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Feier zur Eröffnung der Umfahrung von Sonnenburg

LPA - Die offizielle Feier zur Eröffnung der Umfahrung von Sonnenburg mit den Bürgern und Gemeindevertretern ging heute, 28. Dezember, in Sonnenburg über die Bühne. Landeshauptmann Luis Durnwalder und Bautenlandesrat Florian Mussner unterstrichen, dass es nicht mehr zu verantworten gewesen wäre, täglich an die 18.000 Fahrzeuge über die absturzgefährdete vormalige Trasse der Straße fahren zu lassen. Die Umfahrung sei für die Landschaft besonderes schonend angelegt worden. Mit dem Bau der Umfahrung sei der Ausbau der Pustertaler Straße wieder ein Stück voran gegangen, sagten Durnwalder und Mussner.

LH Durnwalder bei der Feier zur Eröffnung der Umfahrung von Sonnenburg (FOTO:LPA/Pertl)

Landeshauptmann Durnwalder lobte den Umfahrungsbau als besonders gelungenes Werk und bezeichnete ihn als Investition in die Zukunft. Nur durch eine Verbesserung der Verkehrssituation im Pustertal, die auch Bus und Bahn mit einschließe, können Schwierigkeiten in Bezug auf die Wirtschaft, auf Arbeitsplätze, auf den Tourismus, auf die Lebensqualität und auf die Abwanderung vermieden werden, meinte Durnwalder.

„Jeder der den Zustand der Stützmauer auf der bisherigen Trasse an der Rienz kennt, weiß, dass es nicht nur höchste, sondern allerhöchste Zeit war, etwas zu unternehmen, bevor ein Fahrzeug in den Fluss stürzt“, sagte der Landeshauptmann. Gerade auch vor der Entscheidung die Umfahrung zu bauen, habe die Landesregierung abgewogen, ob der Eingriff für die Natur und Landschaft verträglich und zum Wohle der Bürger sei, unterstrich Durnwalder. „Wir haben etwas gebaut, ohne etwas zu zerstören“, betonte er.

Weiterhin sei der Ausbau der Pustertaler Staatsstraße in der Landesregierung ein wichtiges Thema, so Durnwalder. „Es gilt eine zeitgemäße Erschließung des Tales voranzutreiben und die Programme umzusetzen“, sagte der Landeshauptmann. Noch im nächsten Jahr solle die Planung für die Umfahrung von Niedervintl vorgenommen werden und auch für die Einfahrt ins Gadertal gebe es kein besseres Projekt als jenes mit der Einfahrt bei der Sonnenburg.

Bautenlandesrat Mussner verwies auf die gute Zusammenarbeit zwischen Land und Gemeinde beim Bau der Umfahrung und vor allem auch auf das Entgegenkommen der Grundbesitzer und Anrainer. Die alte Straßentrasse sei statisch nicht mehr in Ordnung und für die 18.000 Fahrzeuge bzw. bis zu 26.000 Fahrzeuge in Spitzenzeiten, einfach zu gefährlich gewesen, erklärte der Landesrat. Durch die aufwändige Überwachung des Geländes und das Testen vor Vortriebsmethoden beim Umfahrungsbau habe man dazu gelernt, sagte Mussner. „Die sozusagen zehn Zentimeter große Wunde an einem Kunstwerk in der Sonnenburg wurde wieder in Ordnung gebracht“, hob der Bautenlandesrat hervor. „Wir haben keine Schnellstraße gebaut, wie von manchen vermutet, sondern eine Straße die notwendig war, um den Verkehrsteilnehmern mehr Sicherheit und den Bürgern von Sonnenburg mehr Lebensqualität zu garantieren“, betonte Mussner.

Der seit 2003 als Gesamtprojekt vorgesehene Ausbau der Pustertaler Staatsstraße geht laut Mussner stetig voran. Für die Streck Mühlbach-Schabs gebe es inzwischen ein Ausführungsprojekt, für die 3,5 Kilometer lange Umfahrung von Kiens werde die Projektierung im kommenden Jahr abgeschlossen, die neue Straßentrasse für Percha sei im Bauleitplan eingetragen ebenso wie die von der Gemeinde geplante neue Straßentrasse für Sand in Taufers und für die Einfahrt ins Gadertal sollten 2011 „die Papiere fertig sein“, berichtete Mussner.

Die Gemeinde St. Lorenzen freue sich riesig über das gelungene Werk und die Bürger seien deshalb so zahlreich zur Eröffnungsfeier gekommen, sagte Helmut Gräber, der Bürgermeister von St. Lorenzen. Der Eingriff an einer so sensiblen Stelle sei sehr sachte und fein gemacht worden, lobte Gräber. „Es ist nichts kaputt geworden, was nicht wieder repariert werden kann“, meinte der Bürgermeister. Für die Bürger von Sonnenburg sei auch eine Unterführung für den Weg zu Kirche und Schule gebaut worden, freute sich Gräber.

Projektsteurer Gustavo Mischi ließ es Bau der Umfahrung Revue passieren und berichtete von den umfangreichen Messungen und Überwachungen im Zuge der Arbeiten. Nachdem beim Sprengvortrieb unter der Sonnenburg nach 30 Metern plötzlich Schäden an der Krypta der Burg auftraten wurden die Arbeiten eingestellt. „Beim Ausbruch des Tunnels unter dem Amtmannbühl haben wir dann verschiedenste Vortriebesmethoden mit der Fräse oder durch Sprengen probiert, um die günstigste Methode zum Vortrieb des Tunnels unter Sonnenburg zu finden“, erklärte Mischi. Zudem wurde die Überwachungsanlage potenziert. „Seismografen, Pegelstandmesser, Phonometer, Dehnungsmesser usw. kamen zum Einsatz, um alle Vibrationen zu registrieren“, erläuterte Mischi. Jeder der Anrainer konnte rund um die Uhr online sämtliche durch die Messstationen verzeichneten Daten abrufen. „Der Tunnelausbruch unter der Sonneburg erfolgte schließlich besonders schonend mit der Teilschnittfräse, einem großem Bagger, der einen mit Bohrkopf mit Meiseln an der Front trägt“, berichtete Mischi. Gerade durch die Überwachungen und die geänderte Vortriebsmethode kam es laut Mussner zu Zusatzkosten von rund 3,5 Millionen Euro. Insgesamt hat die Umfahrung 26 Millionen Euro gekostet.

Der neue Verkehrsweg ist seit 22. Dezember geöffnet. Pfarrer Franz Künig hat ihn heute im Beisein der Landes- und Gemeindevertreter sowie der Bürger von St. Lorenzen gesegnet.

Die Umfahrungsstraße für Sonnenburg umfasst den 1,6 Kilometer langen Straßenabschnitt, der von der Zufahrt West nach Sonnenburg bis zur Peintner Brücke über die Rienz führt. Insgesamt besteht die Umfahrung aus vier Abschnitten, und zwar einer 70 Meter langen Galerie in offener Bauweise, einem 310 Meter langen Tunnel in bergmännischer Bauweise unter dem Sonnenburghügel, einer 125 Meter langen Galerie in offener Bauweise zwischen dem Sonnenburghügel und dem Amtmannbühel und einem 105 Meter langen Tunnel in bergmännischer Bauweise unter dem Amtmannbühel. Die Umfahrungsstraße kann mit 70 bis 80 Stundenkilometern befahren werden.

SAN

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