwicklungen unter den Experten ausgetauscht werden.

Die stellvertretende Direktorin des Amtes für Brandverhütung Arianna Villotti  ist ausgebildete Nuklearingenieurin und konnte ihr Fachwissen in die Sitzung einbringen. Villotti erläuterte, dass das im Jahre 1986 havarierte Atomkraftwerk von Tschernobyl in der Bauweise und im System nicht mit jenen von Fukushima in Japan vergleichbar sei. Tschernobyl liege außerdem nur rund 1000 Kilometer von Südtirol entfernt, Fukushima aber um die 9700 Kilometer.

SAN

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