Politik | 28.02.2011 | 10:49

Landesregierung nimmt Abschied von Alcide Berloffa - Bis morgen aufgebahrt

Angeführt von Landeshauptmann Luis Durnwalder hat die Landesregierung heute (28. Februar) geschlossen von Alcide Berloffa, dem "italienischen Vater des Südtirol-Pakets", Abschied genommen. Berloffas Leichnam ist heute und morgen (bis 12.00 Uhr) im Innenhof des Palais Widmann in Bozen aufgebahrt.

Heute um 10.00 Uhr wurde der Innenhof des Palais Widmann geöffnet, um allen Bürgern die Möglichkeit zu geben, von dem Freitagnacht verstorbenen Alcide Berloffa Abschied zu nehmen. Den Anfang gemacht haben die Mitglieder der Landesregierung, die ihre heutige Sitzung unterbrochen hatten, um sich am Sarg Berloffas von einem der wichtigsten italienischen Streiter um die Südtirol-Autonomie zu verabschieden und der Trauerfamilie ihre Anteilnahme auszusprechen. Unter den ersten, die sich im Palais Widmann eingefunden hatten, war zudem Bozens Bürgermeister Luigi Spagnolli.

Mit der Aufbahrung im Palais Widmann, mit Angehörigen des Forstdienstes als Ehrenwache und den Flaggen über dem Eingang des Landhauses I auf Halbmast will die Landesregierung Berloffas Verdienste um den Abschluss und die Umsetzung des Zweiten Autonomiestatuts gebührend würdigen. Berloffa galt jahrzehntelang als wichtigster Südtirol-Berater der italienischen Regierungen und hatte maßgeblichen Anteil daran, dass sich die Linie des Ausgleichs und des Zusammenlebens durchgesetzt hat. Für letzteres steht auch eine kleine Skulptur neben dem Kondolenzbuch, die drei Figuren an einem Tisch - die drei Volksgruppen symbolisierend - zeigt, die sich die Hände reichen.

Dass Berloffas Linie des Ausgleichs durchaus nicht unumstritten war, davon zeugt das Kruzifix mit einem armlosen Christus, das den Sarg des ehemaligen Kammerabgeordneten schmückt. Es ist ein Überbleibsel aus Berloffas Büro, auf das nach dem Paket-Abschluss ein Anschlag verübt worden war.

Berloffas Leichnam ist indes heute noch bis 18.00 Uhr sowie morgen von 9.00 bis 12.00 Uhr im Palais Widmann aufgebahrt. Jeder hat dort die Möglichkeit, vom "italienischen Vater des Südtirol-Pakets" Abschied zu nehmen.

chr

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