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Landesregierung: Ideenwettbewerb für Mussolini-Relief in Bozen

Das Mussolini-Relief am Gebäude des Finanzamts in Bozen soll musealisiert werden - eventuell auch vor Ort. Wie diese Vorgabe am besten umgesetzt werden kann, will die Landesregierung über einen Ideenwettbewerb herausfinden, den sie heute (7. Februar) auf den Weg gebracht hat. Bewerber haben einen Monat lang Zeit, Vorschläge einzureichen.

Nicht zerstört, auch nicht unbedingt abgetragen, aber "geistig entfernt" werden soll das Mussolini-Relief an der Fassade des Gebäudes des Finanzamts am Gerichtsplatz in Bozen laut Landeshauptmann Luis Durnwalder. "Das Relief hat einen künstlerischen Wert, weshalb es nicht zerstört werden sollte, es soll aber auch nicht mehr als Provokation empfunden werden", so Durnwalder. Die Landesregierung hat deshalb heute entschieden, das vom Bildhauer Hans Piffrader geschaffene Relief zu musealisieren. "Diese Musealisierung kann bedeuten, dass man es abträgt und in ein Museum schafft, es kann aber genauso bedeuten, dass man es an Ort und Stelle in ein Museum verwandelt, indem man es so umgestaltet, dass es zwar noch besichtigt werden kann, aber von außen nicht mehr einsehbar ist", so der Landeshauptmann.

Wie dies umgesetzt werden kann, will die Landesregierung nun über einen an Künstler, Architekten und Historiker gerichteten Ideenwettbewerb zur Neugestaltung der Fassade des Gebäudes des Finanzamts herausfinden, den sie heute ausgeschrieben hat. Im Ausschreibungstext heißt es dazu, dass das Mussolini-Relief in ein Mahnmal umgestaltet werden soll, "das nicht unmittelbar einsehbar, sehr wohl aber für eine bewusste und durch Vermittlungstexte historisch angemessen kommentierte Besichtigung zugänglich bleiben soll". Gleichzeitig soll aus der Umgestaltung auch "die heutige dezidiert ablehnende Haltung einer demokratischen Gesellschaft gegenüber der Botschaft, die durch den Fries vermittelt wird, klar hervorgehen".

Einen Monat lang (bis 7. März) haben Bewerber nun Zeit, ihre Projektideen in freier Form, also etwa in Form eines Textes, einer Skizze oder eines Modells einzureichen, und zwar beim Präsidium der Südtiroler Landesregierung (E-Mail: praesidium@provinz.bz.it).

"Alle eingereichten Vorschläge werden von einer fünfköpfigen Jury bewertet, die den Auftrag hat, einen Fünfervorschlag aus den Einsendungen auszuwählen", so der Landeshauptmann heute. Je zwei Vertreter - je einen für die italienische, einen für die deutsche Sprachgruppe - werden dabei Land und Stadt Bozen ernennen, der Vertreter der ladinischen Volksgruppe wird von Landesrat Florian Mussner namhaft gemacht. Die Jury wird den architektonisch-künstlerischen Bezug zum Gebäude und zum Ensemble des Gerichtsplatzes, Kreativität, innovatives Potential, Umsetzbarkeit und die Qualität der historischen Vermittlung bewerten. "Aus dem Fünfervorschlag wird die Landesregierung dann - nach Anhören des Bürgermeisters von Bozen - den Sieger küren", so Durnwalder. In jedem Fall aber werden die Urheber der fünf in die engere Auswahl kommenden Ideen mit jeweils 4000 Euro belohnt.

chr

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