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LR Berger: Bis Mitte November sollte Vorschlag für neue Versicherungen gegen Unwetterschäden stehen
LPA - Die sogenannten Multirisiko-Polizzen für Landwirte standen gestern im Mittelpunkt einer Aussprache, die auf Initiative von Landesrat Hans Berger und dem Hagelschutzkonsortium in Terlan stattfand. Mit den Vertretern der Versicherungsgesellschaften und des Landwirtschaftsministeriums wurden die neuen Formen des Mehrfachschutzes vor Umweltschäden diskutiert.
Nicht nur gegen Hagel sollen sich die Bauern in Zukunft versichern können, sondern auch gegen andere Schäden bedingt durch Witterungsunbilden, also etwa gegen Trockenheit, Frost oder Windwurf. Dabei sollen die Polizzen nicht nur mehr Risiken abdecken als bisher, sondern für die Bauern eher günstiger werden als die herkömmlichen Hagelversicherungen, so das Ziel von Landesrat Berger. „Der Weg zu diesem Ziel führt über höhere Zuschüsse aus Rom“, so Landesrat Berger. Derzeit schreibt die EU vor, dass die öffentliche Hand nicht mehr als die Hälfte der Prämien der Hagelversicherung übernehmen darf. Nicht so bei Mehrfachrisiko-Polizzen: Eine staatliche Bestimmung, die Zuschüsse bis zu 80 Prozent vorsieht, wurde erst kürzlich in Brüssel notifiziert, womit die Tür zu höheren Beiträgen an die Bauern offen steht. „Theoretisch“, schränkt Landesrat Berger ein, „denn zuerst muss noch eine ganze Reihe offener Fragen geklärt werden.“ Ein erster Schritt besteht nun darin, dass die Vertreter der Versicherungen und die Fachleute des Hagelschutzkonsortiums eine Musterpolizze ausarbeiten, in der die Eckpunkte der neuen Versicherungen festgelegt werden sollen. „Die Vertreter der Versicherungsgesellschaften haben gestern gezeigt, dass von ihrer Seite der Wille zu einem solchen neuen Weg besteht“, so der Landesrat. Allerdings müssen auch die Gesellschaften - liegt einmal eine Musterpolizze vor – ihre Kosten kalkulieren und ihr Risiko verteilen, weshalb auch Verhandlungen mit den Rückversicherern zu führen sind. Geben auch diese grünes Licht, so ist die Reihe am Landwirtschaftsministerium in Rom. „Der Vertreter des Ministeriums hat uns gestern zugesagt, dass Rom bereit sei, einen höheren Anteil an den Prämien zu übernehmen als bisher“, so Landesrat Berger. Und auch die notwendigen Verhandlungen mit Brüssel wird das Ministerium führen, während der Landesrat zusichert, dass das Land möglichst weiterhin seinen Beitrag zu den Hagelversicherungen im heutigen Ausmaß leisten werde. „Es ist zwar unwahrscheinlich, dass Rom 80 Prozent an Beiträgen ausschütten wird, doch Hauptsache ist, dass die Beiträge so gesteigert werden, dass trotz der minimal höheren Prämien die Bauern unterm Strich weniger bezahlen müssen als bisher“, so Berger. „Dies wäre wiederum ein Anreiz dafür, dass der Anteil von 65 Prozent der Produktion, die heute bereits versichert ist, noch weiter gesteigert werden kann“, erklärt der Landesrat. Wenn es nach ihm geht, dann ist dieses Konzept auch alles eher als ungewisse Zukunftsmusik: „Ich hoffe, dass wir bis Mitte November konkret umsetzbare Vorschläge auf dem Tisch haben werden, sodass bereits für das kommende Jahr Multirisiko-Versicherungspolizzen wenigstens in einem beschränkten Ausmaß angeboten und von den Bauern nachgefragt werden können“, so Landesrat Hans Berger.SAN