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LR Saurer in Klausur mit der Abteilung für Sozialwesen
LPA - Bereits Tradition haben die Sommer-Klausurtagungen im Ressort von Landesrat Otto Saurer. So traf er sich auch in diesem Jahr am 23., 24. und 25. Juli mit den leitenden Mitarbeitern der Landesabteilung für Sozialwesen, um die bisher geleistete Arbeit zu begutachten und neue Prioritäten für die kommenden Jahre, vor allem aber für das kommende Jahr zu setzen.
Drei Tage hat man sich in der Landesberufsschule von Oberplanitzing bei Kaltern Zeit genommen, um wichtige Aspekte und Probleme, die für das kommende Jahr im sozialen Bereich anstehen, zu vertiefen.
Anschließend trafen sich Landesrat Saurer und die Direktoren der Abteilung im neuen Landhaus in Neumarkt mit den verschiedenen zuständigen Körperschaften des Sozialwesens, also Bezirksgemeinschaften und Sozialdiensten, mit den Repräsentanten der Sozialverbände, den Mitgliedern des Landeskomitees und mit den Gemeinderäten der größten Gemeinden Südtirols. Bei diesem Treffen wurden die Ergebnisse der Klausurtagung erläutert und die Ziele für die Arbeit im Sozialwesen der kommenden Jahre mit allen Anwesenden diskutiert.
Dabei wurde hervorgehoben, dass die Vernetzung der verschiedenen Vereine, die im Sozialwesen tätig sind, noch verstärkt werden soll. In den letzten Jahren habe man versucht eine gemeinsame Programmierung im Bereich des Sozialwesens anzustreben. In diesem Rahmen wurde auch über Themen wie Subsidiarität, Ehrenamt im sozialen Bereich, sowie Formen der verschiedensten Selbsthilfestellen gesprochen.
In den drei Tagen der Klausurtagung wurden alle für Südtirol wichtigen Themen besprochen. Die Indikatoren und Entwicklungsstandards der stationären Dienste (z.B. Altersheim), teilstationären Diensten (z.B. Behindertenwerkstätten) und ambulanten Diensten (z.B. Hauspflege) wurden analysiert. Genauer unter die Lupe genommen wurde auch die inzwischen verwirklichten Ziele des Landessozialplans 2000-2002 und dessen Weiterentwicklung. Innerhalb September des heurigen Jahres soll das neue Konzept für dieses zur Programmierung der Sozialpolitik wichtige Dokument vorliegen. Der neue Landessozialplan 2002-2005 wird den neuen Phänomenen, wie der neuen Armut, der Abhängigkeit und Psychiatrie, der Integration und Immigration Rechnung tragen. Im Bereich der Integration geht es dabei vor allem um Vernetzung und um die Beziehungen zwischen der Gesellschaft, den Sozialen Diensten und der Schule.
Alle Beschäftigten der sozialen Einrichtungen beteiligen sich an der Erstellung dieses wichtigen programmatischen Dokumentes, welches in den kommenden Jahren die Basis für die Weiterentwicklung der Sozialen Dienste sein wird.
Angesichts der ständig wachsenden Kosten im Sozialbereich werden neue Kostensteuerungsinstrumente eingeführt werden. Der Entwurf für das Landesgesetz zur Einführung der Pflegeversicherung stellt in diesem Kontext ein wichtiges Ziele der Sozialpolitik dar.
Im Bereich der stationären Dienste für alte Menschen wurden neue Regelungen zur Festlegung der Kosten für die Alters- und Pflegeheime ausgearbeitet. In den Alten- und Pflegeheimen sollen drei Pflegestufen eingeführt werden.
Die Qualität der Dienste bleibt nach wie vor ein wichtiges Thema der Südtiroler Sozialpolitik. In einem Leistungskatalog sollen die sozialen Dienste genau katalogisiert und nach Typen erfasst werden. Durch die Einführung von Qualitätskriterien bei der Beitragsvergabe wurde im entsprechenden Bereich tatsächlich eine Qualitätssteigerung erzielt.
Für Flüchtlinge und zur Bekämpfung neuer Armut sind diverse Maßnahmen vorgesehen, vor allem in Bezug auf die Richtlinie zur finanziellen Unterstützung für Asylbewerber und die Maßnahmen für durchreisende Flüchtlinge. Ein besonderes Projekt des Landesassessorats für Sozialdienste ist der Auftrag zur Definition eines Maßnahmenpakets zur Bekämpfung neuer Armut.
Viel Platz wird auch dem Subsidiaritätsprinzip in Bezug auf das Verhältnis zwischen öffentlichen und privaten Trägern von Sozialdiensten gewidmet. In diesem Bereich sollen in erster Linie die Dachverbände und die Selbsthilfe gefördert werden. Für die Beitragsvergabe sollen die Kriterien abgeändert werden. Außerdem ist eine Reform der Sprengelbeiräte vorgesehen. Auch kontinuierliche Koordinierungstreffen sind vorgesehen.
Der Koordinierung im Bereich Sanität und Sozialwesen wird ebenfalls große Bedeutung beigemessen.
Die Wichtigkeit und die besondere Stellung der Familie hob Gesundheitslandesrat Saurer besonders hervor. Hierzu wurde ein Maßnahmepapier verfasst, dass Hilfe für Familien mit vielen Kindern den Ausbau von Diensten wie Familienzentren, Tagesmütter etc. vorsieht.
Die Vorsorge ist und bleibt schließlich das wichtigste Ziel der Sozialpolitik. Dazu wurden einige besonders gelungene Beispiele sogenannte "best-practices" vorgestellt.
Landesrat Sauer bedankte sich am Ende der Tagung bei allen Anwesenden für ihre Mitarbeit in der Gestaltung und Entwicklung der Sozialdienste unseres Landes.
SAN